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Freitag, 11. Juli 2014

Deutscher Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe - erfolgreich im In- und Ausland

Bonn (ww) Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe „made in Germany“ erweisen sich nicht nur im Inland als erfolgreich. Sie gehören auch zu den Exportschlagern.
Das THW kann nicht nur dicke Bretter bohren, sondern mit dem Kernbohrgerät bis zu einem Meter durch Beton vordringen. Foto: JPW
Das bringen die Jahresberichte 2013 des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)  und der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) klar zum Ausdruck. Beide Dokumente stellte Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière am 10. Juli 2014 in Bonn vor.
 
BBK-Präsident Christoph Unger, Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière, THW-Präsident Albrecht Broemme. Foto: JPW

Hochwassereinsatz
Besonders gefordert waren beide Behörden durch das Elbe- und Oderhochwasser im vergangenen Jahr. Hier setzte alleine das THW mehr als 16.000 Helferinnen und Helfer acht Wochen lang rund um die Uhr ein – rund ein Fünftel seiner rund 80.000 Mitglieder. „Ein Hochwasser spült aber auch immer neue Mitglieder an“, so THW-Präsident Albrecht Broemme. Die erfolgreiche Katastrophenbekämpfung motivierte etliche Bürger, sich ehrenamtlich bei der traditionsreichen und einsatzbewährten Institution zu engagieren.
Einweisung in die Fähigkeiten des Gerätewagens Dekon P - besetzt mit freiwilligen Feuerwehrleuten aus der Vulkaneifel. Foto: JPW

Und daß es weiterhin auf ehrenamtliches Engagement ankommt, darauf wies auch der Minister hin: „Ohne ehrenamtlich engagierte Menschen wäre ein effektiver Katastrophenschutz in Deutschland undenkbar. Der Aufbau des THW als eine zu 99 Prozent ehrenamtlich getragene Bevölkerungsschutzbehörde ist bislang weltweit einmalig“, so de Maizière.
Blick ins Gemeinsame Melde- und Lagezentrum des BBK. Foto: JPW
Bewährt hat sich auch das BBK in seinem zehnten Jahr des Bestehens. Insbesondere die Arbeit des Gemeinsamen Melde- und Lagezentrums erwies sich im Vergleich zum Jahrhunderthochwasser 2002 als äußerst wertvoll. „So konnten wir Hilfe aus dem In- und Ausland schnell und zuverlässig genau dorthin bringen, wo sie benötigt wurde“, betonte de Maizière. Für das BBK ist das freilich kein Grund, sich auszuruhen. „Wir wollen nachhaltige Arbeit leisten und stetig zur Erhaltung und Verbesserung des Bevölkerungsschutzes beitragen“, so Christoph Unger, der Präsident des BBK. Insbesondere geschehe dies durch Ausbildung. So hätte sich die Übungsserie Lükex ebenfalls positiv bei der Katastrophenbekämpfung bemerkbar gemacht. 2015 wird eine Sturmflutlage geübt – einschließlich der Evakuierung großer Bevölkerungsteile über weite Strecken.

Internationales Engagement
Zu den vielfältigen Aktivitäten des THW und des BBK zählen mehr und mehr auch internationale Einsätze.
Im vergangenen Jahr unterstützten Auslandsfachgruppen des THW mit rund 70 Helferinnen und Helfern vor Ort für fast 12 Wochen die Bevölkerung auf den Philippinen, die nach den verheerenden Schäden durch den Taifun „Haiyan“ dringend auf ausländische Hilfeleistungen angewiesen war.
Das Lagezentrum des THW betreut die im Ausland eingesetzten Helfer. Foto: JPW
Auch das BBK hilft weltweit vielen Ländern bei der Ausbildung und Beratung in den Bereichen Katastrophenabwehr und Krisenmanagement. Im Jahr 2013 etwa unterstützte die Behörde mit ihrer Expertise Brasilien im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft in Fragen der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr, der Einsatzplanung von Großveranstaltungen oder der Einsatzbewältigung bei einem Massenanfall an Verletzten.

Fachgespräch vor einem Gerätewagen Sanität für Großschadenslagen, hier von der Medical Task Force 38 RLP des Deutschen Roten Kreuzes. Foto: JPW

Zukünftige Projekte
Jahresbilanzen bringen auch immer die Gelegenheit, den Blick in die Zukunft zu richten. So stehen weitere Themen auf der Agenda, um Fähigkeiten und Kapazitäten in Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe weiter zu steigern. Hierzu gehören natürlich Förderung des Ehrenamtes und neuen Formen der Nachwuchsgewinnung. Weiterhin ist die Warnung der Bevölkerung ein besonderes Anliegen.
Prototyp der BBK-App. Foto: JPW

Hierzu entwickelt das BBK derzeit eine App, mit der aktuelle Warnmeldungen über Smartphones und Tablet-PCs den Bürger erreichen. Ein weiteres Anliegen des Ministers ist die bessere Vernetzung der unterschiedlichen Ressorts und Behörden und Organisationen in Auslandseinsätzen.
Termine wie diese mit interessanten Gesprächspartnern und Vorführungen nimmt man sehr gerne wahr! Der Verfasser mit Mitgliedern des THW-Ortsverbandes Bonn. Foto: JPW