MMP im MBDA-Testtunnel in Bourges. Foto: MBDA |
In Frankreich absolvierten sowohl die Missile Moyenne Portée (MMP) als auch die Missile de Croisière Navale (MdCN) diverse Erprobungen erfolgreich.
So hat das MMP-Projekt der MBDA Ende April die nächste Engstelle im Beschaffungsprozess genommen. In seinem Testzentrum Bourges in Frankreich demonstrierte MBDA den Einsatz der Lenkrakete mittlerer Reichweite aus umschlossenen Räumen heraus. Dabei befanden sich neben dem Schützen mit seiner Steuereinrichtung auch noch der Truppführer im Raum. Zusätzlich fanden die Tests nach Mitteilung der MBDA unter heißen und kalten Einsatzbedingungen statt, um so die Einsatzfähigkeit und Funktionssicherheit von Rakete und Steuereinrichtung in verschiedenen Klimazonen nachzuweisen. Parallel dazu durchgeführte Gefechtskopf-Erprobungen zeigten nach Firmenangaben die Wirksamkeit der MMP gegen Kampfpanzer der neuesten Generation. Dabei brachte die Rakete Explosive Reactive Armour-Schutzpakete zur Detonation, um anschließend die dahinter liegende Panzerung zu durchschlagen.
Die MMP ist ein infanteristischer Lenkflugkörper mit einer Reichweite von bis zu vier Kilometern. Er arbeitet nach dem „Fire and forget“-Prinzip, gestattet aber auch „Man-in-the loop“-Verfahren. Die MMP lässt sich sowohl von tragbaren Abfeuereinrichtungen als auch von Waffenstationen aus einsetzen. Ebenso ist das Feuern nach Koordinaten möglich, was einen Einsatz ohne direkte Sichtverbindung zum Ziel gestattet. Trotz hoher Wirksamkeit gegen eine große Bandbreite an Zielen soll die MMP nicht zuletzt wegen ihrer Präzision Kollateralschäden weitgehend ausschließen.
MdCN im Anflug auf ein Ziel. Foto: MBDA |
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