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Mittwoch, 28. Februar 2018

FN FCU Mk3 - das Feuerleitgerät für den Infanterist der Zukunft - Erweitertes System

Lüttich, Belgien (ww) Das Feuerleitgerät FN FCU Mk3 ist für das Bundeswehr-Soldatensystem „Infanterist der Zukunft – Erweitertes System“ ausgewählt worden. Das teilte das belgische Traditionsunternehmen gestern (27. Februar 2018) mit.
Die Bundeswehr-Ausführung des FN FCU Mk3 ist in einem Braunton gehalten. Die ermittelte Distanz zum Ziel erscheint auf einem kleinen Display hinter dem Visier. (Foto: FN Herstal)
Das FN FCU Mk3 soll die Treffwahrscheinlichkeit mit 40mm-Granatsystemen erheblich steigern, indem es die Zielauffassung leichter und schneller macht – und das bei Tag und bei Nacht. Der Schütze visiert das Ziel über ein fensterartiges Visier an und ermittelt mit einem integrierten Laserentfernungsmesser die Distanz. Das Feuerleitgerät zeigt die gemessene Entfernung auf einem kleinen Feld an und berechnet zudem unter Berücksichtigung des Erhöhungswinkels, der Verkantung, der gewählte Munitionssorte, der Temperatur und des Drifteffektes den richtigen Haltepunkt. Dieser wird wiederum im Visierfenster angezeigt.
Schießen mit einem Vorgängermodell der FN FCU (Foto: JPW)

Die einfache Handhabung ist besonders in Hochstresssituationen – etwa im Gefecht oder  im polizeilichen Einsatz – hilfreich. Das leichte und kompakte Gerät lässt sich auf einer Vielzahl von Anbau- oder Stand-Alone-Werfern einsetzen. Verschiedene Laser-Sicherheitsmerkmale erlauben zudem eine gründliche Ausbildung an dem Gerät. FN Herstal zeigt das Feuerleitgerät FN FCU Mk3 auf der Enforce Tac 2018.

www.fnherstal.com

Montag, 26. Februar 2018

APM-Maßnahme - IWI stellt neue 5,56 Armor Piercing Match vor

Ramat Hasharon, Israel (ww) Israel Military Industries hat die neue Gewehrpatrone 5,56 mm x 45 Armor Piercing Match (APM) vorgestellt. Die neue Laborierung soll die Vorteile von 5,56 mm x 45 und 7,62 mm x 51 verbinden. Sie befindet sich gegenwärtig in Erprobung bei der Israel Defence Force.
Die IMI 5,56 x 45 APM (Foto: IMI)

Die 5,56 mm x 45 APM weist ein neues Geschossdesign auf. Dabei handelt es sich um ein 73 grains schweres Vollmantelgeschoss mit Hartkern (APHC = Armour Piercing Hard Core) und konischem Geschossheck (Boat Tail). Weiterhin verwendeten die Konstrukteure ein neues Treibmittel, einen neuen Zünder und überarbeiteten das Verfahren, um das Geschoss in die Hülse zu setzen. Das Patronengewicht liegt bei 12,9 Gramm.
Durchschlagsleistung der IMI 5,56 APM im Vergleich zu anderen Geschossen (Foto: IMI)
Nach IMI-Angaben zeichnet sich das Geschoss durch höhere Treffgenauigkeit und Durchschlagskraft aus. So soll es auf 550 Meter Entfernung die Präzision einer 7,62mm x 51 M80 um 30 Prozent übertreffen und noch auf  800 Meter die 3,4mm dicke NATO-Stahlplatte zuverlässig durchschlagen. Die Neuentwicklung lässt sich aus Sturmgewehren verschießen und soll damit den gegenwärtig von vielen Streitkräften praktizierten Kalibermix aus 5,56 mm x 45 und 7,62 mm x 51 obsolet machen.

www.imisystems.com


P.S.: Vielen Dank an den Leser Michael A. für den Hinweis!

Donnerstag, 22. Februar 2018

VBMR léger - Nexter und Texelis bauen neues leichtes geschütztes Mehrzweckfahrzeug

Roanne, Frankreich (ww) Nexter und Texelis haben durch die französischen Streitkräfte den Auftrag erhalten, das neue Leichte geschützte Mehrzweckfahrzeug (VBMR léger; Véhicules Blindés Multi-Rôles) zu bauen.
Studie des VBMR léger (Bild: nexter)


Das kompakte 4x4-Allradfahrzeug gehört zum „SCORPION“-Programm und soll vor allem den Kräften der Aufklärung- und Nachrichtengewinnung zur Verfügung stehen. Zur Ausstattung gehört natürlich das Führungssystem SCORPION. Es sind mehrere Ausführungen vorgesehen, unter anderem: Truppentransport, Gefechtsstand, Feuerleitung Artillerie, Pionier, Sanität, ISTAR (Intelligence, Surveillance, Target Acquisition and Reconnaissance), taktischer Kommunikationsknoten.
Die Nexter-Gruppe übernimmt die kosten- und leistungsorientierte Entwicklung, Integration, Produktion und Versorgung des VBMR léger. Die Fertigung des komplett in Frankreich hergestellten Fahrzeuges wird in Roanne erfolgen, wo auch das geschützte Mehrzweckfahrzeug VBMR Grifon und der Spähpanzer EBRC Jaguar von den Bändern laufen. Das mittelständische französische Unternehmen Texelis aus Limoges ist ein Spezialist für Anstriebsstränge schwerer Fahrzeuge und wird Entwicklung und Herstellung der Mobilitätskomponenten übernehmen.


www.nexter-group.fr
www.texelis.com

Dienstag, 20. Februar 2018

Lesehinweis: Bericht des Wehrbeauftragten 2017

Berlin (ww) Der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Hans-Peter Bartels, hat heute seinen Jahresbericht 2017 an den Bundestagspräsidenten übergeben.
Hans-Peter Bartels übergibt den Jahresbericht 2017 an den Präsidenten des Deutschen Bundestages, Wolfgang Schäuble (Foto: DBT/Melde)
Der Bericht - hier als PDF-Dokument nachzulesen - stellt einmal mehr den dringenden Handlungsbedarf bei den deutschen Streitkräften dar. Interessanterweise fordert Bartels eine "Trendwende Mentalität", welche er insbesondere in bezug auf die Führungskultur sieht:

"Je zuständiger jemand ist, desto verantwortlicher sollte er entscheiden dürfen, vom Tagesdienst in der Truppe bis zum Rüstungsprozess in den Ämtern. Das schließt übrigens die Möglichkeit ein, Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen.“

Die von mir geforderte gesamtgesellschaftliche Trendwende Wehrwille ist damit freilich noch nicht gemeint. Daher nochmal als Denkanstoß: "Der wahre Soldat kämpft nicht, weil er das hasst, was ihm gegenübersteht. Er kämpft, weil er das liebt, was hinter ihm steht." (Gilbert K. Chesterton). Die Schere zwischen sicherheitspolitischen Notwendigkeiten und politischem Handeln klafft immer weiter und bedenklicher auseinander. Die sträfliche und jahrzehntelange Vernachlässigung der Parlamentsarmee Bundeswehr ist dafür nur ein Anzeichen. Kein Wunder, daß die Loyalitätsfrage immer lauter gestellt wird - von Staatbürgern mit und ohne Uniformen.

www.bundestag.de

Montag, 19. Februar 2018

Veranstaltungshinweis: 10. GPEC vom 20. - 22. Februar 2018 - Jubiläum in Frankfurt a. M.

Frankfurt a. M. (ww) Vom 20. bis zum 22. Februar 2018 feiert die Fachmesse GPEC ihr 10. Jubiläum. Erstmals gastiert die von Dr. Uwe Wehrstedt in Leben gerufene und organisierte, alle zwei Jahre stattfindende Veranstaltung in Frankfurt am Main. Die Schirmherrschaft hat der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier übernommen. Ausstellungsort ist die Halle 11 der Frankfurter Messe.


Seit 2000 hat sich die Leitmesse GPEC als "One-Stop-Shop" für alle Sach- und Ausrüstungsgebiete etabliert. Aktuell haben sich 579 Aussteller aus 30 Staaten und 5.500 Besucher aus 63 Staaten angemeldet. Begleitet wird die GPEC von zahlreichen Fachkonferenzen. So findet auch die Fachkonferenz "Waffen- und Gerätewesen" des Polizeitechnischen Instituts der Deutschen Hochschule der Polizei am 20. und 21. Februar dort statt. Am 21. Februar ist zudem eine "After Work Party" angesetzt.
Entgegen ursprünglicher Planungen ist es mir aus terminlichen Gründen leider nicht möglich, auf der GPEC 2018 dabei zu sein. Ich empfehle sie aber hier gerne weiter. Aufgrund der zentralen Lage in meiner hessischen Heimat lässt sie sich auch für kurzentschlossene Fachbesucher gut erreichen.


www.gpec.de

Freitag, 16. Februar 2018

Trendwende Wehrwille

Berlin, München (ww) Vor 205 Jahren, im Februar 1813, bildete sich das Lützowsche Freikorps. Als Reserveoffizier, der einige Zeit in der Theodor-Körner-Kaserne zu Lüneburg dienen durfte, erinnere ich gerade in unseren sicherheitspolitischen Zeiten und vor dem Hintergrund der Bundeswehr-Traditionsdebatte gerne daran.

Der Verband, in dem sich zahlreiche idealistische Staatsbürger während der Befreiungskriege zusammenfanden, um gegen die damalige napoleonische Besatzungsmacht zu kämpfen, trug schwarze Uniformen mit roten Aufschlägen und goldenen Knöpfen. Diese Farben - später in der bürgerlichen Revolution 1848/49 allgegenwärtig - spiegeln sich bis heute in unserer Bundesflagge wider.
Die Farben unserer Bundesflagge lassen sich unter anderem auf die Uniform des Lützow'schen Freikorps zurückführen (Foto: Whiskey-13)
Wie weit sind wir heute davon entfernt, uns dieser freiheitsliebenden staatsbürgerlichen Tradition würdig zu erweisen! Die Folgen der mit "Friedensdividende" euphemistisch umschriebenen dreifachen Demobilisierung Deutschlands – stukturell, materiell und intellektuell – lässt sich am deutlichsten anhand des traurigen Zustands der Bundeswehr ersehen. Deren dramatische Lage führt inzwischen selbst im veröffentlichten Meinungsbild zu einem ersten Umdenken. Leider beschränkt sich dies meist nur auf Forderungen nach höheren Haushaltsmitteln. Mit Geld allein ist es freilich nicht getan. Denn selbst wenn in den nächsten Jahren die topmodernste Vollausstattung zulaufen sollte – wer soll diese bewegen und einsetzen? Von dieser sicherheitspolitischen Grundsatzdebatte jedoch bleiben wir noch immer weit entfernt. Und eine Strategic Community, die sich auf sicherheitspolitischen Plauderveranstaltungen selbst befruchtet und in weißen Büchern über volatile Sicherheitsumfelder und Resilienz schwadroniert, ist zwar angenehm und unterhaltsam, entwickelt aber wenig Wirkung.

Freiheit ist nicht kostenlos. Findet sich kaum jemand mehr zu ihrer Verteidigung bereit, dann war sie offenbar umsonst. Einem Staat, dessen Bürger es unter anderem zuließen, daß seine einst stattliche und letztlich von einem Großteil der Staatsbürger selbst getragene Streitmacht auf eine unterfinanzierte, hohl strukturierte, kaum aufwuchs- und durchhaltefähige Profi-Truppe zusammengschrumpft wurde, welche noch dank einiger Idealisten lebt, die aber derzeit nicht zur Landes- und Bündnisverteidigung befähigt ist, dem helfen angekündigte Trendwenden Personal, Rüstung und Haushalt alleine nicht weiter. Einem solchen Staat bleibt vor allem eines zu wünschen: Nämlich daß es noch genug Staatsbürger gibt, die sich im Fall der Fälle auf frühere Traditionslinien der Bundeswehr zurückbesinnen – namentlich die der Heeresreformer, deren Ergebnis Verbände wie die "Lützower" waren. Seinerzeit organisierten quer denkende mutige Staatsleute und progressive militärische Führer sowie engagierte Bürger ihre Wehrfähigkeit neu, um für ihre Freiheit einzustehen.

Freiheit ist nicht kostenlos. Aber um sie verteidigen zu können, werden sich bloße Haushaltserhöhungen alleine als ungenügend erweisen. Angesichts der derzeitigen und sich abzeichnenden sicherheitspolitischen Herausforderungen für unsere Freiheit und Demokratie – insbesondere die „hybride Kriegführung“ – braucht es heute natürlich zunächst sicherheitspolitisch  interessierte und sensibilisierte Staatsbürger. Diese müssen überdies im Fall der Fälle einsatzbereit und willens sein, ihre Freiheit und Demokratie nicht nur in der geistigen, sondern auch in der militärischen Auseinandersetzung zu verteidigen. Oder, um den "Lützower" Theodor Körner zu zitieren, als „Jäger frei und flink die Büchse von der Wand“ nehmen und für ihr Land kämpfen wollen und können. Resilienz reicht nicht, es braucht Resistenz, also Wehrfähigkeit!  Es wird höchste Zeit für eine gesamtgesellschaftliche „Trendwende Wehrwille“.

Horrido!

Jan-Philipp Weisswange

Mittwoch, 14. Februar 2018

US Marines und US Navy ordern Rheinmetall-Infanteriemunition

Düsseldorf , Camden/Arkansas (ww) Die US-Streitkräfte haben Rheinmetall erneut Millionenaufträge zur Lieferung von Munition erteilt. Das  U.S. Marine Corps hat Tag-/Nacht-Übungsgranaten im Kaliber 40mm x 46 im Wert von rund 3 MioUSD (2,5 MioEUR) bestellt.
Rheinmetall zählt zu den führenden Anbietern von 40mm-Wirkmittelsystemen
(Foto: Tom Weber/MilPictures via Rheinmetall)
Die Patronen enthalten keine umweltschädlichen Substanzen und werden bei American Rheinmetall Munitions, Inc. (ARM) in Camden/Arkansas gefertigt. Die ARM ist eine Tochterfirma des Düsseldorfer Wehrtechnikunternehmens Rheinmetall Defence. Die Auslieferung hat im Dezember 2017 begonnen.
Die U.S. Navy wiederum beschafft im Rahmen eines neuen Auftrags im Wert von 3,8 MioUSD (3,2 MioEUR) die neuesten Blitzknallgranaten, inzwischen durch die U.S.-Regierung als MK 24 MOD 0 typenklassifiziert. Die Auslieferung erfolgt 2018 über die ARM, wobei die nicht-letalen Spezialwirkmittel am deutschen Standort Trittau gefertigt werden.
Rheinmetall ist sowohl bei 40mm-Waffensystemen als auch bei Spezialeinsatzmitteln einer der weltweit führenden Anbieter. In beiden Bereichen deckt das Unternehmen das gesamte Spektrum ab und beliefert Streit- und Sicherheitskräfte weltweit mit Komponenten und Systemen. Neben 40mm Low Velocity und High Velocity-Munition treibt Rheinmetall die Fortentwicklung der zukunftsträchtige 40 mm Medium Velocity-Familie voran. Darüber hinaus bietet Rheinmetall auch passende Waffensysteme und Feuerleittechnologie für 40mm-Munition an.



www.rheinmetall.com

Thales am Tiger - spanische und deutsche Streitkräfte ordern Raketen für Kampfhubschrauber

Paris (ww) Die spanischen und die deutschen Heeresflieger haben für ihre Tiger-Kampfhubschrauber mehrere tausend 70mm-Raketen bei Thales bestellt. Die Auslieferung soll in Kürze beginnen.
Tiger HAD-E der spanischen Heeresflieger (Foto: FAMET)
Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnologie und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) orderte 10.000 Übungsraketen des modifizierten Typs FZ90 Mod 4. Dieser zeichnet sich durch einen verbesserten Raketenmotor aus, der weniger Trümmer verursacht.
Die spanischen Heeresflieger (FAMET – Fuerzas Aeromóviles del Ejército de Tierra) 
haben erstmals 1.000 Stück der bereits von Deutschland und Australien genutzten 70mm-NATO-Standardrakete geordert. Sie kommen an dem Tiger in der Ausführung HAD zum Einsatz. Diese Variante trägt vier leichte Raketen-Pods, jeweils zwei FZ225 mit 19 Startrohren und zwei FZ223 mit sieben Startrohren.
Die 70mm-Raketen werden bei Thales Belgien in Herstal produziert. Zu den Nutzernationen zählen Deutschland, Frankreich, Spanien und Australien. Mit den neuerlichen Aufträgen kann Thales seine Position im Bereich der Hubschrauberbewaffnung weiter festigen.

www.thalesgroup.com

Donnerstag, 8. Februar 2018

Das COPAR-Shirt von Taunus-Taktik - durchdachtes Top-Secret-Textil

Taunus (ww) Taunus-Taktik ist bekannt für unkonventionelle Lösungen. Jetzt haben die Tüftler das COPAR-Shirt entwickelt. COPAR steht für Clandestine Operations, Pseudo Operations, Asymmetric Warfare and Reconaissance.
Das COPAR-Shirt in stilechter Umgebung (Foto: Taunus-Taktik)
Das beschreibt ziemlich genau das Aufgabenspektrum, wofür dieses Top-Secret-Textil designt wurde: Verdeckte Operationen, Pseudo-Operationen, asymmetrische Kriegführung und Aufklärung. Der S&T-Blog stellt das Bekleidungsstück hier weltexklusiv detailliert vor.

Mittwoch, 7. Februar 2018

BCBs neuer Body Armour - Kastell pro Aqua für maritime Spezialkräfte

Cardiff (ww) Unsere Freunde vom britischen Survivalspezialisten BCB International Ltd. haben einen neuen Plattenträger „Kastell pro Aqua“ vorgestellt.  Das flammhemmende und schnell trocknende Ausrüstungsstück ist besonders für den Einsatz bei maritimen Spezialkräften ausgelegt.
Der Kastell pro Aqua von BCB International (Foto: BCB)
BCB-Sprecher Philippe Minchin: „Der modulare Plattenträger Kastell Pro Aqua ist insbesondere für Aufträge wie Anlandungen an Küsten, Überqueren von Flüssen oder Boardingeinsätze designt worden. Er besteht aus flammhemmenden und schnell trocknenden Materialien. Er eignet sich besonders für amphibisch operierende Spezialkräfte.“

Zu den Neuerungen gehören ein in das Außenmaterial eingebrachtes PALS/MOLLE-System statt einer aufgenähter Bebänderung. Das soll zu einer besseren Tarnwirkung, Belüftung sowie schnellerem Wasserabfluss beitragen. Weiterhin ist ein Schnellabwurfsystem intergiert. Dieses lässt sich in fünf Sekunden lösen und in 20 Sekunden wieder zusammenfügen. Auf diese Weise lässt sich der Plattenträger beispielsweise für eine Erstversorgung schnell abnehmen und für die Evakuierung wieder anlegen. Modulare Kummerbunde, ein wasserfestes Futter mit Abstandshaltern sowie zurüstbare Schutzelemente für Leisten und Steißbein sind ebenfalls verfügbar.
Der Kastell Aqua Pro befindet sich derzeit bei einer europäischen Spezialeinheit im Trageversuch.

www.bcbin.com

Dienstag, 6. Februar 2018

Neue Medipacks für Schutzleute in NRW

Düsseldorf (ww) Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul hat die ersten 50 Medipacks an die Polizei übergeben. Bis Ende 2018 sollen insgesamt 10.000 dieser kompakten Taschen insbesondere an die Regeldienstkräfte ausgeliefert werden.
Inhalt der neuen Medipacks (Foto: Innenministerium NRW)
Die Medipacks enthalten alles zur Erstversorgung stark blutender Wunden:
* Tourniquet (Aderpresse zum Abbinden lebensbedrohlicher Blutungen)
* Chest-Seal-Pflaster
* Notfallbandage (sogenannte OLAES-Bandage zum sicheren Anlegen eines Druckverbandes und zur Wundtamponade)
* Erste-Hilfe Handschuhe
* Verbandpäckchen in unterschiedlichen Größen
* Schere
* Rettungsdecke
* Leitfaden zur Handhabung
* Dokumentationskarte
„Wenn wegen anhaltender Gefahr – etwa durch einen bewaffneten Täter – medizinische Hilfe nicht rechtzeitig möglich ist, werden unsere Polizistinnen und Polizisten zu Lebensrettern“, erklärte Reul. Gerade bei Schussverletzungen reichten herkömmliche Verbandsmaterialien nicht aus. „Mit den Medipacks bekommen unsere Streifenteams, was bei Spezialkräften längst Standard ist“, so der Minister.
Um im Ernstfall lebensbedrohliche Verletzungen zu erkennen und dann unter Stress auch handlungssicher mit Hilfe des Medipacks zu versorgen, werden die Polizistinnen und Polizisten speziell geschult. „Das Wissen, das dabei vermittelt wird, kann auch im Polizeialltag dabei helfen, Leben zu retten - zum Beispiel bei Verkehrsunfällen mit schwerverletzten Personen“, betonte Reul.

Der Stückpreis der Taschen mitsamt Inhalt liegt bei rund 110 Euro.

Iveco Defence liefert nächstes Los LAV an Norwegen

Bozen/Italien (ww) Iveco Defence hat das letzte Los von 62 Light Armoured Vehicles (LAV) an die norwegische Beschaffungsorganisation Norwegian Defence Material Agency (NDMA) übergeben.
Das Light Armoured Vehicle (LAV) von Iveco Defence (Foto: Iveco)
In die mittlerweile von Norwegen beschaffte vierte Generation des LAV flossen Einsatzerfahrungen mit dem bisherigen Light Multirole Vehicle (LMV) und weitere technische Neuerungen ein. Hierzu gehören eine modernere und leistungsfähigere Antriebswelle und eine neue Schutzbelüftungsanlage. Zudem wurde bei der Weiterentwicklung auf eine höhere Nutzlast, eine bessere Leistung und eine höhere Zuverlässigkeit Wert gelegt. Die Fahrgastzelle wurde im Hinblick auf Ergonomie und weitere Sitzplätze neu gestaltet. Ein Armaturenbrett der neuesten Generation und ein verbessertes Hardtop wurden ebenfalls verbaut. Durch diese Maßnahmen erhöht sich auch das nutzbare Innenraumvolumen. 
Iveco Defence ist mit seiner vielseitigen LMV-Familie sehr erfolgreich. Über 4.000 Stück wurden inzwischen an 13 Kundenländer geliefert. Zu diesen zählen neben Italien und Norwegen noch Albanien, Belgien, Großbritannien, Kroatien, Libanon, Österreich, Russland, Spanien, die Slowakei, Tschechien und Tunesien.

www.iveco.com

Bewegung beim STH - Rheinmetall und Sikorsky schicken CH-53K ins Rennen

Düsseldorf, Stratford, Connecticut/USA (ww) In das Vorhaben „Schwerer Transporthubschrauber (STH)“ der Bundeswehr kommt Bewegung. Mindestens 45 solcher Helikopter will die Luftwaffe ab 2023 einführen. Einige Wochen vor einer entsprechenden Informationsveranstaltung für interessierte Industrieunternehmen haben Rheinmetall und die zu Lockheed Martin gehörige Sikorsky Aircraft Corporation bekannt gegeben, bei dem Vorhaben zu kooperieren. Sie bieten der Bundeswehr den Schwerlasttransporthubschrauber CH-53K King Stallion an. Als weiterer STH-Bewerber gilt Boeing mit der CH-47F Chinook.
Die CH-53K King Stallion (Foto: Lockheed Martin)
Sikorskys neuer Schwerlasttransporthubschrauber CH-53K King Stallion hat seinen Jungfernflug am 27. Oktober 2015 in Florida absolviert. Er ist als Nachfolgegeneration für die bestehende CH-53E Super Stallion-Flotte des US Marine Corps (USMC) entwickelt worden. Das US Marine Corps wird die CH-53K als voll einsatzbereites Luftfahrzeug 2019 einführen. Zum Zeitpunkt der Auslieferung des ersten Hubschraubers an Deutschland wird die CH-53K über vier Jahre Einsatzerfahrung bei den Marines verfügen. Das US Marine Corps hat 200 Exemplare unter Vertrag genommen.
„Als strategischer Partner der Sikorsky Aircraft Corporation sind wir bei Rheinmetall überzeugt, der Luftwaffe mit der King Stallion das bestmögliche und modernste Luftfahrzeug als Nachfolger für die bewährte CH-53G anzubieten. Weiterhin stehen wir der Bundeswehr zur Seite, um eine kosteneffektive, nutzungsorientierte und absolut zuverlässige Lösung für die Einsatzbedürfnisse von heute anzubieten“, so Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG.
 „Sikorsky blickt auf eine 45 Jahre lange Geschichte hinsichtlich der Unterstützung der CH-53G-Flotte der deutschen Streitkräfte zurück. Wir würden uns freuen, der Bundeswehr mit Sikorskys neu entwickelter CH-53K für weitere 45 Jahre dienen zu dürfen“, so Dan Schultz, Geschäftsführer von Sikorsky. „Als gelernter CH-53-Pilot kann ich versichern, dass dieser Helikopter der leistungsfähigste Schwerlasthubschrauber ist, den wir je gebaut haben. Unsere CH-53K in Verbindung mit Rheinmetall als unserem Schlüsselpartner ist eine überzeugende Lösung für das STH-Vorhaben.“
Rheinmetall und die Sikorsky Aircraft Corporation streben außerdem an, das Team für dieses Vorhaben um weitere industrielle Partner zu verstärken. Ziel ist es, den deutschen Streitkräften eine Gesamtlösung bestehend aus den CH-53K-Hubschraubern sowie weiteren Leistungen bei Wartung, Instandsetzung, Ausbildung und Programmunterstützung anbieten zu können.


Nachtrag: Der ehemalige Marine Dan M. Schultz diente u. a. als Helikopterpilot (hier war er Kommodore der Marine Heavy Helicopter Squadron 461). Er nahm an der Evakuierungsoperation "Eastern Exit" im Jahre 1991 teil. Vom 2. bis zum 11. Januar 1991 evakuierte ein USMC-Einsatzverband mit CH-53E Super Stallion  insgesamt 281 Personen aus 31 Nationen aus der US-Botschaft in Mogadischu. 


www.rheinmetall.com
www.lockheedmartin.com

Montag, 5. Februar 2018

Britisches Bekenntnis des Boxer-Konsortiums

München (ww) Das 8x8-Gefechtsfahrzeug Boxer gilt als ein heißer Kandidat für das Rüstungsvorhaben „Mechanised Infantry Vehicle (MIV)“ der British Army. Jetzt hat das Boxer-Konsortium, die ARTEC, mit den führenden britischen Verteidigungsunternehmen BAE Systems, Pearson Engineering und Thales UK Vereinbarungen zur Fertigung des Boxer unterzeichnet. Sollten  die britischen Streitkräfte den Boxer als MIV der nächsten Generation ausgewählen, werden somit mindestens 60 Prozent der Wertschöpfung und 100 Prozent der Endmontage des Fahrzeugs in Großbritannien erfolgen.
Der Boxer in Union-Jack-Lackierung auf der DSEI 2017 (Foto: JPW)
Die Investition von ARTEC in Großbritannien soll nach Schätzungen mindestens 1.000 Arbeitsplätze sichern oder schaffen. Der britische Partnerschaftsansatz sorgt dafür, dass britische Unternehmen vollständig in die Lieferkette des Fahrzeugs integriert sein werden. Neben Rolls Royce und Parker-Hannifin werden auch WFEL, ein Tochterunternehmen von Krauss-Maffei Wegmann (KMW), und weitere britische Tochterunternehmen der ARTEC Mutterkonzerne KMW und Rheinmetall an dem Projekt mitwirken.
Darüber hinaus beabsichtigt Rheinmetall im Rahmen des Programms den Bau eines modernen Fertigungs- und Integrationszentrums für gepanzerte Fahrzeuge in Großbritannien. Dieses Engagement sichert langfristig Kapazitäten für die Produktion und Instandsetzung von gepanzerten Fahrzeugen in Großbritannien.
Großbritannien spielte zwischen 1999 und 2004 eine wichtige Rolle bei Konstruktion, Entwicklung und Tests des Boxer. Bei einer Akquisition würde Großbritannien wieder die Rechte übernehmen, die es als ursprünglicher Projektpartner innehatte. Dies würde dem Boxer von dort aus auch Exportmöglichkeiten nach britischem Recht ermöglichen.
Der Boxer erfüllt alle zentralen Anforderungen seitens der britischen Armee. Seine hohe Beweglichkeit, sein großes Leistungsspektrum und der maximale Schutz für die Insassen des Fahrzeugs machen ihn zu einer idealen Lösung für die britische Armee. Mit rund 700 bereits ausgelieferten oder bestellten Fahrzeugen setzt der Boxer längst Maßstäbe für Fahrzeuge seiner Klasse in den europäischen NATO-Staaten. Zu den Boxer-Nutzerstaaten gehören neben Deutschland und den Niederlanden noch Litauen. Laut Medienberichten hat sich zudem Slowenien für den Boxer entschieden. In Australien befindet sich eine Boxer-Variante mit bemanntem Lance-Turm in der Endauswahl um das Radspähpanzerprojekt Land 400 Combat Reconnaissance Vehicle.


www.kmweg.de
www.rheinmetall.com

Samstag, 3. Februar 2018

Lesetipp: Uniformen und Abzeichen der Fallschirmaufklärer Kompanie 17 von Marco Leupi

Baden/Schweiz (ww) Die Schweiz ist das herausragende Beispiel dafür, wie ein Staat mit einem gemischten Wehrsystem über Jahrhunderte Wehrhaftigkeit, Aufwuchsfähigkeit und Durchhaltefähigkeit erreichen kann. Die Fallschirmaufklärer-Kompanie 17 – ein Eliteverband der eidgenössischen Streitmacht – steht im Mittelpunkt eines neuen Bildbandes von Marco Leupi.
Der großformatige Hardcover-Bildband hat das Fallschirmabzeichen auf dem Deckel eingeprägt. (Foto: JPW)
Das in der Erstauflage auf 717 Exemplare limitierte Buch beschränkt sich freilich nicht nur auf die offiziell am 1. Januar 1969 aufgestellte Fallschirmgrenadier Kompanie 17. Es erläutert unter anderem auch die Entwicklung der Schweizer Militäruniformen. Die Masse der Publikation nimmt dann die großformatige Bilderstrecke zur Uniformierung der Schweizer Fallschirmkompanie ein.

Freitag, 2. Februar 2018

Schießen im schwedischen Schnee - H145M feuert erfolgreich lasergelenkte 70mm-Raketen

Älvdalen/Schweden, Donauwörth (ww) Der H145M von Airbus Helicopters hat lasergelenkte 70mm-Raketen erfolgreich verschossen. Dank des elektrooptischen Systems MX-15D von Wescam mit seinem integrierten Laser-Zielmarkierer erreichten die 70mm-Raketen des Typs FZ275 LGR von Thales auf Entfernungen bis zu 4.500 Meter eine Treffgenauigkeit von unter einem Meter.
Der H145M beim Schießen im skandinavischen Winter (Foto: Jerome Deulin, Airbus)
Während der Schießkampagne in den ersten Dezemberwochen auf der Schießbahn Älvdalen der schwedischen Beschaffungsorganisation herrschten extreme Witterungsbedingungen. Die guten Ergebnisse sieht Airbus als weiteren Meilenstein für sein HForce-System, welches die Kampfkraft des H145 steigern soll. Bereits im Oktober 2017 war die ballistische Schießkampagne in Ungarn erfolgreich verlaufen.

Die Qualifikation des ballistischen HForce soll bis Ende 2018 erfolgen, die des Systems mit den lasergelenkten Raketen ist für Ende 2019 vorgesehen. Insbesondere die Fähigkeit, lasergelenkte Raketen mit hoher Präzision und daher mit vermindertem Risiko für Begleitschäden ins Ziel zu bringen, gilt als eine Kernfähigkeit für die Feuerkraft moderner Streitkräfte in asymmetrischen Operationen.

www.airbus.com