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Mittwoch, 18. April 2018

Der Lynx - Rheinmetalls Bewerber für den neuen tschechischen Schützenpanzer

Prag (ww) Die tschechischen Streitkräfte treiben aktuell treiben die Modernisierung ihrer Ausrüstung voran. Unter anderem soll der aus den 1980er Jahren stammende Schützenpanzer BMP-2 durch eine moderne Systemfamilie ersetzt werden. Über 200 neue mittelschwere Gefechtsfahrzeuge stehen in Rede. Die Mehrzahl davon soll mit einem leistungsstarken Mittelkaliberturm ausgerüstet werden. Rheinmetall bewirbt sich bei diesem Vorhaben mit seiner neuen modularen Plattform Lynx („Luchs“) und dem Lance-Turm.
Der Lynx KF31 mit Lance-Turm im scharfen Schuss (Foto: Rheinmetall)
Während Vergleichserprobungen in Vyskov im Sommer 2017 wurde der Lynx mit dem Rheinmetall Lance-Turm präsentiert. Der Lance-Turm verfügt als Hauptbewaffnung über eine stabilisierte und luftsprengpunktfähige Maschinenkanone, wahlweise im Kaliber 30mm oder 35 mm. Damit kann der Lynx Ziele mit hoher Präzision und Wirkung auf bis zu 3.000 Meter – auch aus der Bewegung – hocheffizient bekämpfen. Ebenso lassen sich unterschiedliche Panzerabwehrlenkflugkörper, wie zum Beispiel der durch die tschechische Armee und die Bundeswehr genutzte Eurospike, sowie weitere Effektoren wie beispielsweise ferngesteuerte Waffenstationen, elektronische Gegenmaßnahmen usw. einrüsten.
Der Schützenpanzer Lynx ist in zwei Klassen verfügbar: KF31 und KF41, wobei KF für „Kettenfahrzeug“ steht. Der erstmals 2016 vorgestellte Schützenpanzer Lynx KF31 wiegt bis zu 38 Tonnen und bietet neben der dreiköpfigen Besatzung einem Schützentrupp von sechs Soldaten Platz – ohne Kompromisse bei Sicherheit und Komfort. Mit einem Gewicht von über 40 Tonnen findet im Lynx KF41 ein Schützentrupp von bis zu acht Soldaten Platz. Beide Fahrzeugklassen – Lynx KF31 und Lynx KF41 – lassen sich auch einfach und schnell für andere Einsatzzwecke konfigurieren.
Lynx KF31 (Grafik: Rheinmetall)
Neben dem Schützenpanzer sind mehrere Varianten verfügbar: Führungs- (Command&Control), Aufklärungsfahrzeug (Reconnaissance), Gefechtsschadensinstandsetzung (Repair & Recovery) oder Sanitätspanzer (Ambulance) – und diese sind nur ein Teil der vielseitigen Lynx-Familie.
Rheinmetall will auch die tschechische Industrie stark in das Projekt einbinden. Die geplanten Termine zur Indienststellung sollen durch eine enge Zusammenarbeit, sowie arbeitsteilige Entwicklung und Produktion in Tschechien und Deutschland erfolgen.
Durch die lokale Entwicklung und Produktion sowie durch den Aufbau einer leistungsfähigen Versorgungskette soll der Lynx seine „tschechische DNS“ erhalten, um auch in Zukunft die nationale tschechische Souveränität als wichtiger militärischer NATO-Partner gewähren zu können. Damit sollen zudem der Aufbau von qualifizierten Arbeitsplätzen und eine hohe Wertschöpfung in der tschechischen Industrie sowie die Steigerung der der tschechischen Armee einhergehen. So sollen möglichst viele tschechische Unternehmen in die globale Lieferkette der Rheinmetall eingebunden werden.
Schon heute ist Rheinmetall ein wichtiger Partner der tschechischen Industrie. Im Bereich Automotive produziert Rheinmetall-Kolbenschmidt in Usti Nadlabem Autozubehörteile. Im Verteidigungssektor liefert beispielsweise RayService an Rheinmetall Kabelstränge für Gefechtsfahrzeuge. Gemeinsam mit Ceska Zbrojovka als Partner versorgt Rheinmetall die tschechischen Streitkräfte mit Munition. Weitere Kooperationspartner sind Quittner&Schimeck, die VOP CZ und Rohde & Schwarz. Im Zuge der Modernisierung der tschechischen Schützenpanzerflotte wird sich diese Zusammenarbeit weiter intensivieren und ausweiten.
www.rheinmetall.com