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Donnerstag, 19. März 2020

Projekt G26 neu aufgelegt - Bundeswehr sucht 145 Scharfschützenwaffen kurze Reichweite

Koblenz (ww) In das zwischenzeitlich unterbrochene Projekt G26 der Bundeswehr kommt wieder Bewegung. So veröffentlichte das BAAINBw am 19. März 2020 die Ausschreibung für die "Scharfschützenwaffe kurze Reichweite (SSchtzWa kRw) G26". Insgesamt möchte die Bundeswehr derzeit 145 Waffen beschaffen. Zehn Nachweismuster und 135 Stück für die Serie. Dazu kommen 507.000 Schuss Munition. Davon sind 267.000 für die Nachweisführung und 240.000 für die Serie vorgesehen.
Das G26 wird im infanteristsichen Werkzeugkasten das G27 - hier im Bild - ergänzen. (Foto: Bundeswehr)

Aus der Kurzfassung der Konstruktionsmerkmale ergibt sich, daß die Bundeswehr als G26 einen halbautomatischen Gasdrucklader im Kaliber 7,62mm x 51 NATO mit verstellbarer Gasabnahme in grauer Farbgebung ("Sniper-grau") fordert. Die Länge ohne Mündungsbremse und mit eingeschobener Schulterstütze soll maximal 900 mm betragen. Das Gesamtgewicht der Waffe  ohne Mündungsbremse, Visiereinrichtung und Zubehör aber mit Montageschienen und leerem 10-Schuss-Magazin soll 4.500 Gramm nicht überschreiten. Gehäuse und Rohr sollen eine Lebensdauer von mindestens 6000 Schuss aufweisen.  Weiterhin soll der Einsatz in Gebieten der Klimakategorien A 1-3, B 1-3, C 1-2 und M 1-3 gemäß STANAG 4370 ohne Einschränkung der Funktionalität möglich sein (lediglich bei C 1-2 werden  Einschränkungen der Batterielebensdauern eingeräumt).
Weitere Forderungen sind:  STANAG 4694-Schienen an Handschutz und Waffenoberseite, beidseitige Bedienbarkeit, Mündungsbremse, Signaturdämpfersatz (bestehend aus Signaturdämpfer kompakt, Signaturdämpfer Unterschall, Signaturdämpfer Training). Zum geforderten Zubehör gehören weiterhin 10- und 20-Schuss-Magazine, Reinigungsgerät, Hülsenfangsack, Ladelehren, Schnittmodell, Sonderwerkzeugsätze und Drehmomentsätze.
Zur Durchführung einer Vergleichserprobung sind fünf Waffenmuster mit Zubehör sowie 20.000 EA Schuss Präzisionsmunition zu liefern. Der Ankauf der Waffen und Munition erfolgt durch einen separaten Beschaffungskurzvertrag (BKV), welcher mit den Vergabeunterlagen versendet wird. Der Vertragsschuss des BKV erfolgt nach Angebotsabgabe. Die Lieferung der Vergleichsmuster erfolgt im Rahmen einer Produktvorstellung und muss in KW 31/2020 - also Ende Juli geschehen.
Weitere Bedingungen: Der Bewerber muss den Auftraggeber im Auftragsfall über jede geplante Änderung in seiner Lieferkette sowie bei seinen Nachunternehmern im Voraus informieren und diese mit dem Auftraggeber abstimmen. Überdies muss der Bieter für die nächsten 20 Jahre die Ersatzteilversorgung sicherstellen und -für den Fall, dass er nicht mehr in der Lage ist, diese sicherzustellen - alle Mittel zur Verfügung stellen, die für die Herstellung von Bauteilen, Bausätzen, Nachbauten und ggf. speziellen Testgeräten einschließlich der Maschinen, Hard- und Software, technischer Zeichnungen (wie Konstruktions-/ Baupläne), Dokumentation, Lizenzen und Bedienungsanleitungen auch durch Dritte erforderlich ist.  
Bemerkenswert an dem Projekt ist derzeit zweierlei. Erstens: Die Katalogisierungsnummer G26 war einst für eine "Unterstützungswaffe kurze Reichweite KSK und Feldjäger" vorgesehen. Es ist eine Kandidatenwaffe von Heckler&Koch aus der 416-Familie in 5,56mm x 45 bekannt, wobei das Projekt unterbrochen wurde.
Der damalige Entwurf des G26 als Unterstützungswaffe kurze Reichweite für KSK und Feldjäger" von Heckler&Koch (Foto: Heckler&Koch)

Seinerzeit gab es offenbar auch Überlegungen, diese Waffe in 6.5 Creedmoor oder .260 Remington zu beschaffen.  Beim Neustart ist jetzt das Kaliber 7,62mm x 51 NATO vorgegeben, wobei eine auf Waffe und Einsatzzweck abgestimmte Präzisionsmunition gefordert ist - damit setzt das BAAINBw konsequent den Waffensystemgedanken um. Zweitens: Es ist keine ITAR-Freiheit gefordert. Damit können sich auch Firmen aus den USA bewerben.
Interessierte Unternehmen können bis zum 20. April 2020 um 13:00 Uhr ihre Teilnahme beantragen. Wir werden weiter über das Vorhaben berichten.

Dienstag, 10. März 2020

Teuto Defence: Kick Off für Behördentage und Live Fire Days 28./29. Oktober 2020

Bad Oeynhausen (ww) Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: Teuto Defence, der Spezialausstatter für Behörden und Streitkräfte, führt dieses Jahr seine Behördentage in einem neuen Format durch. Vor wenigen Tagen erfolgte die erste Koordinierungsbesprechung für die „Behördentage & Live Fire Days 2020“. Diese Veranstaltung findet am 28. und 29. Oktober 2020 statt.

Idee ist es, die etablierte Veranstaltung u. a. auf einer geeigneten Schießbahn durchzuführen. So lassen sich in diesem Rahmen die Produkte der beteiligten Firmen nicht nur im Rahmen der Industrieausstellung vorführen, sondern eben auch „in Aktion“. Ebenso lassen sich ganze Waffensysteme (Waffe, Optik, Munition, Peripheriegerät) gleich an Ort und Stelle ausprobieren.
Die Liste der Firmenvertreter, die am Kick-Off-Meeting teilnahmen, liest sich vielversprechend: FN Herstal, Ulbrichts Protection, Andres Industries, C.G. Haenel, AIM Infrarot Module, MEN-Defencetec,  ACS Armoured car systems, Eickkorn Solingen, Farmingtons, Thales, metrica, ELP-GmbH,Glock und natürlich Teuto Defence. Viele weitere Firmen haben ihre Teilnahme ebenfalls bereits angekündigt.
Die Behördentage & Live Fire Days 2020 sind nur für Fachbesucher nach vorheriger Anmeldung zugänglich.
www.teuto-defence.com

Samstag, 7. März 2020

Die kleinste Schwester - CZ erweitert P10-Pistolenfamilie um mikrokompakte CZ P-10M

Uhersky Brod (ww) Die traditionsreiche tschechische Waffenschmiede  CZ hat ihre international erfolgreiche Schlagbolzenschloss-Pistolenfamilie  CZ P-10 erweitert. Nach den Modellen F (Full Size), C (Compact) und SC (Subcompact) kommt nun das neueste Modell  CZ P-10M für „Microcompact“ auf den Markt.

Die CZ P-10M ist für das verdeckte Führen konstruiert worden (Foto: CZ)
Die neue CZ P-10 M ist für das Kaliber 9mm x 19 eingerichtet. Die rund 160,5mm lange, 25,5mm breite und 112 mm hohe Waffe wiegt leer nur rund 575 Gramm und ist insbesondere für das tägliche, verdeckte und zugleich bequeme Tragen (EDC – Every Day Carry) entwickelt worden.

Die Konstrukteure verzichteten auf einen äußeren Verschlussfanghebel, um die Pistole weiter zu verschlanken (Fotos. CZ)
Mit einer Magazinkapazität von sieben Patronen zeichnet sich das Modell CZ P-10 M durch eine vergleichbar geringere Breite gegenüber allen anderen Pistolen mit Schlagbolzenschloss aus. Der innere Verschlussfang erlaubt ein schnelles Durchladen und zeigt zuverlässig den leeren Ladezustand der Pistole an. Das Fehlen des äußeren Verschlussfanghebels am Griffstück eliminiert das Risiko eines Handhabungsfehlers und macht die Waffe äußerst schlank. Die Ergonomie der CZ P-10 M entspricht ihrer Familie: Weicher Abzugsverlauf mit klarem, prägnanten Auslösemoment, intuitive , einfache und streßsichere Bedienung, kaltgeschmiedeter Lauf von 85mm Länge sowie extrem korrosionsbeständige und kratzfeste Oberflächenbehandlung für lange Lebensdauer und Zuverlässigkeit.

Die weiteren CZ P-10-Familienmitglieder: F, C und SC (Foto: JPW)

Die Handhabungsrillen vorne und hinten am Verschluss erleichtern die Ladetätigkeiten. Das Polymergriffstück mit integrierter Montageschiene nach MIL-STD-1913 erlaubt die Aufnahme eines taktischen Laser-/Lichtmoduls.
Schießen mit der CZ P-10C Optics Ready (Foto: JPW)

Zu den weiteren Vorzügen der Mikropistole CZ P-10 M zählt ihre Schussgenauigkeit, die bei CZ auf die gleiche Entfernung wie größere Dienstmodelle, z.B. die CZ P-10 C, geprüft wird.  Eine Optics Ready Version bietet CZ demnächst ebenfalls an.

www.czub.com

Freitag, 6. März 2020

Schweizer Armee beschafft Rheinmetall VarioRay als Laserlichtmodul LLM19

Bern/Thun/Zürich (ww) Die Schweizer Armee beschafft als Teil des Rüstungsprogramms 2019 Laser-Licht-Module des Typs „VarioRay LLM“ von Rheinmetall. Ein entsprechender Vertrag wurde im Dezember 2019 mit dem Bundesamt für Rüstung (armasuisse) unterschrieben.

Schweizer Soldaten ,it LLM19 am Sturngewehr 90 (vorne) und Sturmgewehr 04/07 (hinten) (Foto: VBS)
Ab Mai 2020 bis Ende 2022 sollen 9.640 Geräte – in der Schweiz als Laser-Licht-Modul 19 (LLM19) bezeichnet – ausgeliefert werden. Der Auftragswert liegt im niedrigen zweistelligen MioEUR-Bereich. Er umfasst auch Zubehör, Ersatzteile und Ausbildungsleistungen. Bei dem Vorhaben kooperieren Rheinmetall Air Defence AG als Generalunternehmer und Rheinmetall Soldier Electronics GmbH als Hersteller.
Die Laser-Licht-Module werden an den Sturmgewehren der Soldaten eingesetzt und dienen dazu, Ziele zu entdecken, zu identifizieren und zu markieren. Das rund 240 Gramm leichte VarioRay LLM lässt sich über eine Mil-Std 1913-Schiene an jedem Sturmgewehr einsetzen und kann über ein Triggerkabel bedient werden. Gemeinsam mit den ebenfalls im Rüstungsprogramm 2019 beschafften Nachtsicht- und Wärmebildgeräten kann die Armee so ihre Aufträge über das gesamte Einsatzspektrum hinweg zu jeder Tages- und Nachtzeit und bei jedem Wetter erfüllen.
Das LLM19 mit Zubehör in Packkiste (Foto: Rheinmetall)
Das VarioRay LLM ist unter anderem auch Bestandteil der deutschen Soldatensysteme „Infanterist der Zukunft (IdZ)“ der Bundeswehr und dient ebenso in der British Army als Laser Light Module MK3. Auch die Schweizer Armee hat bereits Ziellaser aus dem Hause Rheinmetall in Nutzung. 1996 hatte Rheinmetall Lasermarkierer des Typs REM096 geliefert. Mit der jetzt gewonnenen Ausschreibung gelang es, die Schweizer Armee erneut als Kunde für Laser-Licht-Module aus dem Hause Rheinmetall zu gewinnen.
Rheinmetall bietet ein umfangreiches Portfolio an Infanterieausrüstung an, darunter verschiedene Ziel- und Beleuchtungsmodule. Diese wurden entwickelt, um den taktischen Einsatzwert moderner Handfeuerwaffen zu erhöhen. Zu den neuesten Produkten zählt unter anderem das „Variable Tactical Aiming Laser (VTAL)“ Modul. Rheinmetalls Ziel- und Beleuchtungsmodule sind mit allen gängigen Nachtsichtgeräten kompatibel und lassen sich mit der separaten modularen Rheinmetall-Waffenlampe „Lumenator“ koppeln. Ein weiteres Spitzenprodukt aus dem Hause Rheinmetall ist der Entfernungsmesser/Ballistik-Computer Typ „Tac-Ray Ballistic“ für Scharfschützen.

www.rheinmetall-defence.de

Mittwoch, 4. März 2020

Ersatzveranstaltungen für EnforceTac und IWA bei S4Supplies und Tacwrk

Nürnberg/Mömbris/Berlin (ww) EnforceTac und IWA sind verschoben - was nun? Gut, vielen von uns wird mit Sicherheit nicht langweilig. Aber schade ist's trotzdem, daß man sich nicht sieht. Um so lieber weise ich gerne auf zwei Veranstaltungen für die "Tactical Community" hin.
S4Supplies und Partner laden am Freitag, 6. März 2020 ab 9.00 Uhr zu einer "Anti Corona"-Hausmesse. Ort ist der Firmensitz in Mömbris (bei Aschaffenburg), Frankenstraße 12.

Von Franken aus kann man dann gleich weiter in die Hauptstadt verlegen. Am Samstag, 7. März 2020 veranstaltet Tacwrk ab 17.00 Uhr in Kooperation mit MD-Textil die IWA Corona Afterwork-Party.

Hierzu gibt es noch einige organisatorische Hinweise, die ich hier gerne zitiere:
Was Euch erwartet:
- Um 18 Uhr Live-Meeting mit md-textil: über Instagram wird uns Marcel von md-textil live über den Enforce Tac Messestand führen und seine Produkte vorstellen!
- Wir holen unser TACWRK „Meet & Greet“ nach, natürlich mit Patchverteilung
- TACWRK Showroom LateNight Shopping
- Gratis BBQ & Corona Bier - solange der Vorrat reicht!
- BeaverFit Rig Gewinnspiel mit Plattenträger: als Hauptgewinn gibt es das TT Modular Pack 45 MultiCam Black

Und noch viele weitere Highlights & Überraschungen!

❗Wie ihr am Event im TACWRK Showroom teilnehmen könnt:
👉 Meldet Euch und Eure Begleitperson bitte per Email bis Freitag, 06.03. bis 18 Uhr an: info@tacwrk.com

Der S&T-Blog kann aus dringenden privaten Gründen leider nicht teilnehmen, wünscht beiden Veranstaltungen ein gutes Gelingen und freut sich auf ein Wiedersehen zu anderer Gelegenheit!

Horrido!

www.s4supplies.com
www.tacwrk.com
www.md-textil.info





 

Dienstag, 3. März 2020

Neue Termine für EnforceTac und IWA 2020 - und ein Appell!

Nürnberg (ww) Relativ schnell hat die Nürnbergmesse die beiden Ersatztermine für die EnforceTac und die IWA 2020 bekannt gegeben. Die EnforceTac/UTSEC 2020 finden am 1. und 2. September 2020 statt und die IWA schließt sich daran vom 3. bis zum 6. September an.

Inwieweit das TNC verschoben wird, bleibt abzuwarten, denn auch ich muß erst einmal die neue Terminlage prüfen, denn meine Jahresplanung ist dieses Jahr eng gestrickt. Mehr dazu dann hier auf dem Blog. Aufhorchen lässt hingegen eine weitere Passage der Pressemitteilung:
"Für die Planungssicherheit aller Austeller, Besucher, Partner und Medien: Die IWA OutdoorClassics wird auch in den Folgejahren im Zeitraum Anfang September stattfinden und nicht mehr im bisherigen Zeitraum Anfang / Mitte März."
Gleiches gilt auch für die EnforceTac. Ob dieser neue Zeitraum Anfang September für die IWA, vor allem aber die EnforceTac glücklich gewählt ist, bezweifele ich. Denn in den geraden Jahren hat kurz vorher die Eurosatory (Juni) stattgefunden. In den ungeraden Jahren findet nahezu zeitgleich (September) die DSEI und wenig später die MILIPOL (November) statt. Und jedes Jahr gibt es im September die MSPO sowie das angesehene Rüstungssymposium des KSK und die Teutodefence-Behördentage.
Liebe Nürnbergmesse! So sehr ich mich darüber freue, daß EnforceTac und IWA demnächst außerhalb der Fastenzeit stattfinden sollen, so sehr rate ich doch dazu, ab 2021 wieder in den März zu gehen.