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Mittwoch, 12. September 2018

Vielgeliebtes Feldmesser: 40 Jahre FM78 von Glock

Wien/Deutsch-Wagram, Österreich (ww) Ein weltbekanntes Ausrüstungsstück feiert heuer sein 40jähriges Jubiläum: 1978 führte das österreichische Bundesheer das Feldmesser 78 ein.
Seit 40 Jahren ein preiswerter unverwüstlicher Klassiker: Das Glock-Feldmesser 78 (Foto: JPW)
Bis heute erhält es jeder Soldat des Österreichischen Bundesheeres bei der Einkleidung. Insgesamt gibt es derzeit rund 100.000 Stück "FM78" beim Bundesheer; bis dato erfolgten keine Ersatzbeschaffungen. Obwohl es sich nach Entfernung des Kunststoff-Stopfens am Griffknauf  auf das Sturmgewehr 77 aufsetzen lässt, dient das Feldmesser 78 nicht als Bajonett. Vielmehr wird für den täglichen Gebrauch im Felddienst verwendet. Weiterhin wird es im Rahmen der Militärischen Nahkampfausbildung genutzt.
Die Ausbildung für die Handhabung und Nutzung des Feldmessers 78 erfolgt im Zuge der Militärischen Nahkampfausbildung. Hierzu gibt es unter anderem die Vorschrift für den „Nahkampf“ sowie den Ausbildungsbehelf „Das Feldmesser 78“.
Aufklärer des Aufklärungs- und Artilleriebataillons 7 auf Spähtrupp zu Fuß; die Männer tragen das FM78 an der Kampfweste (Foto: Bundesheer)
Das österreichische Bundesheer ging mit der Einführung eines sowohl als Werkzeug als auch als Waffe zu nutzenden querschnittlichen Kampfmessers einen ähnlichen Weg wie die k.u.k. Gemeinsame Armee im Ersten Weltkrieg. Diese waren sehr daran interessiert, ein standardisiertes Kampfmesser zu schaffen, was schließlich mit dem Dolchmesser Muster 1917 gelang.
Dolchmesser Muster 1917 (o.) aus Steyr-Fertigung und ein FM78 mit Bundesheer-Gravierung
und altem, noch rundem Glock-Logo (Foto: JPW)

Hergestellt wurde und wird das Feldmesser 78 von der Firma Glock. Bis heute zeichnet es sich durch ein zeitlos zweckmäßiges Design aus: Es misst 290 mm Gesamtlänge, wobei 165 mm auf die 5mm breite Klinge aus brüniertem SAE 1095 55 HRC-Stahl entfallen. Der abgewinkelte Teil der Parierstange auf der hinteren Seite der Klinge lässt sich als Kapselheber gebrauchen. Das Messer wiegt 206 Gramm. Griff und Scheide bestehen aus robustem Kunststoff. Neben dem klassischen steingrau-oliv sind noch schwarze, sandfarbene und graue Versionen erhältlich. In der Variante Feldmesser 81 verfügt es über eine in den Klingenrücken eingebrachte Sägezahnung.
Feldmesser 78 in sandfarbener und Feldmesser 81 in schwarzer Ausführung (Foto: JPW)
Auch anderswo – etwa bei den Streitkräften Luxemburgs, Dänemarks (Feltkniv M/96, Versorgungsnummer 1095-22-262-1779) oder bei der deutschen GSG 9 der Bundespolizei – befindet sich das Feldmesser 78 in Nutzung.
Einsatzbeamter der GSG 9 der Bundespolizei. Das FM78 sitzt hier an der Beinplatte des Oberschenkelholsters. (Foto: JPW)


Darüber hinaus gilt es weltweit als unverwüstliches, zweckmäßiges und preiswertes Ausrüstungsstück. Der Verfasser dieser Zeilen hat sein Mitte der 1980er Jahre in Bregenz erworbenes Stück bereits seit der Allgemeinen Grundausbildung in Nutzung.
Jubiläumsmodell des Glock-Feldmessers (Foto: Glock)
Glock hat anlässlich des 40jährigen Jubiläums eine Sonderauflage des Feldmessers 78 aufgelegt. Sie ist streng auf 780 Exemplare beschränkt. Die Jubiläumsmesser werden über das einschlägige Glock-Händlernetzwerk vertrieben.
www.glock.at