Wohl kaum in einem anderen Bereich militärischen Gerätes hat es in den letzten Jahren so viele Veränderungen gegeben wie bei Bekleidung und persönlicher Ausrüstung. Neue Materialien, Modularität und Gewichtsersparnis setzen immer wieder neue Standards. Und die nächsten Trends zeichnen sich bereits ab. Weiterhin haben sich auch auf den Gebiet der Entwicklung, Beschaffung und Bereitstellung von Bekleidung und persönlicher Ausrüstung Zuständigkeiten verändert, und es wurden neue Verfahren entwickelt. Der eben erschienene Wehrtechnische Report 7/2013 bietet einen umfassenden Überblick zu dieser Thematik.
Die Bedeutung der Uniform
Der Begriff der „Uniform“ leitet sich von „vestitura uniformis“ – lateinisch für „einheitliche“ oder „gleichförmige Kleidung“ ab. Erstmals wurde dieser Terminus 1309 in Zusammenhang mit jenen 400 Rittern gebraucht, die Herzog Friedrich III. von Österreich („der Schöne“) zum Reichstag nach Speyer begleiteten. Der ab der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts aufkommenden und spätestens seit Aufstellung stehender Heere Mitte des 17. Jahrhunderts üblichen Uniformierung von Streitkräften fällt grundsätzlich eine symbolische Bedeutung zu: Das Anlegen der in Deutschland bis ins 18. Jahrhundert als „Libereyen“, „Livreen“ oder „Montierungen“ bezeichneten „gleichförmigen Kleidungsstücke“ kennzeichnet ihren Träger als Repräsentanten der Staatsmacht. Somit ist auch der Soldat heute mithin nicht bloß der Träger oder die Trägerin der Arbeitskluft eines militärischen Organisationsbereiches. Vielmehr ist er nach deutschem Verständnis „Staatsbürger in Uniform“. Als verantwortungsbewusste, freie Persönlichkeit hält er sich als Soldat einsatzbereit, um Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu verteidigen. Die Bezeichnung „Ehrenkleid“ für die Uniform mag antiquiert sein – sie trifft aber zu.
Neue Technologien
Obwohl sich bei der Uniformierung einige traditionelle Elemente über Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte erhalten, fließen in die Gestaltung der Uniformen seit je her militärische, taktische, praktische, funktionale und technische Neuerungen ein.
Im digitalen Zeitalter nimmt es kaum wunder, dass auch der einzelne Kämpfer in die „Vernetzte Operationsführung“ eingebunden werden soll. Soldatensysteme wie der „Infanterist der Zukunft-2“ der Bundeswehr können hierfür als Beispiel gelten.
Infanterist der Zukunft - Erweitertes System. Foto: Rheinmetall/Ralph Zwilling |
Das alles und noch viel mehr greift die in Zusammenarbeit mit der Bundeswehr erstellte und vom Förderkreis Deutsches Heer e. V. unterstützte Broschüre auf.
Aus dem Inhalt
* Der CPM novelliert
* Das neue Bekleidungsmanagement
* Planungsprozess und Rolle des Planungsamtes
* WIWeB
* Simulation und Prototypenfertigung
* Aktueller Sachstand Erste Ausrüstungsschicht ("First Line")
* Schutz durch Tarnwirkung
* Weitere Schutzfunktionen (Vektoren, Wärmesignatur)
* Gehörschutz
* Aktueller Sachstand Zweite Ausrüstungsschicht ("Second Line")
* Herausforderung ballistischer Schutz
* Aktueller Sachstand Dritte Ausrüstungsschicht ("Third Line")
* Fliegersonderbekleidung
* Bordbekleidung und Ausrüstung
* ABC-Schutz
* IdZ-ES/Gladius
* Internationale Trends
Der WTR 7/2013 umfasst 88 Seiten und ist zum Preis von 14,80 Euro direkt über den Mittler Report Verlag zu beziehen.