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Donnerstag, 11. April 2019

Kostümkunde/Gearcheck: Fernspäher der Bundeswehr im Beobachtungsversteck

Oberlausitz (ww) Eine schöne Bilderserie stellte kürzlich die Bundeswehr auf ihren sozialen Medien ein - Fernspäher der Luftlandeaufklärungskompanie 260 in der Oberlausitz! Eines davon zeigt das Leben im Beobachtungsversteck.
Fernspäher im Beobachtungsversteck (Foto: Bundeswehr/Christian Vierfuß)
Der Späher trägt die von Herstellern wie Leo Köhler oder Scharrer hergestellte  Einsatzkampfbekleidung für Spezialkräfte im Fünf-Farb-Tarndruck und ein modulares Chest-Rig aus dem Hause Lindnerhof-Taktik. An diesem ist ein schwarzes Glock-Feldmesser angebracht. Die schallgedämpfte Maschinenpistole MP5SD von Heckler&Koch steht griffbereit. Bei dem Funkgerät handelt es sich um das Thales AN/PRC-148 MBITR. Zur Energieversorgung dient die Jenny600S-Brennstoffzelle sowie ein Power-Manager 3G von SFC, die hier beide auf dem Berghaus-Rucksack zu erkennen sind.
Als weitere Bewaffnung dient den Fernspähern das HK G36KA4, erkennbar an der modifizierten Visierschiene und der verstellbaren Schulterstütze. Die Waffen tragen das EoTech-Optikpaket aus EXPS3-0 und Vergrößerungsnachsatz G33, deren Behördenvertrieb in Deustchland von I-E-A übernommen wird. Die 3M-Peltor-Sprechsätze bieten zugleich aktiven Gehörschutz. Die Schutzbrillen stammen von Oakley.
Spähtruppführer (l.) bei der Lageeinweisung (Foto. Bundeswehr/Christian Vierfuß)
Ein weiteres interessantes Detail aus der Bilderserie sind die modifizierte Feldbluse des Spähtruppführers. Dabei handelt es sich um die Feldbluse Spezialkräfte, konzipiert von 75 tactical und hergestellt von Leo Köhler (Danke für den Leserhinweis von Stephan D.). Zudem trägt er einen Schlauchschal von Cypres. Cypres ist natürlich kein Bekleidungshersteller, sondern Weltmarktführer bei Fallschirm-Notauslösungssystemen.
Ursprünglich verfügte die Bundeswehr über drei Fernspähkompanien - eine pro Korps. Dies waren die Fernspähkompanie 100 (Braunschweig, später Celle), 300 (Fritzlar) und die Fernspählehrkompanie 200 in Weingarten (später Pfullendorf). 100 und 300 fielen bereits den ersten Umstrukturierungen in den 1990er Jahren zum Opfer. Zuletzt traf es die FSLK200, die nicht mehr in die Strukturen passte. Heute gibt es Fernspäher in den beiden Luftlandeaufklärungskompanien (jeweils ein Zug) sowie im Kommando Spezialkräfte.
Es bleibt zu hoffen, daß die Bundeswehr wieder eigenständige Fernspähkompanien aufstellt. Die Auflösung der Fernspähtruppe als Augen und Ohren der Korpsebene und Element der strategischen Aufklärung erwies sich letztlich ähnlich weitsichtig wie die Abschaffung der Heeresflugabwehrtruppe.
Glück ab und Horrido an alle ehemaligen und amtierenden Späher!


www.bundeswehr.de
www.traka-fernspaehtruppe.de
www.diekommandos.de