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Dienstag, 8. Dezember 2015

Erste H145M an die Bundeswehr ausgeliefert

Donauwörth (ww) Airbus Helicopters hat die ersten beiden H145M (symbolisch) an die Bundeswehr übergeben. Die als "LUH SOF" (Light Utility Helicopter Special Operation Forces) bezeichneten Maschinen bilden die Vorhut für dreizehn weitere Mehrzweckhubschrauber dieses Typs. Sie werden beim 2013 neu aufgestellten Hubschraubergeschwader 64 der Luftwaffe am Standort Laupheim stationiert und sind vor allem zur Unterstützung des Kommandos Spezialkräfte (KSK) vorgesehen.
Abseilen aus dem H145M LUH SOF. Foto: Airbus

Der Vertrag zur Auslieferung der seinerzeit noch EC645T2 genannten Helikopter war erst im Juli 2013 unterzeichnet worden - nach einem atemberaubend schnellen politischen Prozess. [Achtung, Kalauer: Die HOFFnung auf den LUH SOF blieb vor allem dank der damals mitregierenden FDP nicht vergeblich ;-) ] Wie dem auch sei, das Ergebnis zählt. „Wir sind sehr stolz darauf, diesen Hubschrauber innerhalb des geplanten Kostenrahmens, bereits zwei Jahre nach der Auftragsvergabe, übergeben zu können. Dieses Projekt ist ein hervorragendes Beispiel für eine effiziente Zusammenarbeit zwischen Bundeswehr, Behörden und Industrie“, so Wolfgang Schoder, CEO von Airbus Helicopters Deutschland. „Mit ihren hochmodernen Technologien, herausragender Leistung und absoluten Vielseitigkeit, richtet sich die H145M exakt nach den Anforderungen unserer militärischen Kunden und ihren herausfordernden Missionen.“
Bei der H145M handelt es sich um die militärische Version der zivilen H145, die im Sommer 2014 erstmals ausgeliefert wurde und vor kurzem den Meilenstein von 10.000 Flugstunden erreicht hat. Mit einem maximalen Abfluggewicht von 3,7 Tonnen kann die agile H145M für ein breites Spektrum an Aufgaben erfüllen.

Blick in die Hubschrauberzelle (hier noch das Mockup). Foto: Airbus
Die Bundeswehr-Variante H145M (LUH SOF) ist mit einem Abseilsystem, Lasthaken, Seilwinde, ballistischem Schutz und einer elektronischen Selbstschutzanlage ausgerüstet. Zudem lässt sich, so Airbus,  ein "Geschütz an der Seitentür" befestigen (in einer Präsentation ist von Schießversuchen mit Dillon M134 alias MG6 und dem legendären FN MAG58 die Rede - letzteres womöglich, weil Dillon Helikopter-Waffenwiegen für M134 und M240 anbietet). Zudem wurde der Hubschrauber für den Tag- und Nachtflug, sowie in widrigem Wetter und herausfordernder Umgebung entwickelt. Zur möglichen Missionsausrüstung des H145M gehören außerdem ein helmmontiertes Visier und ein selbstschließender Treibstofftank. Der Antrieb erfolgt über zwei Turbomeca Arriel 2E Gasturbinen, die über das FADEC-System (full authority digital engine control) gesteuert werden können. Airbus betont weiterhin die besonders niedrigen Geräuschemissionen.
Digitales Cockpit. Grafik: Airbus
Die H145M ist ebenso wie andere Modelle der bewährten Baureihe mit der digitalen Avioniksuite Helionix mit 4-Achsen-Autopilot ausgestattet – die aktuellste Generation an Hubschrauberbordelektronik. Helionix bietet den Piloten erhebliche Unterstützung während ihrer Einsätze, indem es die richtige Information zum passenden Zeitpunkt anzeigt und damit einen großen Teil der Arbeitslast übernimmt. Das System fasst die relevanten Flugdaten für intuitives Flugmanagement auf wenigen Displays zusammen und erhöht damit Missionsübersicht und Flugsicherheit.
Blick in die H145M-Produktion in Donauwörth. Foto: Airbus
Bereits im Sommer dieses Jahres hat Airbus Helicopters mit der Bundeswehr einen umfassenden, kooperativen Full-Service Vertrag über eine Dauer von sieben Jahren geschlossen. Zu den Pflichten Airbus Helicopters‘ zählt dabei die Organisation und Durchführung von Wartungs- und Reparaturarbeiten, die Versorgung mit Ersatzteilen und die Sicherung der Flugfähigkeit.
Hubschrauber der H145-Familie haben ihre Bedeutung für militärische Kunden bereits vielfach bewiesen. Die Streitkräfte der US Army haben beispielsweise bereits insgesamt 427 Helikopter des verwandten Modells UH-72A Lakota für verschiedene Zwecke bestellt. Alle Maschinen wurden innerhalb des Zeit- und Kostenplans ausgeliefert. Der UH-72A erreicht eine durchschnittliche Verfügbarkeit von über 94 Prozent.

www.airbushelicopters.com