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Dienstag, 24. April 2018

ILA 2018-Appetithappen: "Helicopters in Special Operations" von Christian Rastätter und Sören Sünkler

Berlin (ww) Die ILA 2018 steht unmittelbar vor der Tür. Die diesjährige Ausgabe dürfte angesichts bevorstehender Bundeswehr-Großprojekte auf hohes Interesse stoßen. Erstmals ist der Joint Strike Fighter F-35 in Deutschland zu sehen. Zwei Maschinen F-35A Lightning II der 61st Fighter Squadron, 56th Fighter Wing sind hierzu eigens nach Berlin geflogen. Und der Sikorsky CH-53K – ein Kandidat im deutschen Rüstungsvorhaben „Schwerer Transporthubschrauber (STH)“ – erlebt hier seine Auslandspremiere. Sein Konkurrent von Boeing, der CH-47F Chinook, zeigt ebenfalls auf dem Messegelände auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld Präsenz. Und auch die Bundeswehr bereitet sich als größter Aussteller intensiv auf die ILA vor. Neben Eurofighter, Tornado und A400M werden Hubschrauber eine große Rolle spielen. So sind der Kampfhubschrauber Tiger, der LUH Bell UH-1D, der Schulungshubschrauber EC135, der Bordhubschrauber Sea Lynx Mk 88 A, Der Sikorsky Sea King MK41 und der NH-90 vor Ort. Ein streitkräftegemeinsamer Verband mit Transall, Tiger, NH90, H145M und CH-53G wird ein Szenario „Special Operation Forces Air“ vorstellen.
Der Einsatzverband SOF Air im Überflug. (Bild: Copyright Messe Berlin GmbH)
Von der ILA wird der S&T-Blog ab und zu twittern. Gerade das SOF-Air-Szenario liefert aber schon jetzt die Vorlage auf einen literarischen Appetithappen, bevor es nach Berlin geht. So haben Christian Rastätter (Autor) und Sören Sünkler (Herausgeber) vor einigen Wochen das neue Buch „Helicopters in Special Operations – Hubschrauber im Spezialeinsatz“ vorgestellt.
Das Buch "Helicopters in Special Operations" von Christian Rastätter und Sören Sünkler (Foto: JPW)
Das reich bebilderte, 256 Seiten starke Buch im DinA4- Querformat behandelt die technischen und taktischen Vorzüge des Drehflüglers für den militärischen und polizeilichen Spezialeinsatz. Im Schwerpunkt stellt es dann in alphabetischer Reihenfolge die Nutzerstaaten, deren jeweils eingesetzte Maschinen sowie die Verbände, die diese fliegen oder die mit ihnen geflogen werden, vor. Dabei werden die Hubschrauber-Grundmuster naturgemäß teilweise mehrfach behandelt, allerdings auch die Detailunterschiede bei Technik und Taktik hervorgehoben. Weitere Abschnitte behandeln Verbringung, Einsatzarten, Sonderausstattung wie Winden und Leitersysteme sowie Waffenstationen. Die Darstellung exemplarischer Operationen bildet den Abschluss. Das Buch ist eine veritable Fleißarbeit! Eine  kleine Anregung für eine Folgeauflage wäre es, die wichtigsten technischen Daten der wichtigsten Hubschraubertypen  noch einmal tabellarisch zusammenzufassen. Sonst lässt das Werk wirklich keine Wünsche offen! Die Kollegen von K-ISOM sind auch Medienpartner der ILA und dort präsent!
Der H145M ist nicht nur in dem neuen Buch zu sehen, sondern nimmt auch an der ILA 2018 teil
(Bild: Copyright Messe Berlin GmbH) 


Auch der S&T-Blog ist auf der ILA - bitte gerne Patches zum Tausch gegen die "Roving Tactical Reporter-Wings" mitbringen!
Auf Wiedersehen in Berlin und many happy landings!

Christian Rastätter und Sören Sünkler: Helicopters in Special Operations – Hubschrauber im Spezialeinsatz. 256 Seiten, durchgehend farbig bebildert. Format DinA4 quer. Hochglanz-Festeinband. Nürnberg 1/2017: S.Ka-Verlag. ISBN: 978-3-9815795-5-0. Preis 34,00 € www.k-isom.com; bestellung@k-isom.com
  

Kooperation bei europäischem MALE-RPAS - Elettronica, Hensoldt, Indra und Thales unterbreiten Angebot für zukunftssicheres Missionssubsystem

Berlin (ww) Elettronica, Hensoldt, Indra und Thales – vier europaweit führende Anbieter militärischer Missionssysteme – haben am 24, April 2018 angekündigt, ihr Knowhow für die Durchführung des MALE-Drohnenprogramms (MALE = Medium Altitude, Long Endurance) von Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien zusammenbringen zu wollen. So soll diese Drohne für mittlere Flughöhen und große Reichweite mit der Bezeichnung „European MALE RPAS“ (RPAS = Remotely Piloted Aircraft System) mit einem zukunftssicheren ISTAR-Funktionalität für Missionen zur Nachrichtengewinnung, Überwachung, Zielerfassung und Aufklärung ausgestattet werden.
Die MALE-RPAS soll ab 2019 entstehen (Grafik: OCCAR)
Das europäische MALE-RPAS-Programm wird von der europäischen Beschaffungsbehörde OCCAR geleitet. Am 26. August 2016 wurde der Vertrag über eine Definitionsstudie mit den europäischen Flugzeugbauern Airbus Defence and Space, Dassault und Leonardo unterzeichnet. Die Entwicklungsphase soll 2019 beginnen.
Die Unternehmen Elettronica, Hensoldt, Indra und Thales haben eine Absichtserklärung in Übereinstimmung mit den gesetzlichen und regulatorischen Vorschriften zur Bestätigung ihres gemeinsamen Ziels unterzeichnet, eine kohärente ISTAR-Funktionskette für die MALE-RPAS-Drohne anzubieten, die alle Elemente von Sensoren über Computer bis hin zu Datenverarbeitung und Kommunikation umfasst. Auch für eine Zusammenarbeit mit weiteren Firmen ist das Team offen.

Mittwoch, 18. April 2018

Der Lynx - Rheinmetalls Bewerber für den neuen tschechischen Schützenpanzer

Prag (ww) Die tschechischen Streitkräfte treiben aktuell treiben die Modernisierung ihrer Ausrüstung voran. Unter anderem soll der aus den 1980er Jahren stammende Schützenpanzer BMP-2 durch eine moderne Systemfamilie ersetzt werden. Über 200 neue mittelschwere Gefechtsfahrzeuge stehen in Rede. Die Mehrzahl davon soll mit einem leistungsstarken Mittelkaliberturm ausgerüstet werden. Rheinmetall bewirbt sich bei diesem Vorhaben mit seiner neuen modularen Plattform Lynx („Luchs“) und dem Lance-Turm.
Der Lynx KF31 mit Lance-Turm im scharfen Schuss (Foto: Rheinmetall)
Während Vergleichserprobungen in Vyskov im Sommer 2017 wurde der Lynx mit dem Rheinmetall Lance-Turm präsentiert. Der Lance-Turm verfügt als Hauptbewaffnung über eine stabilisierte und luftsprengpunktfähige Maschinenkanone, wahlweise im Kaliber 30mm oder 35 mm. Damit kann der Lynx Ziele mit hoher Präzision und Wirkung auf bis zu 3.000 Meter – auch aus der Bewegung – hocheffizient bekämpfen. Ebenso lassen sich unterschiedliche Panzerabwehrlenkflugkörper, wie zum Beispiel der durch die tschechische Armee und die Bundeswehr genutzte Eurospike, sowie weitere Effektoren wie beispielsweise ferngesteuerte Waffenstationen, elektronische Gegenmaßnahmen usw. einrüsten.

Dienstag, 17. April 2018

Briten bleiben beim Bullpup: SA80A3 für die gesamte British Army

Nottingham (ww) Die British Army modernisiert ihre Handwaffen. So soll das SA80A3 bzw. L85A3 demnächst querschnittlich in die Truppe kommen und die bisher genutzte Version A2 ersetzen. Damit hält nach Österreich eine weitere europäische Streitkraft zunächst an einer querschnittlichen Bullpup-Standardwaffe fest.
Grenadier Guards üben den Feuerkampf mit SA80A3 bzw. L85A3 (Foto: Grenadier Guards/British Army)
Das SA80A3 fällt zunächst durch seine erdbraune Cerakote-Beschichtung (Flat Dark Earth) auf. Diese soll vor Witterungseinflüssen und Abnutzung schützen und die Tarnwirkung sowohl im sichtbaren als auch im Infrarot-Spektrum verbessern. Nahtlos ineinander übergehende STANAG 4694-Schienen oben auf Gehäuse und Handschutz erlauben die Montage unterschiedlicher Visierungen, Vor- bzw. Nachsatzgeräte und weiteren Zubehörs. Der Handschutz verfügt ebenfalls über eine weitere STANAG 4694-Schienen auf der 6-Uhr-Position und HKey-Schittstellen auf der 3- und der 9-Uhr Position. Er lässt sich dank eines neuen Befestigungssystems schnell abnehmen und erlaubt es dem Lauf, frei zu schwingen. Das soll die Präzision erhöhen und Einsatzreichweiten von rund 300 Metern ermöglichen.
Das SA80A3/L85A3 mit montiertem Elcan Specter-Visier (Foto: JPW)
Die Modernisierung im Wert von mehreren Millionen britischen Pfund erfolgt in der Nottingham Small Arms Facility (NSAF) von Heckler&Koch, der ehemaligen Royal Ordnance Factory Nottingham. So soll auch Handwaffenexpertise im Vereinigten Königreich erhalten bleiben.
Bisher haben die Grenadier Guards als erster Infanterieverband das neue SA80A3 erhalten und erste Erfahrungen damit sammeln können. Hintergrund für diese „Pilotrolle“: Die Grenadier Guards werden die neue Standardwaffe bei ihren bevorstehenden Einsätzen in Kabul/Afghanistan (Operation Toral), im Südsudan (Operation Trenton) und im Irak (Operation Shader) führen.

Montag, 16. April 2018

R. Lee Ermey (1944 - 2018) - Fair winds and following seas

Santa Monica, Kalifornien/USA (ww) Der ehemalige Marine und Schauspieler Ronald Lee Ermey ist tot. Er starb am 15.April 2018 im Alter von 74 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung.
R. Lee Ermey im Jahr 2007 (Foto: Zachary Becknell, CC-Lizenz)
Ermey diente von 1961 bis 1972 im United States Marine Corps und schied dort als Staff Sergeant aus. Zum Film kam er Ende der 1970er Jahre. Unter anderem spielet er in "Apocalypse Now" einen Helikopterpiloten. Weltruhm erlangte er 1987 als Gunnery Sergeant Hartmann in "Full Metal Jacket". Seither galt er als "lebende Legende". Zahlreiche Engagements in Filmen, TV und in der Industrie folgten. Ermey war zudem Vorstandsmitglied der National Rifle Association. 2002 beförderte ihn der damalige USMC-Befehlshaber General James Lee Jones sogar zum Gunnery Sergeant ehrenhalber.
Ermey hinterlässt seine Frau Nila und vier Kinder. Seiner Familie und allen seinen Kameraden gilt unser Mitgefühl.
Der Spähtrupp SHOT Show 2011 mit dem Gunny, Boulder City 2011 (Foto: JPW)


Fair winds and following seas, Gunny! Semper Fi, Dein Spähtrupp SHOT Show 2011

Donnerstag, 12. April 2018

Historischer Helikopterflug am Holzdorfer Himmel - Sikorsky CH-53K fliegt erstmals in Deutschland

Holzdorf (ww) Erstmals ist der neue Sikorsky CH-53K Heavy Lift Helicopter im Ausland geflogen - und zwar in Holzdorf in Brandenburg!
Die CH-53K bei ihren ersten Flug im Ausland (Foto: Sikorsky/Lockheed Martin)

Der Hubschrauber, den das Marine Corps derzeit einführt, erhob sich über dem dortigen Fliegerhorst in die Lüfte. Hintergrund: Das Sikorsky-Team bereitet derzeit den ersten öffentlichen Auftritt des Bewerbers um das Bundeswehr-Vorhaben "Schwerer Transporthubschrauber (STH)" auf der diesjährigen ILA in Berlin vor. Vielen Dank an Keith für die Übersendung des Bildes!

Sikorsky CH-53K bei Lockheed Martin

Generationswechsel in Dänemark: SIG P320 X-Carry tritt die Nachfolge der SIG P210-DK M/49 an

Ballerup, Dänemark (ww) Die dänischen Streitkräfte bleiben SIG Sauer treu. Ab Ende 2019 soll die P320 X-Carry die legendäre M/49 alias SIG 210-DK als Standard- Dienstpistole ersetzen. Insgesamt sollen 6.000 bis 8.000 neue Pistolen beschafft werden.
Die SIG P320 X-Carry (Foto: Danish Defence Acquisition and Logistics Organisation)
Die SIG P320 durchlief mit drei weiteren Waffen ein mehrwöchiges Auswahlverfahren, in dem taktische Handhabung, Treffsicherheit, Zuverlässigkeit und Ergonomie beurteilt wurden. Letztlich setzte sie sich gegen die Beretta APX, die Canik TP9 SF und die Glock17 Gen 5 durch. Die 188mm lange und 760 Gramm schwere P320 X-Carry verfügt über einen 100 mm langen Lauf kommt ebenfalls im Kaliber 9 x 19 mm. Es stehen zwei Magazintypen mit 17 bzw. 21 Schuss zur Verfügung. Die Pistole wird im Farbton Flat Dark Earth beschafft werden. Offenbar verzichten die Skandinavier auf eine zusätzliche manuelle Sicherung.
Die dänischen Kameraden haben auch ein Video von den Tests online gestellt:

Mittwoch, 11. April 2018

Internationale Anti-Terror-Übung in Wien

Wien (ww) Der Kampf gegen den internationalen Terrorismus bleibt Aufgabe des gesamten sicherheitspolitischen Instrumentariums. Das kann den Einsatz militärischer Kräfte zum Schutz der eigenen Staatsbürger in der eigenen Heimat einschließen – auch wenn diese Sichtweise noch nicht überall in Mitteleuropa politisch opportun erscheint. Anderswo ist man sicherheitspolitisch deutlich weiter, wie ein neuerliches Beispiel aus Österreich zeigt.
Militärische und polizeiliche Spezialkräfte übten im Einkaufszentrum Simmring (Foto: Bundeseer)


Hier trainierten militärische und polizeiliche Spezialeinsatzkräfte aus sechs Ländern im Rahmen eines CJSOCT-Workshops („Combined Joint Special Operations Counter Terrorism“) die Zusammenarbeit im urbanen Umfeld. Die Übung fand in der Nacht auf den 11. April 2018 in einem Einkaufszentrum in Wien statt.
Leitung der Übung hatte das österreichische Jagdkommando. Der von Oberst Horst Hofer geführte kampferprobte Spezialverband aus Wiener Neustadt beteiligte sich selbst mit 30 Soldaten. Dazu kamen 50 internationale Spezialeinsatzkräfte - militärische Experten aus Polen, Dänemark, Schweden und den USA sowie Polizeieinheiten aus Deutschland (von der Polizei des Freistaates Bayern) und Dänemark.

Donnerstag, 5. April 2018

MBDA und Lockheed Martin schließen Qualifikation der Flugabwehrrakete CAMM für das Startsystem ExLS ab

Stevenage (ww) MBDA und Lockheed Martin haben nach mehreren Tests die Qualifizierung der modularen Flugabwehrrakete Common Anti-air Modular Missile (CAMM) für den dreizelligen Standalone-Starter Extensible Launching System (ExLS) abgeschlossen.
Start einer CAMM aus dem Extensible Launching System (Foto: MBDA)
Bei dem ExLS von Lockeed Martin handelt es sich um eine preiswerte Alternative, um neue Raketen und Munitionssorten in Übersee-Kriegsschiffe zu integrieren. Dabei kommt das Design und die Elektronik von Lockheed Martins bewährter Senkrechtstartanlage Mk 41 Vertical Launching System (VLS) zum Einsatz. Das kompakte dreizellige Senkrechtstartsystem ExLS ist insbesondere für kleinere seegehende Einheiten entwickelt worden. Es lässt sich aber auch in das achtzellige MK41 VLS integrieren und bietet so eine flexible, anpassbare Einbaulösung für größere Schiffe, um hohen Kampfwert bei kleineren Decksaufbauten zu erhalten.
Die von MBDA entwickelte CAMM ist eine äußerst kompakte Rakete, die die Einrüstung verschiedener Waffen bei begrenztem Raum ermöglicht. Sie gilt als die modernste Flugabwehrrakete ihrer Klasse am Markt und hat erst kürzlich erfolgreiche Erprobungen bei der Royal Navy absolviert – unter anderem für das Sea Ceptor-System. So wurde die CAMM im Sommer 2017 erstmals von der Fregatte HMS ARGYLL verschossen. In der Konfiguration für ExLS oder MK41 lassen sich aus einer Zelle vier CAMM-Raketen starten.

www.mbda-systems.com
www.lockheedmartin.com

Sturmgewehr StG77A1MP - neue Handwaffe für die österreichische Militärpolizei

Wien (ww) Das österreichische Bundesheer hat mit dem Sturmgewehr 77A1 MP einen neuen Sturmgewehr-Typ im Inventar. Am Donnerstag. 5. April 2018  übergab Verteidigungsminister Mario Kunasek die neue Version des Sturmgewehrs 77 (StG77) an die Soldaten des Kommandos Militärstreife und Militärpolizei. Insgesamt werden 600 dieser Waffen beschafft, dabei handelt es sich um eine Neufertigung.
Das neue StG 77A1 MP (Foto: Bundesheer/Pusch)


Das Bullpup-Sturmgewehr im Kaliber 5,56 x 45 mm stammt bekanntermaßen von der österreichischen Waffenschmiede Steyr-Mannlicher und verschießt das Kaliber 5,56 x 45 mm. Die Version A1 MP (für „Militärpolizei“) umfasst folgende Neuerungen:
* Gehäuse mit Mil-Std 1913-Schienen,
* Mündungsstück Ase-Utra im „Bird Cage“-Design,
* Signaturdämpfer Ase-Utra,
* Taktisches Laser-Licht Modul Rheinmetall „Vario Ray“,
* Rotpunktvisier Aimpoint Micro T1,
* 3-Fach-Vergrößerungsnachsatz von Aimpoint ,
* schnellverstellbarer Tragegurt.
Verteidigungsminister Mario Kunasek betonte bei der Waffenübergabe in der Maria Theresien-Kaserne , mit der neuen Ausstattung „den konsequenten Weg zur Stärkung der Truppe fortzusetzen.“
Verteidigungsminister Kunasek übergibt die neuen Waffen (Foto: Bundesheer/Pusch)


Die an die Bedürfnisse der Militärpolizei angepasste Waffe erfülle alle Anforderungen, die an ein modernes Sturmgewehr gestellt werden. Das Sturmgewehr 77 A1 MP optimiere die Leistungsfähigkeit des Spezialverbandes des Österreichischen Bundesheeres.

Dienstag, 3. April 2018

Briten kehren ins Boxer-Programm zurück- Bewegung im Rüstungsvorhaben Mechanized Infantry Vehicle

London/München (ww) Das britische Verteidigungsministerium hat am 31. März 2018  angekündigt, über die internationale Rüstungsagentur OCCAR in das Boxer-Programm zurückzukehren. Dies ermöglicht die Beschaffung des gepanzerten 8x8-Fahrzeugs Boxer im Rüstungsprojekt „Mechanised Infantry Vehicle (MIV)“. Das britische Verteidigungsministerium will, daß ein großer Teil einer möglichen Produktion – mindestens 60 Prozent  - sowie die komplette Endmontage der MIV-Boxer im Vereinigten Königreich erfolgen.
Großbritannien gehörte zu den Gründungsnationen im Boxer-Projekt (Foto: Rheinmetall)
Großbritannien gehörte von Beginn im April 1998 an zu den Partnernationen im damaligen „Multi-Role Armoured Vehicle (MRAV)“-Programm, aus dem der Boxer hervorging. Es stieg allerdings 2003 aus dem Projekt aus. Die jetzt erfolgte Entscheidung zur Rückkehr in das Boxer-Programm erfolgte nach einer umfangreichen Marktanalyse. Die entsprechende Beurteilungsphase soll 2019 abgeschlossen sein, bei einer positiven Entscheidung könnten die ersten Fahrzeuge 2023 zulaufen. 
Bei dem Boxer handelt es sich um eine gepanzerte 8x8-Fahrzeugfamilie, die sich bereits in Afghanistan im Einsatz bewährt hat. Der Boxer ist dank seiner modularen Architektur äußerst vielseitig und zukunftssicher. Er bietet ausgezeichneten Schutz gegen ballistische und Minenbedrohungen. Aufgrund seines Designs kann er Missionsmodule mit bis zu 15 Tonnen Nutzlast aufnehmen. Bisher wurden über 600 Fahrzeuge in zwölf unterschiedlichen Versionen an drei NATO-Staaten ausgeliefert oder bestellt: Deutschland, Niederlande und Litauen. Weiterhin hat die australische Regierung den Radspähpanzer Boxer Combat Reconnaissance Vehicle (CRV) zur Beschaffung im Rahmen des umfassenden Modernisierungsprogramms Land 400 Phase 2 vorgeschlagen.
2023 könnten die ersten MIV-Boxer zulaufen. (Foto: Rheinmetall)
Der Boxer wird von der ARTEC GmbH hergestellt, einem Joint Venture von Krauss-Maffei Wegmann (36%) und Rheinmetall (64%). Da auch die britische Verteidigungsindustrie substantiell an dem MIV-Programm beteiligt werden soll, werden seitens der ARTEC und Rheinmetall bereits Gespräche mit einigen britischen Partnern über die Realisierung des MIV-Programms geführt, darunter BAE Systems, Thales UK, Raytheon, Rolls-Royce und Pearson Engineering.
Die OCCAR (Organisation Conjointe de Coopération en Matière d’Armement, Gemeinsame Organisation für Rüstungskooperation) ist eine internationale Organisation zum effizienten und effektiven Management von gemeinsam existierenden und zukünftigen Rüstungsvorhaben. Ihr gehören Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und das Vereinigte Königreich an. Programmstaaten sind Finnland, Litauen, Luxemburg, Niederlande, Polen, Schweden und die Türkei. Die Organisation hat ihren Hauptsitz in Bonn.
www.gov.uk
www.kmweg.de
www.rheinmetall.com

Sonntag, 1. April 2018

Gewehr G11-1.4 - neuer Kandidat für die nächste Standardwaffe der Bundeswehr

Berlin/Koblenz (ww) Die Bundeswehr erwägt offenbar, eine völlig neue Handwaffentechnologie in die Truppe einzuführen. So wird derzeit die Beschaffung einer modifizierten Variante der hülsenlose Munition verschießenden Bullpup-Waffe G11 erwogen. Die neue Version trägt die Bezeichnung G 11-1.4 (sprich G Elf Strich Eins Punkt Vier).
Das G11 - hier noch der ältere Konstruktionsstand K1 - im Truppenversuch. Es fällt aufgrund der Bullpup-Bauweise äußerst führig aus. (Foto: JPW)
Das G11-1.4 wird ebenfalls das Kaliber 4,7 x 33 mm hülsenlos verschießen, allerdings  über ein Leichtmetallgehäuse mit integrierten Schnittstellen für Optiken und weitere Anbauteile verfügen und somit deutlich modularer ausfallen. Kuriosität am Rande: Die Bezeichnung „Eins Punkt Vier“ leitet sich nicht etwa aus der vierten Modifizierung des Konstruktionsstandes 1 ab, sondern aus den Initialen der Bearbeiterin im zuständigen Referat für Rüstungelegenheiten im Zentrum für Weiterentwicklung der Transformation der Bundeswehr (ZWETransfBw): Oberleutnant (w) April Deux – A ist der erste, D der vierte Buchstabe im Alphabet.
Doch zurück zur Waffe: Ausschlaggebend für deren Betrachtung als neues Standardgewehr waren mehrere Gründe. So machte man bei der derzeit laufenden Umstrukturierung der Munitionsdepotorganisation einen sensationellen Fund: In einem ehemaligen US-Depot im Hintertaunus,lagerten noch 1,4 Milliarden Wegwerf-Ladeeinheiten mit hülsenlose Patronen im Kaliber 4,7 x 33 mm. Versuche erbrachten, dass diese noch zuverlässig funktionieren und die Präzision selbst bei heißgeschossenen Waffen hervorragend ausfällt. Des Weiteren bietet die kompakte Bullpup-Konstruktion gerade für Operationen in urbanem Gelände und auch für die wechselnde Kampfweise von auf- zu abgesessenem Kampf erhebliche Vorteile. Die hülsenlose Munition spart wertvolle Rohstoffe. Zudem entfällt beim Schießen von der schussschwachen Seite die sonst bei Bullpup-Waffen auftretende Problematik des Hülsenauswurfs. Das Gewehr lässt sich sowohl von Soldatinnen als auch Soldaten gleichermaßen gut führen. Überdies gilt die bereits im „Kalten Krieg“ deutscherseits entwickelte hülsenlose Technologie als eine mögliche Alternative zum seit einigen Jahren vorangetriebenen US-amerikanischen Lightweight Small Arms Technology (LSAT)-Programm. Durch den wiederentdeckten Technologievorsprung rücken die Handwaffen nun weiterhin (endlich!) in die BMVg-Kategorie der „nationalen Schlüsseltechnologien“ auf. Und schließlich spielte auch der neue Traditionserlass eine Rolle: Das G11 baut nicht auf Entwicklungen des Zweiten Weltkriegs auf, sondern war im Kalten Krieg unter großen Anstrengungen der Bundeswehr und der Industrie serienreif entwickelt worden und stand vor der Einführung. „Die bevorstehende Beschaffung der modernen G11-Technologie hat sicherlich zum Umdenken im Warschauer Pakt geführt und somit einen der Grundsteine für die sowjetische Entspannungspolitik gelegt“, so der Militärhistoriker Oberst i. G. Ladislaus Albertstadt auf dem einschlägigen sicherheitspolitischen Blog „augengezwinker“. Wir bleiben an der Geschichte dran! Jetzt aber erst einmal ein frohes und gesegnetes Osterfest!