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Samstag, 14. Mai 2011

120mm HE DM11 - neues Eisen im Feuer


Um  die Wirksamkeit von Kampfpanzern  im Einsatz gegen eine Vielzahl ungepanzerter und halbharter Ziele deutlich zu erhöhen, hat Rheinmetall im Auftrag des Bundesministeriums der Verteidigung eine neue Zweitmunition 120mm High-Explosive DM11 entwickelt und Mitte Mai Im Erprobungszentrum Unterluess einem internationalen Publikum vorgestellt. 

Patrone 120 mm x 570 HE Temp. DM11 (Foto: Rheinmetall)

Die HE DM11 zeichnet sich vor allem durch die Programmierbarkeit der geladenen Patrone sowie durch die Fähigkeit zum Luftsprengpunkt (Air Burst) aus.
Die Patrone 120 mm x 570 HE Temp. DM11 ist modular aufgebaut und besteht aus Gefechtskopf mit programmierbarem Zünder und einer ballistischen Haube, dem Leitwerk, einem Führungsband, der selbstverbrennenden Hülse mit Treibladung, sowie dem neu gestalteten Hülsenboden mit Treibladungsanzünder und integriertem Datenkabel zur Programmierung. Durch die realisierten Schnittstellen zwischen Antrieb und Gefechtskopf respektive Antrieb und Zünder ist sichergestellt, dass sowohl ein lebensalterbedingter Austausch des Antriebes wie auch ein Wechsel auf andere Zünder in der Zukunft unter wirtschaftlichen Bedingungen möglich ist. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal dieser Munition ist die sichere Verschießbarkeit in allen Klimazonen (-46oC bis + 71oC). 
Leopard 2 A 4 beim Verschuss der HE DM11 (Foto: Jan-P. Weisswange)

Die HE DM11 soll folgende Zielszenarien abdecken:
-       - Bekämpfung weicher Ziele,
-       - Bekämpfung von Fahrzeugen/leicht gepanzerten Fahrzeugen,
-       - Bekämpfung von offenen und gedeckten Panzerabwehrstellungen,
-       - Bekämpfung von Feldbefestigungen,
-       - Durchschlagen von Deckungen und Bekämpfen von Zielen hinter Deckungen, 
-       - Schaffen von Breschen und Durchgängen im bebauten Gelände für eigene abgesessene Kräfte und dies alles
-       - bei möglichst hoher Präzision und großer Reichweite.
Um die Verwendungsbreite optimal zu erfüllen, lässt sich die Munition in drei Zünder-Modi verwenden:
-       - Aufschlagzündung (Impact Fuze Mode/Point Detonation, PD); dabei detoniert der Gefechtskopf im Zielmedium, um größere Breschen zu schlagen;
-       - programmierbare Verzögerung (Programmable Delay/Point Detonation with Delay, PDwD), hierbei detoniert der Gefechtskopf nach Durchschlag der Deckung;
-       - programmierbarer Luftsprengpunkt (Air Burst/AB Mode); hierbei detoniert der Gefechtskopf vor und über dem anvisierten Ziel.
-        
Die Reichweite der neuen Munitionssorte beträgt bis zu 5 000 Meter.


Programmierkit schnell zurüstbar
Weitere Bestimmungsgröße der Entwicklung war, die Programmierung der Munition ohne Veränderungen der Feuerleitrechner – diese sind beim Leopard 2A4 weitgehend analog, bei den Folgemodellen hingegen digital – zu gewährleisten, damit alle Leopard-2-Typen die Munition ohne Einschränkung nutzen können. Zudem sollte sich das zur Programmierung der Munition erforderliche Programmierkit möglichst einfach in vorhandene Kampfpanzer einrüsten lassen und möglichst wenig neue Komponenten, Spezialwerkzeuge oder Testausrüstung erfordern. Schließlich sollte sich für die Besatzung die gewohnte Handlungsfolge bei der Bekämpfung von Zielen nicht verändern. 
Additional Control Box (ACB) für das Ladeschützenbediengerät (Foto: Rheinmetall)


Um die Verwendung in anderen Panzertypen mit gleicher Hauptbewaffnung zu ermöglichen, erfolgte die Munitionsentwicklung auf Basis der NATO-Schnittstellenkontrolldokumente für Kampfpanzer-Hauptbewaffnung 120mm (Interface Control Documents/ICD).
Das Programmierkit besteht aus einem „Ammunition Communication Module (ACM)“ zur Programmierung der Zünder, einer Schnittstelle (Interface-Box) zwischen ACM und Feuerleitrechner, die alle relevanten Daten für das ACM generiert und einem zusätzlichen Schaltkasten für das Ladeschützenbediengerät (Add-on Control-Box/ACB). Vom auf der Waffenwiege über der Bordkanone sitzenden ACM aus gehen die zu programmierenden Daten über eine Kabel seitlich an der Waffenwiege, eine Stange am Verschluss und einem Kontaktstift im Verschlussblock an den neu gestalteten Zündstiftträger, der neben dem Zündstift nun auch einen Kontaktstift zur Programmierung der geladenen Patrone verfügt. Vorhandene Systeme lassen sich also wenig aufwendig aptieren. 
Das US Marine Corps hat die in den USA Multi Purpose MP DM11 genannte Munition bereits seit Mitte 2010 im Einsatz mit sehr guter Wirkung. (ww)

Montag, 9. Mai 2011

Glock-Pistolen für schweizerische Spezialkräfte

Glock 17 Gen 4. Foto: Glock
Die Spezialkräfte  der Schweizerischen Armee wollen Glock-Pistolen als neue Faustfeuerwaffen beschaffen.  Die Pistolen mit Polymer-Griffstück und Safe-Action-Abzugssystem des österreichischen Herstellers aus Deutsch-Wagram konnten sich in einem Testverfahren, an dem das Armee-Aufklärungsdetachement 10, die Militärische Sicherheit sowie die Beschaffungsbehörde Armasuisse beteiligt waren, gegen die übrigen Mitbewerber durchsetzen.  Sofern das Parlament die Haushaltsmittel freigibt, beginnt die Beschaffung ab 2012. Zum Lieferumfang gehören Pistolen Glock 17 Generation 4 (Bild oben) und Glock 26 Generation 4 – beide im Kaliber 9 mm x 19. Dazu kommen die auf die FX- und ATK-Trainingsmunition ausgelegten Versionen Glock  17  T und Glock 26 T.

Sonntag, 8. Mai 2011

Tagung "Einsätze der Bundeswehr" 09./10. Juni 2011 in Potsdam

Der Report Verlag führt am 9./10. Juni 2011 in Potsdam in Zusammenarbeit mit dem Einsatzführungskommando der Bundeswehr eine Fachinformationstagung zum Thema „Einsätze der Bundeswehr“ durch.

Ihr durch Führungskräfte und Experten aus Bundeswehr, Politik, Wirtschaft und Medien gestaltetes Programm bietet vor dem Hintergrund der Reform der Bundeswehr aktuelle Informationen u.a. zu Führung, Planung und Auswertung von Einsätzen. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf die Unterstützung gelegt, die die Wirtschaft durch die Bereitstellung von Material und Dienstleistungen für die Einsätze leistet.

Programmpunkte:

  • Aktuelle Einsätze der Bundeswehr im Überblick (Generalleutnant Rainer Glatz, Befehlshaber des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr)
  • Strategische Planung und Führung der Einsätze – heute und morgen (Brigadegeneral Dieter Warnecke, militärischer Stellvertreter des Leiters Einsatzführungsstab BMVg)
  • Operative Planung und Führung der Einsätze – heute und morgen (Kapitän zur See Jörg Klein, Abteilungsleiter Einsatzspezialaufgaben (J 3/5/7), EinsFüKdoBw)
  • Erfahrungen und Folgerungen aus dem Einsatz (Generalmajor Hans-Werner Fritz, bis Februar 2011 Kommandeur RC North ISAF)
  • Die Einstellung der Bevölkerung zu den Einsätzen (Rüdiger Fiebig, Sozialwissenschaftliches Institut der Bundeswehr)
  • Information über Einsätze – die Medienarbeit der Bundeswehr aus journalistischer Sicht (Stephan Löwenstein, Frankfurter Allgemeine Zeitung)
  • Podiumsdiskussion: Parlamentsarmee im Einsatz: Unter welchen Voraussetzungen ist der Einsatz militärischer Mittel in der Außensicherheitspolitik der Bundesrepublik Deutschland legitim?
    Teilnehmer:
    Rainer Arnold MdB, Verteidigungspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion
    Ernst-Reinhard Beck MdB, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Verteidigung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
    Christoph Schnurr MdB, Mitglied des Verteidigungsausschusses (FDP)
    Katja Keul MdB, Mitglied des Verteidigungsausschusses (Bündnis 90 / Die Grünen)
  • „Lessons Learned“: Einsatzauswertung als Grundlage für Forderungen an Ausbildung und Material (Oberst i.G. Uwe Jansohn, Dezernatsleiter Einsatzauswertung, EinsFüKdo Bw)
  • Forderungen an die Unterstützung von Einsätzen (Oberstleutnant i.G. Horst Hauck, Dezernatsleiter Logistische Aufgaben (J4), EinsFüKdoBw
  • Die Rolle des Streitkräfteunterstützungskommandos bei Planung und Durchführung von Einsätzen (Brigadegeneral Peter Gorgels, Chef des Stabes Streitkräfteunterstützungskommando)
  • Die Territoriale Wehrverwaltung im Einsatz (Christian Nachtwey, Unterabteilungsleiter II, Abteilung Wehrverwaltung, Infrastruktur und Umweltschutz, BMVg)
  • Beschaffung für den Einsatz (DirBWB Bernd-Ulrich von Wegerer, Servicebereichsleiter P1, Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung)
  • Unternehmen als Kooperationspartner im Einsatz: Erfahrungen, Problemfelder und Perspektiven
    SAATEG Zwischenlösung im Einsatz (Jürgen Michel, Rheinmetall Defence Electronics)
    Service im Einsatz (Detlef Bartel, Krauss-Maffei Wegmann)
    Logistische Unterstützung von Einsätzen (Udo Eschenbach, Deutsche Post AG)

Informationen und Teilnahmebedingungen: www.report-verlag.de oder  >>HIER<<