Bonn/Berlin (ww) Am 12. November 1955 erhielten die ersten 101 Berufssoldaten der Bundesrepublik Deutschland ihre Ernennungsurkunden. Dieses Datum gilt gemeinhin als der Geburtstag der Bundeswehr, die freilich seinerzeit noch nicht so hieß (in der Himmeroder Denkschrift war - man mag es kaum glauben! - noch von "Wehrmacht" die Rede). Das Gründungsdatum wählten Politiker die Bonner Republik mit Bedacht: Es war der 200ste Geburtstag Gerhard von Scharnhorsts, einer der preußischen Heeresreformer.
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Mit einem Großen Zapfenstreich vor dem Reichstag beging die Bundeswehr ihr Jubiläum. Foto: Bundeswehr |
Von 60 Jahren Bundeswehr habe ich die Truppe nun fast 25 Jahre aktiv begleitet. Als Soldat, als Sicherheitspolitiker und als Journalist. Sie hat sich deutlich gewandelt, sie ist moderner und vielseitiger geworden. Und sie hat tapfer und treu das sicherheitspolitische Desinteresse unserer Bevölkerung ausgebadet und blieb dennoch loyal , einsatzbereit und verläßlich.
Ich wünsche der Truppe am 260sten Geburtstag des großen Heeresreformers eine breite gesellschaftliche Rückbesinnung auf die hohe Bedeutung von Sicherheitspolitik und daß entsprechende Konsequenzen folgen! Ich wünsche der Truppe, daß sich stets die richtigen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger bereitfinden, in der Bundeswehr als Soldat zu dienen - und nicht bloß in einer Dienstleistungsagentur für internationale Sicherheit ihre Arbeit als militärische Fachkraft (m/w) zu verrichten. Und ich verspreche der Truppe, mich weiterhin in sie einzubringen und mich für sie einzusetzen – als Soldat, als Sicherheitspolitiker und als Journalist.
Jan-Phillipp Weisswange