Die deutsche Luftwaffe hat am 26. November 2012 das von Rheinmetall entwickelte Flugabwehrsystem MANTIS übernommen.
Flugabwehrsystem MANTIS. Bild: Rheinmetall |
MANTIS steht für „Modular, Automatic and Network capable Targeting and Interception System“, also „modulares, netzwerkfähiges Ziel- und Abwehrsystem“.
Mit MANTIS verfügt die Bundeswehr nun über ein modernes, leistungsfähiges und hochautomatisiertes Flugabwehrsystem für den Objektschutz, das weltweit die technologische Spitze darstellt. Die Integration in vorhandene Führungs- und Informationssysteme ist umgesetzt und die Weiterentwicklung für zukünftige Anforderungen vorgesehen. Dank seiner programmierbaren 35mm Ahead-Munition zeichnet sich das System auch durch eine ausgesprochen hohe Abwehrfähigkeit auch bei kleinsten Zielen aus.
MANTIS basiert auf der bewährten Oerlikon Skyshield-Flugabwehrtechnologie. Es ist darauf ausgelegt, militärische Einrichtungen wie auch kritische zivile Infrastrukturen vor Bedrohungen aus der Luft zu schützen – z.B. Luftfahrzeuge oder unbemannte Flugsysteme (Unmanned Aerial Vehicles, UAV) im unteren Luftraum. Vor allem ist es auch dazu in der Lage, Angriffe durch Raketen, Artillerie- und Mörsergranaten (RAM) abzuwehren. MANTIS kann im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung oder bei “military operations other than war” (MOOTW, Einsätze unterhalb der Kriegsschwelle) eingesetzt werden. In Auslandseinsätzen kann es Feldlager oder andere wichtige Einrichtungen der Bundeswehr vor Angriffen schützen, wie es sie z.B. in Afghanistan gegen die Liegenschaften der Bundeswehr gegeben hat.
Weiterhin bietet MANTIS aufgrund seines modularen Designs viel Aufwuchspotential. Die Komponenten Radar und Kanone können für kurzfristige Objektschutzaufträge auch auf rasch verlegbaren Plattformen zum Einsatz gebracht werden. Weiterhin lassen sich neben den 35-Millimeter-Revolverkanonen künftig weitere Effektoren, etwa Flugabwehrraketen oder Hochenergie-Laser, in das System integrieren.
GL Dieter Naskrent, Harald Stein, Bodo Garbe und OTL Arnt Kuebart. Foto: Rheinmetall |
Im Rahmen einer Zeremonie am Standort des Flugabwehrraketengeschwaders 1 „Schleswig Holstein“ in Husum übergab Bodo Garbe, Mitglied des Bereichsvorstandes von Rheinmetall Defence, das System in Anwesenheit von Harald Stein, Behördenleiter des BAAINBw (Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr), des stellvertretenden Inspekteurs der Luftwaffe, Generalleutnant Dieter Naskrent, und des Kommandeurs der Flugabwehrgruppe, Oberstleutnant Arnt Kuebart.
Bodo Garbe: „Mit MANTIS verfügt die deutsche Luftwaffe nun über ein weltweit führendes Flugabwehrwaffensystem für den Objektschutz. Es ist ein hochwirksames System für ein breites Spektrum von Bedrohungen in künftigen Einsatzszenarien. Mit seiner offenen Architektur ist es zukunftssicher ausgelegt. Rheinmetall ist stolz darauf, mit MANTIS einen Beitrag zum Schutz der Soldatinnen und Soldaten in Einsätzen zu leisten.“ (ww)