Verteidigungsminsterin von der Leyen und Innenminister de Maizière könnten demnächst noch enger zusammenarbeiten. (Archivbild, Foto: Bundeswehr) |
Positive Erfahrungen bei der gemeinsamen Bewältigung der Flüchtlingskrise brachten die Überlegungen ebenso voran wie die äußerst guten Ergebnisse eines viel beachteten Pilotprojektes zwischen Bundeswehr und dem Innenministerium Brandenburg. In der Märkischen Heide freute man sich sehr über den Wechsel ausgeschiedener Feldjäger (Militärpolizei)-Portepees zur Landespolizei, da diese aufgrund ihrer hervorragenden Ausbildung schon etliche für die Polizeilaufbahn erforderliche Kenntnisse mitbrachten. Zudem führt die informelle gemeinsame Arbeitsgruppe die Einsatzrealität der Bundeswehr ins Feld: „Es erscheint uns paradox, daß die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr im Ausland bei Stabilisierungsmissionen schon lange polizeiähnliche Aufgaben wahrnehmen, aber ihr Einsatz in der Heimat zum Schutz der Staatsbürgerinnen und Staatsbürger derzeit offensichtlich ein politisches ‚No-Go‘ darstellt“, so beklagt das Non-Paper.
Die vielseitige Feldjägertruppe - hier bei einer Ausbildung für geschlossene Einsätze - wird ohne Zweifel eine Vorreiterrolle bei der Fusion zur BUND übernehmen. Foto: Bundeswehr |
Eine demnächst einzusetzende offizielle Kommission soll nun konkrete Fusionsmodelle erarbeiten. Eine der wichtigsten Fragen wird sein, welches Ministerium bei der Fusion die Federführung übernimmt. Weiter gediehen ist hingegen die Entscheidung, unter welcher gemeinsamen Bezeichnung Bundeswehr und Bundespolizei demnächst firmieren werden. Die naheliegenden Vorschläge „Bundesgrenzschutz“ und „Bundesgendarmerie“ können sich offenbar nicht durchsetzen. „Da Artikel 12a GG noch die Möglichkeit einer Verpflichtung junger Männer zum Dienst im Bundesgrenzschutz vorsieht, würde diese Bezeichnung latent die Gefahr der Wiedereinführung der Wehrpflicht bergen“, so Dr. Donata de la Liége, Head of Global Overall Strategic Foresights bei der renommierten Berliner Politikberatungsagentur "Alles Liége". „Bundesgendarmerie war hingegen sehr lange im Rennen. Um den britischen Partner angesichts eines drohenden 'Brexits' nicht weiter zu provozieren, will die Bundesregierung jetzt aber nicht zu frankophil erscheinen.“ Und so läuft es derzeit auf „Bundesagentur für Umfassende Nationale Defensive“, abgekürzt „BUND“ heraus.
Eine international erfolgreiche Medienagentur wurde bereits damit beauftragt, eine Nachwuchswerbungskampagne zu entwickeln. Einen ersten vielversprechenden Vorschlag, der ein breites Publikum vom bildungsfernen Bürger bis zum wortgewandten Intellektuellen anspricht, legten die Texter bereits nach mehrwöchiger Arbeit vor. Er lautet: „Komm zur BUND – da geht’s rund!“