Überwinden eines Seilstegs. Foto: JPW |
„Die Vergleichsübung dient als Wettkampf und zum Erfahrungsaustausch“, so der Leiter der Direktion Bundesbereitschaftspolizei, Präsident Friedrich Eichele. „Wir wollen so die Möglichkeit zur Selbsteinschätzung und zur professionellen Weiterentwicklung schaffen, um möglichst `vor die Lage`zu kommen.“
Zehn phantasievolle und vielseitige Stationen hatte die BFHu Sankt Augustin unter ihrem Hundertschaftsführer EPHK Jürgen Gaidas angelegt. Dabei kam es für die Fünf-Mann-Teams nicht nur auf physische Leistungsfähigkeit und körperliche Gewandheit an. Selbstständiges Handeln, Teamgeist, „Köpfchen“ und Merkfähigkeit zählten ebenso zu den Anforderungen.
Ihrer Heimat gemäß benannte die BFHu Sankt Augustin – sie wurde bei der Veranstaltung durch sämtliche andere Partnerverbände an ihrem Standort unterstützt – sämtliche Stationen nach dem „Rheinischen Grundgesetz“. So trug die Startübung den Titel „Et is wie et is“. Sie führte kurz nach der Auftaktveranstaltung - eingeleitet von einer Fallschirmsprungvorführung der GSG 9 (an der Eichele als deren ehemaliger Kommandeur natürlich als Springer teilnahm) - am 24. Juni 2014 durch die Bonner Rheinauen. Hier standen unter anderem Sudoku-Rätsel, aber auch eine mit Schlauchboot zu überwindende Wasserstrecke auf dem Programm.
Die weiteren Stationen folgten am 25. Juni 2014:
„Kenne mer nit, bruche mer nit, fott domet“ (Unfriedliche demonstrative Aktion/UDA): Dabei mussten vier Teammitglieder unter Atemschutz eine Barrikade räumen, während der fünfte mit dem Mehrzweckeinsatzstock Wurfgeschosse (Tennisbälle) abwehren musste.
Das USK Bayern an der UDA-Station. Foto: JPW |
„Jeder Jeck is anders“ (taktisches Fahren): Hier galt es, zu fünft ein besonders hergerichtetes Fahrzeug durch einen Hindernisparcours zu bewegen. Nur der „Kommandant“ hatte dabei Sicht. Die übrigen vier „blinden“ Wettkämpfer bedienten im Wageninneren getrennt voneinander Steuer, Kupplung, Gas und Bremse.
Der Rückwärtsgang des präparierten Fahzeugs funktionierte nur per abgesessener Muskelkraft - hier die BFE Thüringen bei der Teamarbeit. Foto: JPW |
Herz-Lungen-Wiederbelebung durch die BFE Sachsen. Im Vordergrund wartet schon der Verwundete auf seinen Transport. Foto: JPW |
Ein Brandenburger Wettkämpfer beim gewagten Sprung! Foto: JPW |
Das Team Sachsen-Anhalt meistert die Station am Eschmarer See. Foto: JPW |
Die Stationen Et hätt noch immer jotjejange“ (Wohnungsdurchsuchung) und „Et bliev nix wie et wor“ (Amoklage) fanden in der Bundeswehrliegenschaft Köln-Wahn statt. Von dort aus ging es dann zu einer Schießübung („Wat fott es es fott“) ins benachbarte Schießausbildungszentrum II.
Die Abschlussübung „Wat soll der Kwatsch“ bildete dann ein mit Hindernissen gespickter Parcours kreuz und quer durch die Liegenschaft Sankt Augustin. Dabei galt es, wassergefüllte Container zu durchschwimmen, Seilstege zu meistern und auch das Durchqueren des Feuerlöschteiches durfte nicht fehlen.
Die Kolleginnen und Kollegen feuern die dem Feuerlöschteich entstiegenen Wettkämper an. Foto: JPW |
Am Schießstand mussten vier Mann ihren fünften Mannschaftskameraden auf einer Trage schultern, so daß dieser mit einer MP5 und Plastiktrainingsmunition Tontauben treffen konnte. Für Fehlschüsse drohten Extra-Laufrunden.
Auf dem Schießstand der Abschlussübung. Foto: JPW |
Dessen ungeachtet waren alle Wettkämpfer mit Feuereifer bei der Sache und stellten somit den eigenen Anspruch an Professionalität und „Esprit de Corps“ eindrucksvoll unter Beweis. „Wir haben hier 19 Sieger“, resümierte EPHK Gaidas denn auch zufrieden die Vergleichsübung.