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Freitag, 28. August 2015

Aus den Tiefen des Ministeriums: G27P und MG4 IDZ als Zwischenlösung G36

Berlin (ww) Am frühen Abend des 27. August 2015 veröffentlichte das Bundesministerium der Verteidigung seine „Zwischenlösung G36“.
G27 von schwarz auf sandfarben umgetarnt beim SEK-M. Foto: Bundeswehr/Doc
„Frau Staatssekretärin Dr. Suder hat am 26. August 2015 die Beschaffung von 600 Sturmgewehren auf der Basis des eingeführten G27P sowie von 600 leichten Maschinengewehren MG4 zur Ergänzung des bisherigen Waffenmixes für den Einsatz als Zwischenlösung entschieden“, heißt es auf der Bundeswehr-Homepage. 18 Millionen Euro werden für die Beschaffung der Waffen und des Peripheriegerätes veranschlagt. Die Beschaffung erfolgt als „Sofortinitiative für den Einsatz“ auf der Grundlage des Verfahrens „Einsatzbedingter Sofortbedarf“. Die ersten 60 G27P sollen bis Ende November 2015 zulaufen. Vorbehaltlich noch ausstehender Überprüfungen der Präzisionsforderungen sollen bis Juni 2016 weitere 540 Waffen zur Verfügung stehen. Ab dem zweiten Halbjahr 2016 soll das G27P dann für den Einsatz nutzbar sein. Bis Ende 2016 sollen zudem 600 weitere MG4 in der Ausführung IdZ bereitstehen.
Das G36 ablösen werden beide Waffen freilich nicht, sondern lediglich den bisherigen Waffenmix ergänzen.

Mittwoch, 26. August 2015

Oshkosh L-ATV kommt als JLTV in die US-Streitkräfte

Washington/USA (ww) Die Entscheidung im Joint Light Tactical Vehicle(JLTV)-Projekt ist gefallen. Die U.S. Army hat das Light Combat Tactcial All Terrain Vehicle (L-ATV) aus dem Hause Oshkosh Corporation ausgewählt.
Oshkosh L-ATV (Oshkosh)
Das JLTV soll mit Masse das High Mobility Multi Purpose Wheeled Vehicle (HMMWV alias „Humvee“ oder auch „Hummer“) ersetzen. Der Auftrag hat einen Gesamtwert von rund 6,75 MRD USD (5,86 MRD EUR). Er sieht die Lieferung von zunächst 17.000 Fahrzeugen an Army und Marines vor. Die Anfangsserie soll ab dem Haushaltsjahr 2016 ausgeliefert werden, die volle Serienfertigung wird ab dem Haushaltsjahr 2018 erwartet. Bis 2040 sollen 49.099 Fahrzeuge zulaufen. Das JLTV-Projekt begann bereits 2005. In die engere Auswahl ab 2012 kamen schließlich die Entwürfe von AM General, Lockheed Martin und Oshkosh. Das Oshkosh L-ATV wiegt rund 6,4 Tonnen. Sein General Motors Duramax V8 Dieselmotor leistet rund 300 PS. Das L-ATV zeichnet sich durch ein höheres Schutzniveau als das HMMVEE aus und kann eine Vielzahl von Bewaffnungsoptionen tragen.
www.oshkoshdefense.com

USSOCOM ordert mehr MRZRs

Minneapolis, MN/USA (ww) Die US-Spezialkräfte haben bei Polaris weitere leichte Geländefahrzeuge bestellt. Bereits seit 2013 hat das US SOCOM im Rahmen des Light Tactical All-Terrain Vehicle (LTATV)-Programmes MRZR-Fahrzeuge in Nutzung.
MRZR 4 (Polaris)
Das MRZR gibt es als zwei- und viersitzige Variante (MRZR 2 und MRZR 4). Die leichten und hochmobilen Geländefahrzeuge werden durch den Polaris Prostar-900-Motor angetrieben und erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 96 km/h. Sie sind in einer CV-22 luftverladbar. Die MRZR-Fahrzeugfamilie lässt sich an verschiedene Einsatzszenarien anpassen. Zur Ausstattung gehören eine höhere Ladungskapazität, elektronische Servolenkung, Seilwinden, Überrollbügel, Lufttransport-Verzurrösen, Transportboxen oder Tarnlicht. MRZRs sind bereits in über 20 Nationen in Nutzung
Der jetzt durch das US SOCOM erteilte Auftrag im Wert von 83 Mio USD (72,1 Mio EUR) hat eine Laufzeit von fünf Jahren und sieht neben der Lieferung von Fahrzeugen der Typen MRZR2 und MRZR4 auch Ersatzteilversorgung und weitere Serviceleistungen vor.
www.polaris.com

Dienstag, 11. August 2015

Rheinmetall liefert Panzermunition DM63A1 an internationalen Kunden

Düsseldorf (ww) Ein internationaler Kunde hat Rheinmetall mit der Lieferung von Panzermunition des Typs DM63A1 beauftragt.
DM63A1 (Rheinmetall)
Die auf Wolfram-Technologie basierende DM63A1 ist die derzeit modernste Wuchtmunition für 120mm-Glattrohrkanonen. Die Wirkung des sprengstofflosen Geschosses im Ziel basiert allein auf der kinetischen Energie eines schweren Wolfram-Pfeils („Penetrator“). Dank eines neuen Antriebs kann die DM63A1-Wuchtmunition – im Gegensatz zu allen bisher weltweit verfügbaren Munitionstypen – nicht nur in der jüngsten kampfwertgesteigerten Variante des Kampfpanzers Leopard 2 verwendet werden. Sie kann vielmehr auch die Kampfkraft anderer Plattformen mit 120mm-Glattrohrkanone erhöhen. Dabei sind keine Umrüstungsmaßnahmen erforderlich. Mit ihrem temperaturunabhängigen Antrieb verfügt die neue Munition über ein weltweites Alleinstellungsmerkmal.

Donnerstag, 6. August 2015

Wiesel DIOK von FFG

Hammelburg (ww) Im Bericht über den Tag der Infnaterie hatte ich den Wiesel DIOK ja schon kurz erwähnt. Im Hinblick auf die kürzlich erfolgte Nutzungsdauerverlängerung des Wiesel bis 2025 ist das Fahrzeug aus meiner Sicht aber einen eigenen Eintrag wert.
Der Wiesel DIOK (JPW)
Die Flensburger Fahrzeugbau GmbH (FFG) hat den Wiesel DIOK im Auftrag der WTD 41 und in Kooperation mit Diehl, Koni und der Universität der Bundeswehr München entwickelt. DIOK steht für Demonstratorfahrzeug innovatives, optimiertes Kettenlaufwerk. Das Fahrwerk ist um zwei Laufrollen verlängert. Zudem wurde die Umlenkrolle neu angeordnet. Als Kette kommt die Diehl 622 C zum Einsatz. Der DIOK fällt rund 34 cm länger und 18 cm niedriger als der Wiesel 1 aus. Der VW-5Zylinder-Dieselmotor erzeugt 87 PS, was dem leer mit Waffe 2.850 Kilo wiegenden Fahrzeug eine Höchstgeschwindigkeit von 75 km/h und eine Steigfähigkeit von 60 Prozent erlaubt. Als Bewaffnung sitzt eine RH202-Maschinenkanone in dem (Mockup-)Turm. Der Wiesel DIOK könnte Impulse für eine mögliche Nutzungsdauerverlängerung des kleinen und wendigen Waffenträgers geben. Die Luftlandetruppe der Bundeswehr hat noch rund 300 Wiesel 1 in Nutzung. (ww)
www.ffg-flensburg.de

Dienstag, 4. August 2015

Thales F90 kommt als EF88 zu den australischen Diggers

Paris/Lithgow (ww) Die australischen Diggers erhalten das Ehanced F88 (EF88) als neue Standardwaffe. Dabei handelt es sich um das Thales F90 im Kaliber 5,56 x 45 mm. 30.000 Stück davon in unterschiedlichen Ausführungen hat das australische Verteidigungsministerium bei Thales bestellt.
Thales F90 alias EF88 mit Steyr-Mannlicher-Granatwerfer (Thales)

Die ersten Waffen sollen bereits in wenigen Wochen zulaufen, die Lieferung innerhalb der nächsten sechs Jahre abgeschlossen sein. Neben der Standardwaffe mit 20-Zoll-Lauf wird es eine Kurzversion mit 16-Zoll-Lauf geben. Der Auftrag im Wert von 67,3 MioEur umfasst auch die Lieferung von Anbaugranatwerfern, weiteren Peripheriegeräten und Ersatzteilen. Als Hersteller fungiert die traditionsreiche Firma Lithgow Arms, die seit 1912 die australischen Streitkräfte beliefert. Sie gehört zu Thales Australia. Bei der F90/EF88 handelt es sich um eine kampfwertgesteigerte Version des in Lizenz produzierten Steyr AUG. Dieses kam 1988 als F88 in die Truppe. Thales prüft derzeit die Exportmöglichkeiten weiterer F90-Varianten – darunter auch solche mit Eigenschaften wie elektronischer Architektur einschließlich zentraler Energieversorgung für Anbauteile.
www.thalesgroup.com
www.lithgowarms.com

Montag, 3. August 2015

SCOUT it out - neuer britischer Spähpanzer als europäisches Rüstungsprojekt

London (ww) Das britische Verteidigungsministerium bringt eines seiner Schlüsselvorhaben weiter voran. Das Scout Specialised Vehicle soll als mittlerer Spähpanzer das seit den 1970er Jahren vom britischen Heer genutzte Combat Vehicle Reconnaissance (Tracked) ablösen.
Grafik des Scout Specialised Vehicle (General Dynamics UK)

Jüngste Auftragsmeldungen aus Frankreich (Thales) und Deutschland (Rheinmetall) zeigen einerseits, daß es mit dem Projekt weiter voran geht. Sie offenbaren weiterhin, wie sehr es sich bei dem SCOUT SV um eine europäische Rüstungskooperation handelt.