Koblenz (ww) Kleine Drohnen - große Wirkung. Einsatzerfahrungen aus der Ostukraine und aus Syrien zeigen, dass selbst technisch relativ einfache unbemannte Fluggeräte hohe Schäden anrichten können - sei es durch Aufklärung und Übermittlung von Zielkoordinaten, sei es durch Schwarmangriffe. Geräte zur Kleindrohnenabwehr könnten einmal so selbstverständlich werden wie solche zur Panzerabwehr aller Truppen. Nach der Panzerfaust wird also die Drohenfaust den infanteristischen Werkzeugkasten ergänzen.
|
Drohnenabwehr im Truppenversuch bei den Marines - SkyWall arbeitet nicht mit Störwellen, sondern verschießt mit Pressluft Fangnetze. (Foto: USMC) |
Die Bundeswehr hat bereits eine tragbare Schutzausstattung zur
Drohnenabwehr (Effektor HP 47+) mit der VersNr.: 5865-12-408-6201 im
Bestand. Jetzt wollen die deutschen Streitkräfte weitere Geräte zur Abwehr von Kleindrohnen - so genannte Counter small Unmanned Aerial Systems (C-sUAS)-Effektoren - beschaffen. Jedenfalls eine erste Tranche von 30 Stück. Die maximal zehn Kilo schweren handgetragenen Effektoren "sollen im Verbund mit zu beschaffenden C-sUAS-Systemen zur Detektion, Klassifizierung/Identifikation und Abwehr oder autonom eingesetzt den Schutz der Soldatinnen und Soldaten im Einsatz erhöhen". Sie sollen in der Lage sein, sUAS der Klasse 1 mit Hilfe von Störfunkwellen mit definiertem Abstrahlkegel in RC- und GNSS-relevanten Frequenzbereichen abzuwehren. Bei sUAS Class 1 handelt es sich um Micro-, Mini- und Kleindrohnen bis zu einem Gewicht von 25 Kilogramm.
Bis zum 3. Januar 2019 haben interessierte Firmen die Möglichkeit, Teilnahmeangebote beim BAAINBw abzugeben.