München (ww) Es gibt Meldungen, über die freut man sich als gelernter „Leo-2-Mann“ besonders. Am 10. Dezember 2014 übernahm die Bundeswehr von der Herstellerfirma Krauss-Maffei Wegmann (KMW) den ersten von vorerst 20 Leopard 2 A7.
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Der Leopard2A7 im Gelände. Foto: Ralph Zwilling/Tank Masters via KMW |
Stellvertretend für den Inspekteur des Heeres nahm Generalleutnant Rainer Korff aus den Händen von Frank Haun, dem Vorsitzenden der KMW-Geschäftsführung, der Botschafterin von Kanada, Marie Gervais-Vidricaire, und des Präsidenten des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnologie und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw), Harald Stein, das Fahrzeug für die Bundeswehr entgegen.
Nun erstaunt sich der geneigte Leser möglicherweise über die prominente Beteiligung der kanadischen Kameraden. Die lässt sich mit einem Dreiecksgeschäft erklären, welches aus den turbulenten Folgen des (inzwischen schon mehrfach in Frage gestellten) Abbaus der NATO-Panzertruppen und der Verwertung ihres Gerätes ergibt.
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Frank Haun bei der Schlüsselübergabe zunächst mit der kanadischen Delegation. Foto: KMW |
Der Leopard 2 A7 das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen mehreren NATO-Partnern und KMW, die vor sieben Jahren begann. Im Rahmen des ISAF-Mandats entschied sich Kanada 2007, von der deutschen Bundeswehr 20 Leopard 2 A6M (die Variante mit modernem Minenschutz) zu leihen. Von KMW an die kanadischen Anforderungen angepasst, standen die ersten Leopard 2 A6M CAN noch im selben Jahr zur Verfügung. Sie bewährten sich solchermaßen im Einsatz, daß Kanada sie weiter nutzen wollte. Für die fällige Rückgabe erwarb das Land überzählige niederländische Leopard-Panzer, die auf den Konstruktionsstand der ausgeliehenen deutschen Fahrzeuge umgerüstet werden sollten. Kanada und Deutschland einigten sich darauf, daß im Rahmen dieser Umrüstung weitere Änderungsmaßnahmen eingebracht werden konnten, wodurch der Leopard 2 A7 für die Bundeswehr entstand. Der Leopard 2 A7 verfügt nicht nur über optimierten Schutz gegen asymmetrische wie auch konventionelle Bedrohungen, sondern über deutlich gesteigerte Durchhaltefähigkeit. Eine Energieerzeugungsanlage stellt sicher, dass das Waffensystem ohne laufendes Haupttriebwerk voll betriebsfähig ist und der Kampfraum bei Bedarf gekühlt werden kann. Über das Führungs- und Waffeneinsatzsystem Kampftruppe ist der Leopard 2 A7 in den Führungsverbund integriert. Zur Aufklärung verfügt er über modernste Sichtmittel. Sein Fähigkeitsspektrum wurde durch die Möglichkeit zum Verschießen tempierbarer Munition (
DM11) an aktuelle Bedrohungen angepaßt. Diese Munition wirkt besonders gegen Bunker und befestigte Stellungen.
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Generalleutnant Rainer Korff übergibt den Schlüssel an die Besatzung des Panzerbataillons 203. Foto: KMW |
Über den ersten Leopard2A7 konnte man sich in der General-Feldmarschall Rommel-Kaserne in Augustdorf freuen. So erhielt das Panzerbataillon 203 das moderne Kettenkampffahrzeug. Der S&T-Blog gratuliert allen Beteiligten mit einem donnernden Panzer Hurra!