So flog die Bundesregierung am 13. Juli 2016 aufgrund von Kampfhandlungen 154 deutsche und andere Ausländer aus dem Südsudan aus – darunter auch den deustchen Botschafter, Johannes Lehne.
Eine Transall auf dem Flughafen Entebbe. (Foto: AA) |
Die deustche Botschaft imn Juba wurde vorübergehend geschlossen. Mehr Details über die Schnelle Luftabholung, die die Bundeswehr in Amtshilfe für das Auswärtige Amt durchführte, nennt die Bundeswehr in ihrer weiter unten zitierten Pressemitteilung. Auch das Auswärtige Amt nennt Details.
Ein (freilich etwas älterer) Überblicksartikel über den resortgemeinsamen Schutz und Evakuierung findet sich auch auf diesem Blog.
Nun aber die Bundeswehr-Pressemitteilung:
Am 8. Juli 2016 sind in der südsudanesischen Hauptstadt Juba schwere Kämpfe zwischen den regulären Streitkräften des Landes (SPLA – „Sudanese Peoples Liberation Army“) und bewaffneten Kräften der Opposition (SPLA i.O. – Sudanese Peoples Liberation Army in Opposition) ausgebrochen. Aufgrund der andauernden Kampfhandlungen beschloss der Krisenstab der Bundesregierung, deutsche und internationale Staatsangehörige durch eine Evakuierung in Sicherheit zu bringen. Insgesamt konnten am 13. Juli durch die von der Bundeswehr durchgeführten Evakuierungsflüge 32 Deutsche sowie 122 Angehörige von 31 Nationen aus dem Südsudan gerettet werden.Bleibt mir am Ende nur noch, allen Beteiligten zur gelungenen Operation zu gratulatieren!
Bei der diplomatischen Evakuierung handelt es sich um eine sogenannte Schnelle Luftabholung (SLA). Unter Leitung des Auswärtigen Amtes führte die Bundeswehr im Rahmen der Amtshilfe insgesamt vier Flüge von der südsudanesischen Hauptstadt Juba nach Entebbe in Uganda durch. Dabei wurden drei Transportmaschinen vom Typ C-160D Transall eingesetzt.
Die erste Transall kam vom deutschen Einsatzkontingent MINUSMA in Mali und landete zunächst in Entebbe. Sie flog bereits am frühen Mittwochmorgen nach Juba und brachte die ersten 49 Passagiere, davon 19 deutsche Staatsbürger, in Sicherheit. An Bord dieses ersten Fluges befanden sich außerdem vier verwundete VN-Soldaten, die auf Bitten der Vereinten Nationen nach Uganda gebracht und dort durch die Vereinten Nationen medizinisch weiter versorgt werden.
Außerdem wurden zwei Transall aus Deutschland nach Djibouti geflogen, um von dort am Mittwochvormittag in Richtung südsudanesischer Hauptstadt zu starten. Dort landeten die Maschinen gegen 14.30 Uhr (MESZ) und nahmen in einer zweiten Welle weitere deutsche, europäische, nordamerikanische, afrikanische und asiatische Staatsbürger auf. Auch diese Passagiere wurden nach Entebbe im Süden Ugandas gebracht.
Die Transall, die am Morgen den ersten Flug durchführte, flog anschließend erneut von Entebbe nach Juba, um auf diesem vierten Flug auch noch die letzten Personen aufzunehmen und auszufliegen.
An der Evakuierung beteiligt war ein Krisenunterstützungsteam, hauptsächlich bestehend aus Angehörigen der Bundeswehr und des Auswärtigen Amtes.
Die erfolgreiche Evakuierung der insgesamt 154 Personen verlief ohne Probleme. Alle Personen konnten sicher außer Landes gebracht werden.
Die drei eingesetzten C-160D Transall verfügen über einen ballistischen Schutz gegen Handwaffen sowie über einen Erweiterten Selbstschutz (ESS), bei dem im Falle eines Beschusses mit infrarotgestützten Waffensystemen Täuschkörper (sogenannte „Flares“) ausgestoßen werden.
Derzeit befinden sich im Südsudan 15 deutsche Militärbeobachter im Rahmen des UNMISS-Einsatzes der Vereinten Nationen. Sie verbleiben im Land und gehen weiterhin ihrer Tätigkeit nach, um zum Lagebild im Südsudan beizutragen.
Stand: 20.53 Uhr
Ansprechpartner für die Presse: Einsatzführungskommando der Bundeswehr