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Mittwoch, 26. Dezember 2018

Rauhnächte Readings (I) - Flugzeuge im Spezialeinsatz und moderne Kampfpanzer

Krefeld (ww) Die Rauhnächte – jene mystischen zwölf Nächte zwischen Weihnachten und Epiphanias – eignen sich hervorragend dazu, das ein oder andere Buch zur Hand zu nehmen. Gerne gebe ich hier einige Leseempfehlungen.
Während sich das „Wilde Heer“ nur in den Rauhnächten am Himmel blicken lässt, fliegen einige Luftwaffen rund um die Uhr Einsätze. Unsere Kollegen, Kameraden und Freunde Christian Rastätter (Autor) und Sören Sünkler (Herausgeber) haben vor einigen Tagen einen weiteren prächtigen Bild-Textband zu dieser Thematik vorgelegt. „Special Operations & Special Mission Aircraft – Flugzeuge im Spezialeinsatz“ behandelt jene Tragflächenflugzeuge, welche insbesondere Spezialkräfte und verdeckte nachrichtendienstliche Operationen unterstützen.

Foto: JPW

Vier Abschnitte des kenntisreich geschriebenen Buches behandeln zunächst die Aufgaben solcher Luftfahrzeuge und stellen anschließend typische Flugzeugmuster vor: Unterstützung von Counter Insurgency-Einsätzen, spezieller Lufttransport, elektronische und psychologische Kampfführung, Feuerunterstützung („Gunships“). Ein weiterer Abschnitt befasst sich mit Wirkmitteln und Effektoren. Daran schließen sich zwei Fallstudien an, eine zu COIN-Einsätzen im Dschungelkampf, eine zur elektronischen Kampfführung in Afghanistan, Irak und Syrien. Ein umfangreiches Abkürzungsverzeichnis rundet das 256 Seiten starke, reichlich bebilderte Standardwerk ab. Es spricht nicht nur Flugzeugenthusiasten, sondern auch an militärischen Spezialkräften und Nachrichtendiensten interessierte Leser an. Das Buch ist direkt beim S.Ka-Verlag zu beziehen, aber auch im Handel erhältlich. Die ISBN lautet: 978-3-9815795-7-4, der Preis beträgt 44,00 €.

Vom Himmel wieder auf die Erde: Bereits Ende November hatte ich die Ehre, mein zweites VISIER Special zu der Thematik Landsysteme vorzulegen. „Moderne Kampfpanzer und Gefechtsfahrzeuge II“ schließt an das Vorgängerheft aus dem Jahr 2015 an. Es handelt sich allerdings um keine aktualisierte Neuauflage, sondern um eine eigenständige Betrachtung der Thematik moderne Kampfpanzer und Gefechtsfahrzeuge.
Foto: JPW
Für Neueinsteiger schafft das VISIER Special 91 in den einzelnen Kapiteln einige Abholpunkte, geht aber nicht mehr wie im Special 79 vollumfänglich auf die grundsätzlichen Betrachtungen ein. So vermeiden wir allzu viele Wiederholungen. Auf diese Weise ergänzen sich  die Specials 79 und 91 ideal. Dem Grundsatz, das Ganze mit viel „Reitergeist“ anzugehen, bleiben wir treu – vorwärtsdenken, vorwärtsschauen, vorwärtsreiten! Ein Grundsatzkapitel analysiert die sicherheitspolitische Ausgangslage und die Refokussierung auf Landes- und Bündnisverteidigung. Der Schwerpunkt liegt dann freilich wieder einmal auf den Fahrzeugen selber, die sich diesmal in die Rubriken Kampfpanzer, Kettenfahrzeugfamilien, Radfahrzeugfamilien sowie Unterstützungsfahrzeuge aufteilen. Weiterhin widmet sich dieses Special kleineren taktischen Plattformen sowie den Fahrzeugen für Spezialkräfte und – im Sinne des ganzheitlichen sicherheitspolitischen Ansatzes – für die Polizei. Zudem behandelt es das Thema Autonome Waffensysteme und Robotik. Denn eines erscheint klar: Im Zeitalter hybrider Kriegführung, Digitalisierung und Automatisierung reicht hinsichtlich der Landes- und Bündnisverteidigung ein bloßes „zurück auf Los“ zu den Zeiten des Kalten Krieges nicht mehr. Das VISIER Special 91 gibt es für 9,90 € im gut sortierten Fachhandel oder direkt im VS Medien Shop. ISBN 978-3-944196-31-2, ISSN 0948-0528.

Montag, 24. Dezember 2018

Frohes und gesegnetes Weihnachtsfest 2019

Myra/Polarkreis (ww) Schon wieder ist ein äußerst ereignisreiches Jahr verflogen. Langsam aber sicher geht es in die Low-Ops-Phase.


Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern und deren Lieben ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest, einen "guten Rutsch" ins und alles erdenklich Gute, (Soldaten-)Glück, Gesundheit und Gottes reichen Segen im neuen Jahr 2019. Ein besonderer Gruß gilt selbstverständlich wieder unseren Kolleginnen, Kollegen und Kameraden, die über Weihnachten im In- und Ausland im Einsatz stehen und nicht zu Hause sein können. Ihnen wünschen wir einen ereignisarmen aber nicht langweiligen Dienst und stets eine gesunde Rückkehr in die Heimat. Auf bald im neuen Jahr!

Donnerstag, 20. Dezember 2018

Bundeswehr Sturmgewehr Spezialkräfte leicht - G95K kommt 2019 in die Truppe

Calw/Eckernförde/Koblenz (ww) Kommando Spezialkräfte und Kampfschwimmer erhalten in der ersten Jahreshälfte 2019 das neue G95K  „Sturmgewehr Spezialkräfte, leicht“. Dabei handelt es sich um das Heckler&Koch HK416A7 im Kaliber 5,56 mm x 45 mit 14,5“-Lauf (368mm).
Das G95K während der taktischen Einsatzprüfung heiß/trocken, hier bestückt mit Aimpoint-Visier und Laser-Licht-Paket Rheinmetall VTAL/Lumenator (Foto: Bundeswehr)
Das amtsseitig durch das BAAINBw-Referat K6.2 gesteuerte Projekt führte in kurzer Zeit zum Erfolg. Die Ausschreibung begann im Januar 2017, die Auswahlentscheidung fiel im Oktober 2017. Es folgte dann die technische Erprobung durch die Wehrtechnische Dienststelle 91 in Meppen.  Daran schloss sich die taktische Einsatzprüfung durch die Spezialkräfte der Bundeswehr an. Der Anteil Einsatzprüfung, kalt erfolgte im Februar 2018 in Kanada.  Die Einsatzprüfungen heiß/trocken und heiß/feucht fanden in Yuma, Arizona (USA) bzw. Panama City (Panama) statt und endeten im August 2018. Alle Anteile wurden mit einem sehr zufriedenstellenden Ergebnis abgeschlossen. Ebenfalls wurde auch das zum System zugehörige Laser-Licht-Paket (Rheinmetall VTAL/Lumenator) erprobt und für truppentauglich befunden.
Kampfschwimmer und Kommandosoldaten erhalten unterschiedliche optische Ausstattungen. Die Kampfschwimmer werden ein Aimpoint-Rotpunktvisier nutzen, während die KSK-Operators auf Eotech-Reflexvisier mit Vergrößerungsnachsatz setzen.
I-E-A liefert das Reflexvisier EXPS3-0 und den Vergrößerungsnachsatz G33 Booster von EoTEch für das G95K
(Foto: IEA)


Vor der Serienproduktion erfolgen noch kleinere Änderungen am Sturmgewehr Spezialkräfte leicht. So erhält das G95K beispielsweise einen nach vorne zur Mündung hin verlängerten Handschutz, um dem Soldaten einen stabileren Anschlag zu ermöglichen.  Weiterhin wurde das Tragekonzept durch zusätzliche Ösen geringfügig modifiziert.
Die Serienlieferung der Basiswaffe mit Zubehör – insgesamt 1.745 Sätze - ist beginnend in der ersten Jahreshälfte 2019 geplant. Der Zulauf soll im gleichen Jahr noch abgeschlossen werden.
Viele weitere Informationen zu dem interessanten Projekt gibt es demnächst in dem neuen Wehrtechnischen Report „Soldat&Technik 2019“. Derzeit laufen die Druckpressen an, mehr Informationen dann hier.

Mittwoch, 19. Dezember 2018

Ungarn wird neuer Leopard 2-, PzH 2000- und H225M-Nutzer - Großaufträge für Krauss-Maffei Wegmann und Airbus (Aktualisierung)


München (ww) Der NATO- und EU-Partner Ungarn tritt in den Kreis der Nutzernationen des Kampfpanzers Leopard 2 und der Panzerhaubitze 2000 ein.
Leopard 2A7+ auf der Eurosatory 2018 (Foto: JPW)

Am 19. Dezember 2018 schloss Ungarn mit dem deutschen Wehrtechnik-Unternehmen Krauss-Maffei Wegmann (KMW) einen Vertrag zur Lieferung von 44 neugefertigten Kampfpanzern Leopard 2 A7+ und 24 neugefertigten Panzerhaubitzen PzH 2000.
Mit Ungarn gehören demnächst 19 Nationen dem Kreis der Leopard 2-Benutzer (LEOBEN) an. Derzeit sind dies: Chile, Dänemark, Deutschland, Finnland, Griechenland, Indonesien, Kanada, Katar, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Schweiz, Singapur, Spanien, Türkei und Ungarn. Die Panzerhaubitze 2000 befindet sich derzeit bei Deutschland, Italien, Griechenland, Kroatien, Litauen, Niederlande und Katar im Einsatz.
Panzerhaubitze 2000 der Bundeswehr im Gelände (Foto: JPW)
Ungarn beschafft darüber hinaus zwölf gebrauchte Kampfpanzer Leopard 2 A4 aus den Beständen von KMW zu Ausbildungszwecken. Das Projekt bildet einen weiteren Schritt zu mehr Interoperabilität zwischen den europäischen Armeen. Ungarns Verteidigungsminister Tibor Benkö hob besonders hervor, dass der Vertrag die gute und weitreichende Zusammenarbeit zwischen dem deutschen und dem ungarischen Heer stärken werde.
Wenige tage zuvor hatten die ungarischen Streitkräfte im Rahmen ihres Modernisierungsprogramms "Zrinyi 2026" 16 Mehrzweckhubschraubers des Typs H225M bei Airbus Helicopters geordert.
Mehrzweckhubschrauber H225M (Foto: Airbus/Anthony Pecchi)
Die militärische Variante der Super-Puma-Familie ist derzeit bei acht anderen Nationen in Nutzung. Ungarn hat darüber hinaus den H145M bestellt, der auch in der Bundeswehr Dienst tut.


www.kmweg.de
www.airbus.com

Montag, 17. Dezember 2018

Zwei weitere sondergeschützte Einsatzfahrzeuge Survivor R im Polizeidienst

Berlin/Essen/Düsseldorf (ww) Zwei weitere deutsche Polizeibehörden haben das sondergeschützte Einsatzfahrzeug Survivor R in Dienst gestellt. Am Dienstag, 17. Dezember 2018 übergab der Minister des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen, symbolisch den Schlüssel des Fahrzeugs an das Spezialeinsatzkommando Essen.
Operators des SEK Essen vor dem neuen Survivor R (Foto: Rheinmetall)


Das jetzt ausgelieferte vielseitige Survivor R ist im Frühjahr 2018 beauftragt worden und auf die Bedürfnisse des Spezialeinsatzkommandos  zugeschnitten.
Bereits einen Monat zuvor, am 14. November 2018, erhielt die Polizei Berlin einen Survivor R. Die Polizeipräsidentin Berlin, Dr. Barbara Slowik, überreichte symbolisch den Schlüssel des Fahrzeugs an die Direktion Einsatz, vertreten durch Kriminaldirektor Martin John. 
Der Survivor R für die Direktion Einsatz der Polizei Berlin (Foto: Rheinmetall)

Neben Nordrhein-Westfalen und Berlin nutzt derzeit die Polizei Sachsen den Survivor R als Fahrzeug für ihre polizeilichen Spezialkräfte.
Der Survivor R von Rheinmetall MAN Military Vehicles wurde in Kooperation mit dem Spezialfahrzeugbauer Achleitner als geschützter Sonderwagen für Polizeikräfte entwickelt. Solche Fahrzeuge werden insbesondere bei polizeilichen Lagen mit hohem Gefährdungspotenzial benötigt, um Spezialkräfte unter Schutz an ihren Einsatzort zu bringen oder Personen aus dem Gefahrenbereich zu evakuieren.
Der Survivor R basiert auf einem leistungsstarken 4x4 Lkw-Fahrgestell von MAN und einer Kabine aus Panzerstahl. So verbindet das hochmobile und über 100 km/h schnelle Fahrzeug automotive Großserientechnik mit modernster Schutztechnologie von Rheinmetall.
Die konsequente Verwendung von zivil-kommerziellen und militärischen Serienkomponenten ermöglicht einen günstigen Fahrzeugpreis, sowie die weltweite Wartung und Instandsetzung im Rheinmetall MAN Servicenetzwerk. Dies macht den Survivor R zu einer kosteneffizienten, leicht zu wartenden Fahrzeugplattform mit geringen Lebenswegkosten und hoher Einsatzbereitschaft.


www.rheinmetall.de

Freitag, 14. Dezember 2018

Trauer um Terroismusbekämpfer - Horst Herold (1923 - 2018)

Wiesbaden (ww) Die Anti-Terrorismus-Community trauert um einen ihrer Vordenker. Im Dezember  2018 verstarb der ehemalige Präsident des Bundeskrimninalmates, Dr. Horst Herold.

Dr. Horst Herold (1923 - 2018) (Foto: BKA)
1923 in Thüringen geboren, diente Herold im Zweiten Weltkrieg als Offizier. Aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft konnte er fliehen. Von 1945 bis 1951 studierte er Rechtswissenschaften und wurde mit einer Arbeit über Völkerrecht promoviert. Nach Stationen in der Staatsanwaltschaft Nürnberg und der Polizei Bayern (Polizeipräsident Nürnberg) kam er 1969 zum BKA, dessen Präsident er 1971 wurde und das er bis 1981 leitete. Aus der Pressemitteilung des BKA:

Seine Amtszeit war geprägt durch den Terror der Rote Armee Fraktion (RAF), dem er entschlossen und mutig begegnete. Herold entwickelte eigene Fahndungssysteme, um die Terroristen computergestützt zu bekämpfen. Er gründete die „Tatortgruppe“ des BKA, um Spuren besser auswerten zu können. Und er setzte sich für die personelle Verstärkung des BKA ein – zum Ende seiner Amtszeit war die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um mehr als das Dreifache auf 3500 gestiegen.

Doch Herold wurde nicht nur als Krisenmanager geschätzt, sondern auch als Vordenker: Er „erfand“ das Polizeiliche Informationssystem INPOL und setzte sich für den Ausbau des Kriminaltechnischen Instituts des BKA ein, dessen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nicht zuletzt aufgrund seines Engagements heute weltweite Anerkennung genießen. Herold dachte vieles voraus, zum Beispiel war er einer der ersten, der die Digitalisierung der deutschen Polizei forderte. Projekte wie „Polizei 2020“, die genau das heute umsetzen, gehen auf diesen Grundgedanken von Horst Herold zurück.

Herold, der aufgrund der Gefährdung seiner Person ab 1977 bis zum Ende seiner Amtszeit in einer Wohnung im Wiesbadener BKA lebte, war im Hause nicht nur wegen seiner fachlichen Expertise hochgeschätzt, sondern auch, weil er immer persönliche Kontakte pflegte – von der Führungsebene bis zum einfachen Beamten. Er forderte von seinen Kolleginnen und Kollegen Höchstleistungen – und verstand es, sie dazu auch in schweren Zeiten wie jenen des „Deutschen Herbstes“ dauerhaft zu motivieren.

„Horst Herold war ein außergewöhnlicher Mensch, ein Visionär, dessen Ideen das Bundeskriminalamt heute noch tragen“, sagt BKA-Präsident Holger Münch. Horst Herold sei der Präsident, der das BKA mit am stärksten geprägt habe. „Unser Mitgefühl gilt seiner Familie, der ich – auch im Namen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bundeskriminalamts – mein herzliches Beileid ausspreche.“
Dem schließt sich der S&T-Blog an. Herr Präsident, vielen Dank für Ihren Dienst!

www.bka.de

H215 für das Havariekommando - Airbus liefert drei neue Super Puma an die Bundespolizei aus

Marignane, Sankt Augustin (ww) Airbus Helicopters hat drei schwere Hubschrauber vom Typ H215 an die Bundespolizei ausgeliefert. Ein vierter soll im Juni 2019 folgen. Die zweimotorigen Super-Puma-Mehrzweckhubschrauber werden Anfang 2020 in Betrieb gehen und das Havariekommando verstärken, das bei Notfällen auf See vor der deutschen Küste die Koordination übernimmt.

Die H215 in der Bundespolizei-Lackierung (Foto: Airbus/Eric Raz)

Die H215 ist ein zweimotoriger, vielseitiger und robuster Hubschrauber, der modernste Avionik mit einer zuverlässigen Plattform für robuste Multimissionsfähigkeiten verbindet. Die Basiskonfiguration wurde für Luftarbeitseinsätze optimiert. Die Serienausstattung umfasst die bewährten Makila-1A1-Motoren, ein hochmodernes Flugmanagementsystem und modernste Technologien. Dazu zählen ein ‚Glas-Cockpit‘-Avioniksystem und der Vier-Achsen-Autopilot der modernen H225 von Airbus Helicopters mit seiner Flugbereichssicherung, Präzision und Stabilität im automatisierten Schwebeflug auch unter schwierigsten Einsatzbedingungen.
Die neuen Hubschrauber ergänzen die bestehende Flotte von Airbus-Hubschraubern der Bundespolizei, zu der 42 Hubschrauber der H135-Familie, 19 Super Puma (AS332 L1), 19 H155 und acht H120 zählen. Die Bundespolizei fliegt mit ihren Hubschraubern an 365 Tagen im Jahr verschiedenste Einsätze, unter anderem in den Bereichen Grenzschutz, Kontrolle des Schienennetzes, maritime Sicherheit und Katastrophenhilfe, VIP-Transport und medizinische Notfalldienste. Mehr dazu in dem Bildband Bluebirds - Bundespolizei-Flugdienst von Sven Sommerfeld und mir.
„Wir sind fest davon überzeugt, dass die H215 durch ihre Geschwindigkeit,
Langstreckenleistung und hohe Verfügbarkeit unter schwierigen Bedingungen den
anspruchsvollen Anforderungen unseres maritimen Teams gerecht wird“, sagte Thomas Helbig, Leiter der Bundespolizei-Fliegergruppe. „Wir haben eine lange Erfolgsgeschichte mit der vielseitigen Super Puma und freuen uns darauf, die neue Version, die H215, zu fliegen, die mit einem hochmodernen Glas-Cockpit und Vier-Achsen-Autopilot ausgestattet ist.“
„Unsere Partnerschaft mit der Bundespolizei reicht über fünf Jahrzehnte bis zur Alouette II zurück und umfasst nun mehr als 90 Airbus-Hubschrauber“, sagte Wolfgang Schoder, Airbus Helicopters Executive Vice President Light Helicopters and Governmental Programmes. „Wir freuen uns, dass Deutschland bei lebensrettenden See- und Polizeieinsätzen nach wie vor auf den Super-Puma-Hubschrauber vertraut.“





www.airbus.com
www.bundespolizei.de

Neue Schwerlasttransporter für die Bundeswehr - Rheinmetall liefert Elefant 2

Koblenz/Düsseldorf/München/Wien (ww) Die Bundeswehr erweitert ihre Schwerlasttransporter (SLT)-Familie.  So beauftragte sie Rheinmetall mit der Lieferung schwerer Sattelzugmaschinen (SaZgM) des Typs Elefant 2. Bereits 2019 soll der erste ungeschützte Schwerlasttransporter zulaufen, weitere 31 Fahrzeuge folgen 2020.
Der Elefant 2 (Grafik: Rheinmetall)
Der ungeschützte HX81 SaZgM Elefant 2 verfügt über einen Achtzylinder-Dieselmotor mit 680 PS. Hierdurch erreicht der hochmobile Allrad-LKW eine Höchstgeschwindigkeit von 89 km/h und kann Steigungen von 60 Prozent überwinden. Das technisch zulässige Zuggesamtgewicht liegt bei 130 Tonnen. Der Elefant 2 verfügt über die gleiche Fahrerkabine wie die UTF-Familie. Die Kabine lässt sich bei Bedarf durch eine geschützte Variante austauschen. Zur Fahrzeugausstattung gehört weiterhin eine Doppelwinden-Anlage der Firma Rotzler mit jeweils 20 Tonnen Zugkraft.

Der Elefant 2 ergänzt den geschützten Schwerlasttransporter Mammut, welcher ebenfalls durch Rheinmetall MAN Military Vehicles geliefert wurde. Insbesondere im Hinblick auf die Verpflichtung Deutschlands, 2023 die schnelle NATO-Eingreiftruppe Very High Readiness Joint Task Force (VJTF 2023) zu stellen, stellt der Transport schwerer Gefechtsfahrzeuge eine Schlüsselfähigkeit dar.

Der Auftragswert der ersten 32 Fahrzeuge beläuft sich auf rund 28,5 MioEUR brutto. Der Rahmenvertrag läuft über sieben Jahre und umfasst die Option auf die Lieferung weiterer 105 Elefant 2. Hieraus ergibt sich ein Gesamtauftragswert von 122 MioEUR brutto für 137 Fahrzeuge. Nach dem im Juli 2017 erteilten Großauftrag über die Ungeschützten Transportfahrzeuge (UTF) der Bundeswehr stellt diese neuerliche Beauftragung einen weiteren großen Vertriebserfolg der RMMV bei den deutschen Streitkräften dar.

www.rheinmetall.com

H145 ersetzt Huey - sieben neue Bundeswehr SAR-Hubschrauber im Anflug

Donauwörth (ww) Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) hat bei Airbus Helicopters sieben Hubschrauber des Typs H145 bestellt, um die veralteten Such- und Rettungshubschrauber der Bundeswehr vom Typ Bell UH-1D ("Huey") zu ersetzen. Die Maschinen werden 2020 ausgeliefert und sollen an den Standorten Niederstetten, Holzdorf und Nörvenich stationiert werden. Airbus Helicopters ist auch für die Wartung, Instandsetzung und logistische Betreuung der Hubschrauber zuständig.
Studie des H145 LUH SAR (Grafik: Airbus)

Die H145 LUH SAR (Light Utility Helicopter Search and Rescue) verfügen unter anderem über Hochleistungskameras, Suchscheinwerfer, Ortungssysteme für Notsender, eine vollwertige medizinische Ausrüstung, Rettungswinden sowie Lasthaken, die beispielweise für den Einsatz von Feuerlöschbehältern genutzt werden können. Die H145 wird von zwei Safran Arriel 2E-Triebwerken angetrieben, ist FADEC-gesteuert (Full Authority Digital Engine Control) und mit der digitalen Avionik-Suite Helionix ausgestattet. Sie verfügt über einen hochleistungsfähigen Vier-Achsen-Autopilot zur Erhöhung der Sicherheit und zur Senkung der Arbeitsbelastung des Piloten. Durch die besonders geringe Lärmkontur ist die H145 der leiseste Hubschrauber seiner Klasse.

Nach einer Vereinbarung mit dem Bundesverkehrsministerium ist die Bundeswehr auch für Such- und Rettungseinsätze bei Flugunfällen auf deutschem Staatsgebiet zuständig. Sie hält daher eine Flotte von Such- und Rettungshubschraubern (Search and Rescue, SAR) in permanenter Einsatzbereitschaft. Zusätzlich stehen diese Hubschrauber für den nationalen Katastrophenschutz zur Verfügung. Das dafür genutzte Modell Bell UH-1D wurde Anfang der 1970er Jahre in die Bundeswehr eingeführt.

Die militärische Variante der H145, die H145M, ist ein bewährter, leichter zweimotoriger Hubschrauber, der erstmals 2015 an die Bundeswehr geliefert und seitdem von Serbien, Ungarn, Thailand und Luxemburg bestellt wurde. Die Einsatzbereitschaft der bereits im Betrieb befindlichen Maschinen vom Typ H145M liegt bei über 95 Prozent. Die Bundeswehr betreibt am Standort Laupheim 15 H145M als leichte Unterstützungshubschrauber für die Spezialkräfte. Die Hubschrauberpiloten aller Teilstreitkräfte lernen auf der H135, der kleinen Schwester der H145.

www.airbus.com




Dienstag, 4. Dezember 2018

Drohnenfaust - Die Bundeswehr auf dem Weg zur Kleindrohnenabwehr aller Truppen?

Koblenz (ww) Kleine Drohnen - große Wirkung. Einsatzerfahrungen aus der Ostukraine und aus Syrien zeigen, dass selbst technisch relativ einfache unbemannte Fluggeräte hohe Schäden anrichten können - sei es durch Aufklärung und Übermittlung von Zielkoordinaten, sei es durch Schwarmangriffe. Geräte zur Kleindrohnenabwehr könnten einmal so selbstverständlich werden wie solche zur Panzerabwehr aller Truppen. Nach der Panzerfaust wird also die Drohenfaust den infanteristischen Werkzeugkasten ergänzen.

Drohnenabwehr im Truppenversuch bei den Marines - SkyWall arbeitet nicht mit Störwellen, sondern verschießt mit Pressluft Fangnetze. (Foto: USMC)
Die Bundeswehr hat bereits eine tragbare Schutzausstattung zur Drohnenabwehr (Effektor HP 47+) mit der VersNr.: 5865-12-408-6201 im Bestand. Jetzt wollen die deutschen Streitkräfte weitere Geräte zur Abwehr von Kleindrohnen - so genannte Counter small Unmanned Aerial Systems (C-sUAS)-Effektoren - beschaffen. Jedenfalls eine erste Tranche von 30 Stück. Die maximal zehn Kilo schweren handgetragenen Effektoren "sollen im Verbund mit zu beschaffenden C-sUAS-Systemen zur Detektion, Klassifizierung/Identifikation und Abwehr oder autonom eingesetzt den Schutz der Soldatinnen und Soldaten im Einsatz erhöhen". Sie sollen in der Lage sein, sUAS der Klasse 1 mit Hilfe von Störfunkwellen mit definiertem Abstrahlkegel in RC- und GNSS-relevanten Frequenzbereichen abzuwehren. Bei sUAS Class 1 handelt es sich um Micro-, Mini- und Kleindrohnen bis zu einem Gewicht von 25 Kilogramm.
Bis zum 3. Januar 2019 haben interessierte Firmen die Möglichkeit, Teilnahmeangebote beim BAAINBw abzugeben.