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Dienstag, 30. Januar 2018

Aimpoint Micro T-2 steigert die Kampfkraft der finnischen Streitkräfte

Malmö/Schweden (ww) Die finnischen Streitkräfte beschaffen das Aimpoint-Rotpunktvisier Micro T-2. Der schwedische Rotpunktoptik-Pionier hat einen entsprechenden Auftrag durch die Beschaffungsbehörde NATO Support and Procurement Agency (NSPA) erhalten, über die die Beschaffung läuft. Bis Ende 2018 liefert das Unternehmen rund fast 12.000 Aimpoint Micro T-2 Rotpunktoptiken samt Transporttaschen aus. Sie sollen im Rahmen des Rüstungsprogramms „Taistelija („Kämpfer“) den Einsatzwert des modernisierten Sturmgewehrs 7.62RK62  steigern. Der Gesamtwert des Lieferauftrags beläuft sich auf 5,5 Millionen Euro.
Aimpoint Micro T-2 (Foto: Aimpoint)

Das Aimpoint Micro T-2 hat vier Nachtsicht- und acht Taglicht-Helligkeitsstufen. Es ist nutzerfreundlich, stabil, wasserdicht bis 25 Meter, sehr kompakt und wiegt nur rund 100 Gramm. Eine 3V-Lithiumbatterie des Typs CR2032 sorgt für bis zu 50.000 Betriebsstunden oder fünf Jahre Dauerbetrieb. Optiken dieses Typs sind bereits seit mehreren Jahren bei verschiedenen Streitkräften weltweit in Nutzung – der Verfasser dieser Zeilen nutzt das Micro T-2 zum jagdlichen und sportlichen Schießen. 
Aimpoint-Chef Lennart Ljungfelt: „Wir sind stolz, daß sich die finnischen Streitkräfte für unser Aimpoint Micro T-2 entschieden haben. Dieses Visier ist sehr zuverlässig und wir wissen, daß die gegenwärtigen Nutzer des Micro T-2 sehr zufrieden damit sind. Daher sind wir sicher, daß auch die finnischen Streitkräfte mit ihrer Wahl zufrieden sein werden.“
Weltweit sind derzeit mehr als 1,5 Millionen Aimpoint-Visiere in militärischer Nutzung. Erst letztes Jahr stellten die Schweden ihr neues Comp M5 vor, welches die Vorzüge des größeren M4 mit der Kompaktheit des Micro verbindet.
www.aimpoint.com

Mittwoch, 24. Januar 2018

Die Spezialkräfte der Bundeswehr - strategische Hochwertinstrumente

Berlin (ww) Militärische Spezialkräfte – Special Operations Forces (SOF) – sind operative bzw. strategische Hochwertinstrumente. Zu den wesentlichen Voraussetzungen ihres Einsatzerfolges gehören das richtige Personal, moderne Ausrüstung, politischer Wille, SOF einzusetzen, und entsprechende Rückendeckung sowie Geheimhaltung. Ein mit schwarzen Balken gespicktes "Factsheet" zum deutschen Kommando Spezialkräfte der Bundeswehr - erstellt durch die facebook-Redaktion der Bundeswehr - sorgte heute (24- Januar 2018) im Netz für Heiterkeit. Ich nehme das gerne zum Anlass, hier einen noch recht aktuellen Artikel aus der ES&T 9/2017 zu publizieren. Er betrachtet die Thematik deutsche Spezialkräfte etwas ausführlicher.
"Factsheet" der Bundeswehr-Facebook-Redaktion vom 24.01.2018. (Screenshot von Facebook)
Die Führungsorganisation der deutschen militärischen Spezialkräfte hat sich auf Grundlage der Weisung des Generalinspekteurs der  Bundeswehr vom 11. November 2016 (VS-NFD) weiterentwickelt. Die Spezialkräfte der Bundeswehr umfassen nun das Kommando Spezialkräfte (KSK) des Heeres in Calw, das Kommando Spezialkräfte (KSM) der Marine in Eckernförde sowie als neues Element die 4. Fliegende Staffel des Hubschraubergeschwaders 64 (4./HSG 64) der Luftwaffe in Laupheim dazu. Alle kooperieren eng miteinander und bilden die neuen Spezialkräfte der Bundeswehr (SpezKrBw).

Spezialkräfte erfüllen unterschiedlichste Aufträge. Das Spektrum ihrer Einsatzarten und Aufgaben umfasst unter anderem:

* Direct Action (DA; Kampfeinsätze gegen Ziele strategischer und/oder operativer Bedeutung);
* Special Reconnaissance (SR; Spezialaufklärung = Gewinnen von Schlüsselinformationen für die strategische und operative Führungsebene);
* Military Assistance (MA, Zusammenarbeit und Ausbildungsunterstützung bei Sicherheitskräften in Partnerstaaten);
* Schutz eigener Kräfte auf Distanz und von Personen in besonderer Lage;
* Hostage Rescue & Recovery (HRR, auch HRO = Hostage Rescue Operations; Retten und Befreien von Personen aus Gefangenschaft, Geiselnahme oder terroristischer Bedrohung);
* Counterterrorism (CT; offensive Maßnahmen zur Abwehr terroristischer Bedrohung und Kampf gegen subversive Kräfte);
* Unconventional Warfare (UW; unkonventionelle Kriegführung);
* Covert Operations (verdeckte Operationen im Aufgabenspektrum der Streitkräfte).

Die Einsatzaufgaben sind weltweit und in allen Klimazonen zu erfüllen – oftmals in schwer zugänglichem und/oder vom Gegner kontrollierten Gebiet bzw. in feindlicher Umgebung. Wesentliche Erfolgsfaktoren für Spezialkräfteeinsätze sind Geheimhaltung, gute Aufklärung und Einsatzplanung sowie Entschlossenheit, Schnelligkeit und Präzision.

Spezialkräfte können sich bei ihren Einsätzen auf Unterstützungskräfte sowie die „Linientruppe“ abstützen. International hat sich eine dreistufige „Rangordnung“ durchgesetzt – „Tier one“ bis „Tier three“. Bei der Bundeswehr bilden die erste Stufe („Tier one“) die Kommandos, die Kampfschwimmer und die Kräfte der 4./HSG64 bzw. der Einsatzverbund Spezialkräfte. „Tier „two“ sind dann Kräfte zur direkten taktischen Unterstützung. Hierzu zählen in Deutschland beispielsweise die EGB-Kräfte der Fallschirmjägerregimenter (EGB = Erweiterte Grundbefähigung). „Tier three“ sind dann sonstige Kräfte zur Unterstützung, etwa Feldjägerkräfte, Operative Information, oder Feldnachrichtentruppe.

Mittwoch, 17. Januar 2018

Frankreich stellt erste C-130J Super Hercules in Dienst - Deutschland folgt 2021

Orléans-Bricy/Frankreich (ww) Die französische Armée de l’Air hat am 15. Januar offiziell die C-130J Super Hercules in Dienst gestellt. Das  von Lockheed Martin ausgelieferte Transportflugzeug gehört zur 62. Escadre de Transport. Das Geschwader wurde erst im September 2017 aufgestellt und gliedert sich in drei Staffeln:  die Escadron „Poitou“, die Escadron „Franche Comté“ und eine Wartungsstaffel.
Die C-130J hinter der Ehrenformation (Foto: Johannes Heyn/Luftwaffe)
Die C-130J hat bei einem Leergewicht von 37.274 kg eine Nutzlast von 19 Tonnen, kann 92 Passagiere oder 64 voll ausgestattete Fallschirmjäger oder sechs Paletten Material  transportieren. Die viermotorige Turboprop-Maschine erreicht eine Geschwindigkeit von 643 km/h, eine Flughöhe von  8.600 Metern (beladen; 12.000 Meter leer) und hat eine Reichweite von 3.300 Kilometern.
An der Übergabe in Orleans nahmen Generalleutnant Erhard Bühler, Abteilungsleiter Planung im Bundesministerium der Verteidigung, und der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Karl Müllner, teil. Aus gutem Grund: Ab 2021 wollen Deutschland und Frankreich insgesamt zehn Flugzeuge dieses Typs im französischen Évreux gemeinsam betreiben. Vorgesehen sind gemeinsame Cockpitbesatzungen ebenso wie gemischte Teams am Boden. Frankreich erhält insgesamt vier Super Hercules - zwei C-130J-30 und zwei Luftbetankungsflugzeuge KC-130J. Die ab 2021 zulaufenden sechs deutschen Maschinen – drei davon in der Tanker-Version – sollen zeitgleich die Transall C-160 ersetzen.  „Ich bin froh, dass nun der erste Schritt zum Aufbau eines gemeinsamen Verbandes getan wird“, so der Inspekteur der Luftwaffe, Karl Müllner. „Die C-130J wird die Lücke schließen, die mit der Außerdienststellung der in die Jahre gekommenen Transall entsteht.“  Die C-130J soll vor allem für den geschützten, taktischen Lufttransport oder bei nationalen Evakuierungsoperationen zum Einsatz kommen. Frankreich zählt seit 1987 zu den Nutzern der C-130 Hercules-Familie. Damals stellte die Armée de l’Air die C-130H in Dienst. Die neuen C-130J werden mit der bestehenden Hercules-Flotte betrieben.  Deutschland wird ab 2021 erstmals Hercules-Nutzer. Die C-130 steht derzeit bei 68 Nationen im Dienst, 16 betreiben gegenwärtig die Variante C-130J.  Bisher ebtstanden über 2.500 C-130-Flugzeuge aller Typen, von der C.130J wurden bisher über 330 bestellt oder ausgeliefert.


www.lockheedmartin.com

Freitag, 12. Januar 2018

Polizei Bayern führt SFP9 TR als neue Dienstpistole ein (mit Nachtrag)

München (ww) Bayern führt als neue Dienstpistole seiner Polizei die Heckler&Koch SFP 9 TR ein. Das teilte der bayerische Staatsminister des Innern, Joachim Hermann, heute (12.01.2018) im Rahmen einer Pressekonferenz mit.
Die HK SFP9 TR wird ab Herbst 2018 an die bayerischen Kolleginnen und Kollegen als neue Dienstpistole ausgegeben.
(Foto: STMI Bayern)

Rund 40.000 Waffen und Zubehör will der Freistaat bis Ende 2019 beschaffen, um seine derzeit 34.000 waffentragenden Schutzleute auszurüsten. In dem Kontingent befinden sich zusätzliche Waffen für die künftig als Verstärkung eingestellten weiteren Polizeivollzugsbeamten (insgesamt 2.000 neue Stellen), Reservewaffen, Trainingswaffen und Schnittmodelle für die Ausbildung sowie weiteres Zubehör. Zudem sollen die polizeieigenen Waffenwerkstätten nachgerüstet werden. [Nachtrag 15.01.2018] Alle Einsatzkräfte erhalten standardmäßig ein Reservemagazin. Ein Trageversuch soll noch die Entscheidung bringen, ob die SFP9 TR mit Magazinhaltewippe oder mit Magazinhalteknopf (so wie in Berlin) beschafft wird. Ebenso wird noch geprüft, ob auch subkompakte Pistolen (z. B. für verdeckt operierende Kräfte) beschafft werden. [Nachtrag Ende]Insgesamt rechnet Hermann mit Kosten in Höhe von bis zu 30 Millionen Euro.

Mittwoch, 10. Januar 2018

Brown Berets - neue Kopfbedeckung für die USAF Combat Aviation Advisors

Duke Field, Florida/USA (ww) Die Combat Aviation Advisors des 919th Special Operations Wing tragen seit dem 6. Januar offiziell das braune Barett als Erkennungszeichen. Im Rahmen einer Feierstunde übergab der Kommodore des Air Force Special Operations Command, Lieutenant General Brad Webb, die neue Kopfbedeckung an die „Air Commandos“.
Air Commandos des 919th Special Operations Wing mit der neuen Kopfbedeckung. (Foto: U.S. Air Force)
Zugleich hob er den besonderen Wert des neuen “Combat Aviation Advisor- Baretts“ als Ehre und Privileg und als kulturelles Symbol hervor: „Ich kann Ihnen sagen, welche Erwartungen ich mit dem Anblick eines braunen Barettes verknüpfe. Ich erwarte, einen kulturellen Experten zu sehen – einen, der ein völliges Verständnis von Gebräuchen, Kultur und Lebensweise einer Gastnation hat. Ich erwarte, einen Experten für streitkräftegemeinsame Kampfoperationen zu sehen – einen Experten für unsere Art der Kriegführung und die Weise der Kriegführung unserer Partnernation. Ich erwarte von unseren Angehörigen die Reife, beides miteinander in Einklang zu bringen.“ Combat Avivation Advisors haben den Auftrag, weltweit  streitkräftegemeinsame Spezialkräfte-Aktivitäten durch, mit und von befreundeten Luftstreitkräften durchzuführen. Die Barettfarbe soll fruchtbaren Boden symbolisieren und den Träger der Kopfbedeckung daran erinnern, dort Potential zu erkennen, wo andere nur Kargheit sehen.
Das Barett hat insbesondere bei den Kameraden der US-Streitkräfte eine besondere Tradition als Kopfbedeckung für Spezialkräfte. Die berühmten „Green Berets“ erhielten ihr grünes Barett einst von US-Präsident John F. Kennedy. Bevor die U.S. Army das schwarze Barett 2001 querschnittlich für alle Truppengattungen einführte, war dieses nur den Rangers vorbehalten. Diese wechselten mit der viel kritisierten Barettinflation zu sandfarben. Das bordeauxfarbene Barett dient als Kopfbedeckung für Luftlandeeinheiten der U.S. Army sowie für die Kampfretter der U.S. Air Force. In der Air Force tragen zudem Sicherungssoldaten (marineblau), Combat&Control-Personal (korallenrot), SERE-Spezialisten (grau), Luftlande-Meteorologen (grau) sowie Tactical Airlift Liaison Personal und Tactical Air Command and Control-Specialists (schwarz) Barette.


Der S&T-Blog gratuliert den Air Commandos zu ihrem neuen Barett und wünscht allezeit viel Soldatenglück und "Many Happy Landings"!


http://www.919sow.afrc.af.mil/



Mittwoch, 3. Januar 2018

Ulrich K. Wegener (1929 - 2017) - ich hatt' einen Kameraden

Sankt Augustin (ww) Der „Held von Mogadischu“ ist tot. Wie heute bekannt wurde, verstarb Ulrich K. Wegener Ende Dezember 2017 im Alter von 88 Jahren.
Mit einer bewegenden Gedenkveranstaltung nahm die Bundespolizei am 29. Januar 2018 im alten Plenarsaal des Bonner Bundestages Abschied von General im BGS a. D. Ulrich K. Wegener. (Foto: Jan-P. Weisswange) 


Mit dem „General“ verlässt uns eine lebende Legende. 1929 im brandenburgischen Jüterbog als Sohn eines Offiziers geboren, waren Kindheit und Jugend von preußischen Idealen geprägt. Bescheidenheit, Ritterlichkeit, Pflichtbewußtsein  und für seine Überzeugungen einzustehen - diese Tugenden zeichneten Wegener Zeit seines Lebens aus.

Dienstag, 2. Januar 2018

40 Jahre Cobra - Österreichs polizeiliche Spezialeinheit mit Biss

Wiener Neustadt (ww) Das Einsatzkommando Cobra feiert sein 40jähriges Bestehen! Am 1. Januar 1978 stellte das österreichische Bundesministerium für Inneres (BM.I) das Gendarmeriereinsatzkommando (GEK) Cobra offiziell auf. Das heutige Einsatzkommando Cobra/Direktion Spezialeinheiten (EKO Cobra/DSE)  gehört ohne Zweifel zu den schlagkräftigsten polizeilichen Spezialverbänden weltweit.
Das heutige Logo des EKO Cobra (Quelle: BM.I)


Die Wurzeln des Verbandes reichen sogar noch weiter zurück - und zwar auf das am 1. Mai 1973 gebildete Gendarmeriekommando Bad Vöslau. Aus dieser Zeit stammt auch der heutige Name "Cobra". 
Einsatzkräfte des EKO Cobra in aktueller Adjustierung während einer Übung. (Foto: BM.I)
So hatte die Wiener „Kronen-Zeitung“ am 6. Juni 1973 über jenen Verband unter der Schlagzeile „Mit Aktion Kobra gegen den Terror“ berichtet. "Aktion Kobra" leitete sich wiederum von der in den 1970ern populären Fernsehserie „Kobra, übernehmen Sie“ (Originaltitel: „Mission impossible“) ab.