Mit dem Vorhaben Land 400 Phase 3 wollen die australischen Streitkräfte ihre alten M113-Transportpanzer durch moderne Schützenpanzer ablösen (Foto: MoD Australia) |
Im Rahmen des LAND 400 Phase 3 RMA-Vertrags wird das Commonwealth of Australia eine umfassende technische und programmbezogene Bewertung der beiden verbliebenen Bieter über einen Zeitraum von 24 Monaten vornehmen. Die Fahrzeuge werden von Angehörigen der australischen Streitkräfte bedient und in australischem Gelände unter extremen Bedingungen getestet. Dabei werden Wirksamkeit, Transportfähigkeit, Mobilität, Truppentauglichkeit bewertet sowie Explosions- und ballistische Tests durchgeführt. Parallel dazu wird das Commonwealth in einer strukturierten Bewertungsphase mit den beiden Bietern zusammenarbeiten, um technische Leistungsfähigkeit, Aufwuchsfähigkeit, Preis-Leistungs-Verhältnis und nationale Wirtschaftlichkeit zu optimieren.
Prototyp des Hanwha AS21 Redback auf der ADEX 2019 (Foto: AAG_th auf Twitter) |
Hanwha hat Mitte Oktober auf der koreanischen Fachmesse ADEX den Prototypen seines Bewerbers, des AS21 Redback vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine stark modernisierte Version des Schützenpanzers K21, welcher sich seit 2009 bei den koreanischen Streitkräften in Nutzung befindet. Der AS21 Redback erreicht bei einem Gewicht von 42 Tonnen eine Geschwindigkeit von 65 km/h und eine Reichweite von 520 km. Zu den drei Mann Stammbesatzung kann er bis zu acht Mann im hinteren Kampfraum transportieren. Dazu verfügt er über den neuen, von der australischen Firma Electro Optic Systems entwickelten T2000-Turm, in den auch Elbit seine Erfahrung mit Führungs- und Informationsystemen einbringt. Als Hauptwaffe sind eine Maschinenkanone (25 mm – 50mm), als Sekundärbewaffnung ein Koaxial-MG (5,56 mm x 45 oder 7,62 mm x 51) vorgesehen. Dazu kommen Starter für Panzerabwehrlenkflugkörper (Javelin oder Spike) sowie eine fernbedienbare Waffenstation.
Rheinmetall bewirbt sich mit einer Version des Schützenpanzers Lynx KF41 an Land 400 Phase 3. Wie das Unternehmen mitteilt, umfasst der jetzt unterzeichnete Vertrag mit dem australischen Verteidigungsministerium unter anderem die Lieferung von drei Lynx KF41-Erprobungsmustern. Der Auftragswert beträgt rund 50 MioAUD (rund 30 MioEUR). Mit dem gesamten Vorhaben Land 400 Phase 3 verbindet sich im Erfolgsfalle ein Auftragsvolumen von 15 Milliarden AUD (9,5 MrdEUR).
Lynx KF41 (Foto: Rheinmetall) |
Gary Stewart, Geschäftsführer der Rheinmetall Defence Australia, teilte mit, dass die drei jetzt für RMA-Tests in Australien vorgesehen Lynx KF 41-Schützenpanzer bedeutende australische industrielle Anteile enthalten werden: „Entwicklung, Integration und Tests der Lynx KF41-Fahrzeuge werden ab dem nächsten Jahr auch während der Erprobungsphase im neuen Military Vehicle Centre of Excellence (MILVEHCOE) in Australien stattfinden, um die RMA-Tests zu unterstützen", sagte Stewart.
Wichtige Fahrzeugelemente des Lynx KF41 werden ebenfalls in Australien von dort ansässigen Unternehmen entwickelt und hergestellt. Hierzu zählen die Lichtmaschine (Milspec in Albury), das Fahrwerk (Supashock in Adelaide) und Kabel (Cablex in Melbourne).
„Sollte Rheinmetall den Auftrag zur Serienfertigung im Projekt LAND 400 Phase 3 erhalten, wird die Lynx KF41-Flotte in Rheinmetalls MILVEHCOE in Redbank und südwestlich von Brisbane gefertigt“, sagte Stewart.
Rheinmetall knüpft bereits in Australien ein australisches Industrienetzwerk für Land 400, das industrielle Fähigkeiten aufbaut. Vor Ort entstehen Entwicklungs- und Fertigungskompetenzen in den Bereichen Elektrooptik, Waffensysteme, Feuerleit- und Sensorsysteme, Turmfertigung, Variantenentwicklung und -fertigung, Integration, Schutzsysteme, Simulation, Ausbildung und Flottenbetreuung.
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www.rheinmetall-defence.com