Im Auftrag
des Heeresamtes führte die Infanterieschule am 22. und 23. Mai 2012 erstmals
die „Lehrübung Hinterhalt“ durch. Schwerpunkt bildete die Darstellung der
Fähigkeiten zum Bestehen eines Hinterhaltes sowie der Kampf gegen irreguläre
Kräfte nach Auslösen eines Hinterhaltes.
Die rund 200 Mann
starke Lehrtruppe stammte unter anderem aus
dem Fallschirmjägerbataillon 313 aus Seedorf, dem Panzergrenadierlehrbataillon
92 aus Munster sowie dem Aufklärungsbataillon 8 aus Freyung. Sie stellte eine
verstärkte Infanteriekompanie mit GTK Boxer, TPz Fuchs sowie einem unterstellten
Panzergrenadierzug mit SPz Marder dar. Dazu kamen HUMINT-, EloKa-, PsyOps-, Pionier-
und Kampfmittelräum-, sowie Sanitätsanteile. Zudem verstärkte die 18th Engineer
Brigade der U.S. Army aus Schweinfurt die Lehrtruppe mit einem Road Clearance
Package.
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Das U.S. Road Clearance Package zwischen deutschen TPz Fuchs und GTK Boxer auf
der Marschstraße (Foto: Jan-P. Weisswange) |
In einem
ersten Gefechtsausschnitt führte die Lehrtruppe zunächst die zur Verfügung
stehenden Kräfte, Mittel und Fähigkeiten einer verstärkten Infanteriekompanie vor.
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Panzergrenadiere beim 5/25-Check um
ihren SPz Marder…(Foto: Jan-P. Weisswange) |
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…und aufgesessen bei der Überwachung (Foto:
Jan-P. Weisswange) |
Dazu kamen
Handlungen und Verfahren zum Erkennen und Verhindern eines Hinterhaltes einschließlich
des Räumens improvisierter Sprengladungen (Improved Explosive Devices, IED’s) vor.
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Mikroaufklärungsdrohne für den Ortsbereich
(MIKADO) alias AirRobot AR 100-B (Foto: Jan-P. Weisswange) |
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Suche nach IED’s mit Sonde und
Spürhund (Foto: Jan-P. Weisswange) |
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Absprache zwischen US- und deutschen Pionieren (Foto: Jan-P. Weisswange) |
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Manipulator PackBot verbringt
Schlagladung auf IED… (Foto: Jan-P. Weisswange) |
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…anschließend erfolgt die Sprengung
(Foto: Jan-P. Weisswange) |
Ein zweites
Bild zeigte dann das Werfen irregulärer Kräfte, die einen Zug der Kompanie in
einem Hinterhalt durch ein ferngezündetes Exposively Formed Projectile (EFP)
sowie mit Hand- und Panzerabwehrhandwaffen angegriffen hatten. Auch wenn jeder
Hinterhalt anders verläuft und es kein Patentrezept gibt: Entschlossenheit, Ergreifen
der Initiative, Herstellen der Feuerüberlegenheit sowie schnelle
Verwundetenversorgung durch qualifizierte Selbst- und Kameradenhilfe sind
Schlüssel zum Bestehen im Gefecht.
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Im Schutze ihres GTK Boxer leisten
Infanteristen Tactical Combat Casualty Care für die Besatzung des ausgefallenen
Spähpanzers Fennek (Foto: Jan-P. Weisswange) |
Zielgruppe
der Lehrübung waren in erster Linie Einheits- und Teileinheitsführer des
Heeres. Insgesamt nahmen an beiden Tagen mehrere Hundert Gäste aus allen
Teilstreitkräften, militärischen Organisationsbereichen, aus verbündeten
Streitkräfte sowie zivilen Behörden an ihr teil. Eine statische Waffenschau im
Vorfeld ergänzte die Vorführung. (ww)