Gedenktafel für Oberleutnant d. R. Dr. Werner Weißwange (1879 - 1914). Foto: JPW |
In Europa gab es wohl kaum eine Familie, die nicht von den Auswirkungen des Ersten Weltkriegs betroffen war. Einer der Millionen Toten auf allen Seiten war mein Urgroßonkel, Oberleutnant d. R. Dr. rer. nat. Werner Weißwange. Er fiel am 1. September 1914 bei Juniville mit vielen anderen seiner Kameraden aus dem Königlich-Sächsischen 12. Infanterieregiment Nr. 177. Noch heute erinnert an unserem Familiengrab bei Dresden eine Gedenktafel an ihn.
100 Jahre Erster Weltkrieg geben Anlaß zum Gedenken. Und sie geben Anlaß zum Dank dafür, daß Europa seine Teilung überwunden hat. Trotz zahlreicher Unzulänglichkeiten, etwa dem nicht zu verleugnenden Demokratiedefizit und der bürgerfernen Überbureaucratisierung der EU, ist der eingeschlagene Weg Europas zu einer multinationalen politischen und wirtschaftlichen Einheit grundsätzlich richtig. Es liegt an den Bürgern der Mitgliedstaaten, Europa dahingehend weiterzuentwickeln.
Das Gedenken an die Opfer des Ersten Weltkriegs verdeutlicht darüber hinaus den Wert von Frieden und Freiheit heute. Frieden und Freiheit sind nicht kostenlos. Und sie dürfen niemals umsonst sein.
Jan-Phillipp Weisswange