Nottingham (ww) Die British Army modernisiert ihre Handwaffen. So soll das SA80A3 bzw. L85A3 demnächst querschnittlich in die Truppe kommen und die bisher genutzte Version A2 ersetzen. Damit hält nach Österreich eine weitere europäische Streitkraft zunächst an einer querschnittlichen Bullpup-Standardwaffe fest.
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Grenadier Guards üben den Feuerkampf mit SA80A3 bzw. L85A3 (Foto: Grenadier Guards/British Army) |
Das SA80A3 fällt zunächst durch seine erdbraune Cerakote-Beschichtung (Flat Dark Earth) auf. Diese soll vor Witterungseinflüssen und Abnutzung schützen und die Tarnwirkung sowohl im sichtbaren als auch im Infrarot-Spektrum verbessern. Nahtlos ineinander übergehende STANAG 4694-Schienen oben auf Gehäuse und Handschutz erlauben die Montage unterschiedlicher Visierungen, Vor- bzw. Nachsatzgeräte und weiteren Zubehörs. Der Handschutz verfügt ebenfalls über eine weitere STANAG 4694-Schienen auf der 6-Uhr-Position und HKey-Schittstellen auf der 3- und der 9-Uhr Position. Er lässt sich dank eines neuen Befestigungssystems schnell abnehmen und erlaubt es dem Lauf, frei zu schwingen. Das soll die Präzision erhöhen und Einsatzreichweiten von rund 300 Metern ermöglichen.
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Das SA80A3/L85A3 mit montiertem Elcan Specter-Visier (Foto: JPW) |
Die Modernisierung im Wert von mehreren Millionen britischen Pfund erfolgt in der Nottingham Small Arms Facility (NSAF) von Heckler&Koch, der ehemaligen Royal Ordnance Factory Nottingham. So soll auch Handwaffenexpertise im Vereinigten Königreich erhalten bleiben.
Bisher haben die Grenadier Guards als erster Infanterieverband das neue SA80A3 erhalten und erste Erfahrungen damit sammeln können. Hintergrund für diese „Pilotrolle“: Die Grenadier Guards werden die neue Standardwaffe bei ihren bevorstehenden Einsätzen in Kabul/Afghanistan (Operation Toral), im Südsudan (Operation Trenton) und im Irak (Operation Shader) führen.