Die HK SFP9 TR wird ab Herbst 2018 an die bayerischen Kolleginnen und Kollegen als neue Dienstpistole ausgegeben. (Foto: STMI Bayern) |
Rund 40.000 Waffen und Zubehör will der Freistaat bis Ende 2019 beschaffen, um seine derzeit 34.000 waffentragenden Schutzleute auszurüsten. In dem Kontingent befinden sich zusätzliche Waffen für die künftig als Verstärkung eingestellten weiteren Polizeivollzugsbeamten (insgesamt 2.000 neue Stellen), Reservewaffen, Trainingswaffen und Schnittmodelle für die Ausbildung sowie weiteres Zubehör. Zudem sollen die polizeieigenen Waffenwerkstätten nachgerüstet werden. [Nachtrag 15.01.2018] Alle Einsatzkräfte erhalten standardmäßig ein Reservemagazin. Ein Trageversuch soll noch die Entscheidung bringen, ob die SFP9 TR mit Magazinhaltewippe oder mit Magazinhalteknopf (so wie in Berlin) beschafft wird. Ebenso wird noch geprüft, ob auch subkompakte Pistolen (z. B. für verdeckt operierende Kräfte) beschafft werden. [Nachtrag Ende]Insgesamt rechnet Hermann mit Kosten in Höhe von bis zu 30 Millionen Euro.
Die SFP9, eine Schlagbolzenschlosspistole mit Polymer-Griffstück im Kaliber 9 x 19 mm, löst die bisher geführte HK P7 ab. Die Griffspannerpistole im gleichen Kaliber trat 1979 in bayerische Dienste und war ebenso in Niedersachsen, Sachsen, bei der GSG 9 und bei den Personenschützern der Feldjägertruppe Standardwaffe. Die sehr präzise, aber ausbildungsintensive Waffe wird jedoch seit 2008 nicht mehr produziert und ist daher mittelfristig nicht mehr versorgbar.
Wesentliche Anforderungskriterien für die neue Dienstpistole waren neben der höheren Magazinkapazität ein möglichst geringes Gewicht, eine einfache und sichere Bedienung sowie ein auf die jeweilige Handgröße des einzelnen Polizeibeamten flexibel anpassbares Griffstück.
Das Vorgängermodell, die P7, trat 1979 in bayerische Dienste (Foto: Polizei Bayern) |
Die SFP9 TR durchlief mit weiteren Mitbewerbern seit Frühjahr 2017 ein Auswahlverfahren. „Wie bei der neuen Dienstkleidung war uns auch bei der Entscheidung zur neuen Dienstpistole die Meinung unserer Polizistinnen und Polizisten sehr wichtig“, so Herrmann. „Die Dienstpistole ist im Ernstfall die 'Lebensversicherung' unserer Beamtinnen und Beamten.“ Deshalb hat Herrmann im Frühjahr 2017 eine mit Experten besetzte Projektgruppe der Bayerischen Polizei unter Leitung des oberfränkischen Polizeipräsidenten Alfons Schieder eingesetzt.
Unter anderem testeten mehr als 1.100 Kolleginnen und Kollegen aus allen Einsatzbereichen der Bayerischen Polizei in den vergangenen Monaten die in Frage kommenden Modelle intensiv. Das Ergebnis floss mit einer Gewichtung von mehr als 50 Prozent in die Entscheidung für die neue Dienstpistole ein. Zusätzlich wurden die Waffen von Experten und Technikern intensiv geprüft.
In den nächsten Wochen beginnt eine Ausschreibung für ein zugehöriges Holster und weiteres Zubehör. „Auch hier planen wir intensive Tests und eine großangelegte Einbindung unserer Polizistinnen und Polizisten“, so der Minister. Vor allem gehe es um Aspekte wie die Sicherung gegen ein Entreißen der Waffe, Tragekomfort, eine qualitativ hochwertige Verarbeitung und zahlreiche weitere Anforderungen. Sobald im Herbst 2018 die passende Kombination feststeht, wird laut Herrmann die Auslieferung an die neuen Polizistinnen und Polizisten in Ausbildung beginnen, damit sie von Anfang an mit der neuen Waffe trainieren können. Im Anschluss wird bis Ende 2019 Zug um Zug die komplette Bayerische Polizei umgestellt und intensiv an der neuen Waffe geschult.
Seit ihrem Marktantritt Anfang 2015 konnte die SFP9 TR im deutschen Behördenbereich einige Erfolge feiern. Zu den weiteren deutschen Nutzern zählen Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und der Freistaat Sachsen. Die Magazine der SFP9 TR sind darüber hinaus identisch mit jenen der HK P30, welche in unterschiedlichen Versionen bei der Bundespolizei, der Bundeszollverwaltung und der Landespolizei Hessen im Dienst steht.
Der bayerische Staatsminister des Innern, Joachim Hermann (M.) bei der Pressekonferenz, links Polizeipräsident Alfons Schieder, Leiter der Projektgruppe. (Foto: STMI Bayern)
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In den nächsten Wochen beginnt eine Ausschreibung für ein zugehöriges Holster und weiteres Zubehör. „Auch hier planen wir intensive Tests und eine großangelegte Einbindung unserer Polizistinnen und Polizisten“, so der Minister. Vor allem gehe es um Aspekte wie die Sicherung gegen ein Entreißen der Waffe, Tragekomfort, eine qualitativ hochwertige Verarbeitung und zahlreiche weitere Anforderungen. Sobald im Herbst 2018 die passende Kombination feststeht, wird laut Herrmann die Auslieferung an die neuen Polizistinnen und Polizisten in Ausbildung beginnen, damit sie von Anfang an mit der neuen Waffe trainieren können. Im Anschluss wird bis Ende 2019 Zug um Zug die komplette Bayerische Polizei umgestellt und intensiv an der neuen Waffe geschult.
Seit ihrem Marktantritt Anfang 2015 konnte die SFP9 TR im deutschen Behördenbereich einige Erfolge feiern. Zu den weiteren deutschen Nutzern zählen Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und der Freistaat Sachsen. Die Magazine der SFP9 TR sind darüber hinaus identisch mit jenen der HK P30, welche in unterschiedlichen Versionen bei der Bundespolizei, der Bundeszollverwaltung und der Landespolizei Hessen im Dienst steht.