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Mittwoch, 11. April 2018

Internationale Anti-Terror-Übung in Wien

Wien (ww) Der Kampf gegen den internationalen Terrorismus bleibt Aufgabe des gesamten sicherheitspolitischen Instrumentariums. Das kann den Einsatz militärischer Kräfte zum Schutz der eigenen Staatsbürger in der eigenen Heimat einschließen – auch wenn diese Sichtweise noch nicht überall in Mitteleuropa politisch opportun erscheint. Anderswo ist man sicherheitspolitisch deutlich weiter, wie ein neuerliches Beispiel aus Österreich zeigt.
Militärische und polizeiliche Spezialkräfte übten im Einkaufszentrum Simmring (Foto: Bundeseer)


Hier trainierten militärische und polizeiliche Spezialeinsatzkräfte aus sechs Ländern im Rahmen eines CJSOCT-Workshops („Combined Joint Special Operations Counter Terrorism“) die Zusammenarbeit im urbanen Umfeld. Die Übung fand in der Nacht auf den 11. April 2018 in einem Einkaufszentrum in Wien statt.
Leitung der Übung hatte das österreichische Jagdkommando. Der von Oberst Horst Hofer geführte kampferprobte Spezialverband aus Wiener Neustadt beteiligte sich selbst mit 30 Soldaten. Dazu kamen 50 internationale Spezialeinsatzkräfte - militärische Experten aus Polen, Dänemark, Schweden und den USA sowie Polizeieinheiten aus Deutschland (von der Polizei des Freistaates Bayern) und Dänemark.



Realistisches Übungsszenario im Einkaufszentrum Simmering
Das Übungsszenario orientierte sich an den Anschlägen Nairobi (Westgate-Shopping Mall, September 2013) und Paris II (November 2015). Terroristen stürmten eine Veranstaltung im Obergeschoß des Einkaufszentrums Simmering und eröffneten das Feuer. Es brach Panik aus. Einige Terroristen verschanzten sich mit mehreren Geiseln in einem Geschäftslokal. Ansonsten blieb die Lage unübersichtlich, auch über die Zahl der Attentäter gab es keine Angaben.
Erstversorung von Verletzten durch militärische Medics (Foto: Bundesheer)
Für die Einsatzkräfte galt es, zunächst die Umgebung zu sichern, das Lagebild zu verdichten und anschließend die Lage abzuarbeiten und die Täter zu neutralisieren. Militärische Notfallsanitäter übernahmen die Erstversorgung der Verwundeten, die typische Verletzungsmuster nach Terroranschlägen aufwiesen – Schuss- und Splitterverletzungen, Amputationsverletzungen etc. Nachdem die Lage unter Kontrolle war, übernahmen Rettungskräfte des Österreichischen Roten Kreuzes die Verwundetenversorgung und den Transport in umliegende Kliniken.


Warrior-Workshop
Der CJSOCT-Workshop begann letzte Woche und dauert noch bis Freitag, 13. April 2018. In Wien, Niederösterreich und dem Burgenland übten die Spezialeinsatzkräfte ihre Zusammenarbeit. Auf dem Trainingsplan stehen „möglichst viele vorstellbare Szenarien und welche, die schon in ähnlicher Form in der Realität passiert sind“, so Oberst Hofer.
Oberst Horst Hofer (l.) und Verteidigungsminister Kunasek (M.) (Foto: Bundesheer)
Erstmalig hatten die Spezialeinsatzkräfte die Möglichkeit, in einem Einkaufszentrum in einem Ballungszentrum unter realen Bedingungen zu trainieren. Auch der österreichische Verteidigungsminister Mario Kunasek beobachtete die Übung vor Ort. Man müsse „immer vorbereitet sein auf den schlimmsten Fall“, so der Minister. Dies hätten die Spezialeinsatzkräfte „heute hier in beeindruckender Art und Weise gezeigt.“
Die Kameraden des Bundesheeres haben auch ein Video zu der Übung veröffentlicht:






www.bundesheer.at