Mit dem DDR-Regime legte sich der damalige Student an. Er wurde wegen „gesellschaftsfeindlicher Tätigkeit“ 1950 inhaftiert. 1952 floh Wegener nach Westdeutschland. Dort begann er seine Karriere in der Bereitschaftspolizei Baden-Württemberg. 1958 wechselte er in die Offizierlaufbahn des Bundesgrenzschutzes(BGS) und durchlief dort mehrere Verwendungen, unter anderem als Hundertschaftsführer. Nach dem Stabsoffizierlehrgang war er 1970 Verbindungsoffizier beim Bundesminister des Innern. Mit dem damaligen Minister Hans-Dietrich Genscher wurde er Augenzeuge des Olympia-Attentats im September 1972. Nach der mißglückten Geiselbefreiungsaktion in Fürstenfeldbruck konnte er Genscher davon überzeugen, beim Bundesgrenzschutz eine neuartige Antiterroreinheit aufzustellen. Noch im gleichen Monat – am 26. September 1972 – erging die entsprechende Weisung, Wegener wurde der Gründungskommandeur dieser neuen Grenzschutzgruppe 9.
Der Kommandeur bei einer Ausbildungsbesprechung, 1970er Jahre (Foto: Bundespolizei) |
Er leistete viel Pionierarbeit und knüpfte enge Verbindungen zu befreundeten internationalen Einheiten. 1977 führte er erfolgreich die „Operation Feuerzauber“ am Horn von Afrika. Wegener und seine Männer befreiten alle 86 Geiseln aus der von palästinensischen Terroristen nach Mogadischu entführten Lufthansa-Maschine „Landshut“ ohne eigene Verluste. 1980 übergab Wegener die GSG 9 an seinen Nachfolger Klaus Blätte. Er selbst war zuletzt Kommandeur des Grenzschutzkommandos West.
Der "General" in den 1980er Jahren. (Foto: Bundespolizei) |
Juli 2017: Ulrich K. Wegener signiert sein Buch für die Künstlerin Gabriele von Lutzau, 1977 Stewardess an Bord der "Landshut" (Foto: Jan-P. Weisswange) |
Ulrich K. Wegener hinterlässt zwei Töchter. Ihnen, ihren Familien und allen weiteren Angehörigen gilt unser tiefes Mitgefühl. Wir verneigen uns vor dem Helden von Mogadischu. Herr General, wir werden Sie vermissen! Danke für Ihren Dienst!
Jan-Phillipp Weisswange