NH90 Sea Lion beim Erstflug. Foto: Christian Keller/Airbus Helicopters |
Der NH90 Sea Lion soll unter anderem für Such- und Rettungsmissionen (SAR), maritime Aufklärung, Einsatz von Spezialkräften sowie Personal- und Materialtransportaufgaben eingesetzt werden. Neben seiner landgestützten Verwendung im SAR-Dienst soll er auch auf den Einsatzgruppenversorgern der Klasse 702 (Berlin-Klasse) betrieben werden.
Der NH90 Sea Lion soll dank seiner Mehrrollen- und Aufwuchsfähigkeit die Sea King Mk41-Flotte der Bundeswehr nicht nur ersetzen, sondern auch die Einsatzfähigkeiten der Marine signifikant verbessern. Als einen wesentlichen Vorteil stellt Airbus die elektronische Fly-By-Wire Flugsteuerung heraus, womit der NH90 Sea Lion die Arbeitsbelastung der Crew reduziert. Weitere Vorteile dieses Steuerungsmechanismus sind seine hohe Genauigkeit und eine leichte Handhabung, die insbesondere beim Schwebeflug über Wasser auch unter schlechten Wetterbedingungen zum Tragen kommen. Die Struktur des NH90 Sea Lion ist aus modernen, hochbelastbaren Faserverbundwerkstoffen gefertigt. Sie bietet optimalen Schutz für die Besatzung durch höchste Crash-Sicherheit.
Insgesamt hat die Bundeswehr 18 Maschinen dieses Typs bestellt, die Auslieferung soll zwischen 2019 und 2022 erfolgen. Die Serienproduktion wird im Sommer 2017 in Donauwörth aufgenommen. Die Deutsche Marine bereitet sich derzeit bereits intensiv auf die Übernahme vor, die Ausbildung von technischem und fliegerischem Personal hat schon begonnen. Am zukünftigen Heimatstützpunkt, dem Marinefliegerhorst Nordholz, sind weitere Maßnahmen angelaufen. So sind Änderungen an der Infrastruktur und auch Neubauten notwendig.
Fünf Nationen nutzen die Marineversion des NH90 NFH (Nato Frigate Helicopter) bereits. Sie haben mit den 69 ausgelieferten Hubschraubern über 30.000 Flugstunden in humanitären Einsätzen, Rettungseinsätzen und militärischen Missionen an Land und als Bordhubschrauber auf Marineschiffen absolviert. Die Erfahrungen aus diesen Einsätzen sind in das deutsche NH90 Sea Lion Programm eingeflossen. Die Gesamtzahl der bestellten NH90 NFH beträgt 129, die aller NH90-Varianten 515. Die gesamte NH90 Flotte von 296 bereits ausgelieferten Hubschraubern hat bereits über 120.000 Flugstunden absolviert.
Auch die Bundespolizei erweitert ihre Hubschrauberflotte. Sie bestellte am 7. Dezember drei H215-Multirole-Hubschrauber. Die Maschinen werden Anfang 2019 an die "Pirole" ausgeliefert.
Der schwere zweimotorige Hubschrauber H215 ist Teil der Super-Puma-Familie. Die Maschine kombiniert moderne Avionik mit einer zuverlässigen Plattform und bietet für verschiedene Szenarien robuste Fähigkeiten wie Langstreckeneinsätze, hohe Geschwindigkeit, hohe Nutzlast und sehr gute Tragkraft. Der Hubschrauber ist mit modernsten Technologien ausgestattet. Hierzu zählen ein Glascockpit und der neue Vier-Achsen-Autopilot mit seiner Flugbereichssicherung, konkurrenzloser Präzision und Stabilität auch unter schwierigsten Einsatzbedingungen.
Aktuell betreibt die Bundespolizei 19 Hubschrauber der Super-Puma-Familie, welche an 365 Tagen im Jahr verschiedenste Einsatzszenarien bedienen, wie den Transport von Einsatzkräften über große Entfernungen und unter schwierigen Wetterbedingungen, beispielsweise in den Bereichen Transport von Staatsgästen, komplexe Such- und Rettungsmissionen und Katastrophenhilfe. Für die GSG9 der Bundespolizei ist die Super Puma eine leistungsfähige Einsatzplattform.
Für jedes Szenario müssen die Hubschrauber binnen kürzester Zeit umgerüstet werden, und eine hohe Verfügbarkeit ist entscheidend für den Erfolg der Einsätze. An dieser Stelle sei auch noch einmal auf den Bildband „Bluebirds – Bundespolizei Flugdienst“ von Sven Sommerfeld und mir verwiesen.
Airbus Helicopters ist mit einem Anteil von rund 50 Prozent der Lieferungen in den letzten zehn Jahren Weltmarktführer im Bereich Polizeihubschrauber. Rund 300 Kunden in 60 Ländern nutzen die Hubschrauber von Airbus Helicopters seit Jahrzehnten für Polizeieinsätze.
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