Lynx KF41 mit Lance 2.0-Turm in der Lüneburger Heide (Foto: JPW) |
In dieser aktuellen Variante kommt Lynx KF41 (KF steht für „Kettenfahrzeug“) demnächst zur Fachmesse IDET 2019 nach Tschechien. In dem deutschen Nachbarstaat geht er ins Rennen um die Nachfolge für den Schützenpanzer BMP 2. Bis 2026 wollen die tschechischen Streitkräfte ihre 7. Mechanisierte Brigade mit einer modernen Fahrzeugfamilie ausstatten. Bei dem Auswahlverfahren arbeitet Rheinmetall eng mit einigen namhaften tschechischen Unternehmen zusammen.
Derzeit kann eine 30mm- oder 35mm-Maschinenkanone mit Luftsprengpunktfähigkeit eingerüstet werden (Foto: JPW) |
Wie Rheinmetall im Zuge seines Pressetermins weiterhin mitteilte, bewirbt sich die vielseitige Plattform darüber hinaus in Australien (Land 400 Phase 3) und den USA (Next Generation Combat Vehicle - Optionally Manned Fighting Vehicle (NGCV-OMFV) als Gefechtsfahrzeug der neuesten Generation. Auch in anderen Staaten bestehe hohes Interesse.
Lynx lässt sich aufgrund seiner Modularität an unterschiedlichste Nutzeranforderungen anpassen. Weiterhin kann Rheinmetall als international agierendes Systemhaus bei der Umsetzung von Rüstungsvorhaben eng mit der wehrtechnischen Industrie der Partnerländer zusammenarbeiten.
Lynx – Access to the denied Battlefield!
Lynx wurde von Beginn an als modulare Fahrzeugfamilie entwickelt. "Access to the denied Battlefield", lautete der Anspruch Rheinmetalls dabei. In dieser Konsequenz standen Überlebensfähigkeit, Beweglichkeit, Wirksamkeit und Leistungsfähigkeit im Vordergrund. Lynx soll sich für alle Operationsarten eignen – von der friedensstabilisierenden Mission bis hin zum hochintensiven Gefecht.
Premiere auf der Eurosatory 2018: Das Lynx KF41 als Schützenpanzer...(Foto: JPW) |
Der Lynx lässt sich dank seiner modularen Architektur einfach und schnell für andere Einsatzzwecke konfigurieren. Bei der Plattform stehen bis zu 14 Tonnen konfigurierbare Nutzlast zur Verfügung. Neben dem Schützenpanzer sind mehrere Varianten verfügbar: Führungsfahrzeug, Spähpanzer, Pionierpanzer, Gefechtsschadensinstandsetzung oder Sanitätspanzer– und diese sind nur ein Teil der vielseitigen Lynx-Familie. Ein Missionsmodulwechsel lässt sich innerhalb weniger Stunden bewerkstelligen – das führte Rheinmetall bereits der Eurosatory 2018 vor.
...und als Gefechtsstandfahrzeug (Foto: JPW) |
Neben der Koaxialbewaffnung kann das Kommandantenperiskop mit einer weiteren Waffe bis hin zu 40mm x 53 ausgestattet werden. Das verleiht dem Lynx eine "Killer-Killer"-Fähigkeit - Kommandant und Richtschütze können nicht nur unabhängig voneinander beobachten und sich Ziele zuweisen ("Hunter-Killer"), sondern auch eigenständig bekämpfen. Ebenso lassen sich unterschiedliche Panzerabwehrlenkflugkörper sowie weitere Effektoren wie beispielsweise ferngesteuerte Waffenstationen, elektronische Gegenmaßnahmen, Drohnen usw. in den Lance-Turm einrüsten.
Die in Unterlüß gezeigte Schützenpanzer-Konfiguration wies zwei Luken im hinteren Bereich für den Kampf über die Bordwand auf. (Foto: JPW) |
Zwei Generatoren versorgen die elektronische Architektur des Lynx mit CANbus, Generic Vehicle Architecture, Integrated Computing System, Land Data Model und Gefechtsführungssystem WINBMS sowie die übrigen elektronischen Geräte mit Energie.
Der Lynx zeichnet sich durch hohe Beweglichkeit auch in schwerem Gelände aus. Er bietet die neueste Antriebstechnologie mit einer 850 kW (1140 PS) starken Liebherr-Maschine und einem Renk-Getriebe. Das flexible drehstabgefederte Laufwerksystem ermöglicht dem Lynx KF41, bei unterschiedlicher Konfiguration mit Missionsausstattungen und Schutzkits in seiner Fahrzeugklasse höchst beweglich zu bleiben. Wahlweise kann eine Metall- oder eine Gummikette eingesetzt werden.
Lynx im Lufttransport
Auch seine strategische Verlegefähigkeit mit der Antonov AN-124 und der C-17 Globemaster stellte der Lynx KF41 bereits unter Beweis. Wenige Wochen nach seiner Premiere auf der Eurosatory 2018 in Paris absolvierte er seine ersten interkontinentalen Lufttransporte.
Im August 2018 stellte Rheinmetall Lynx im südaustralischen Adelaide auf der Land Forces Conference als Bewerber für das Rüstungsprojekt Land 400 Phase 3 vor. In dessen Rahmen wollen die australischen Streitkräfte bis zu 400 moderne Schützenpanzer in neun verschiedenen Varianten beschaffen, darunter 17 neuartige Räumpanzer (Manouvre Support Vehicles). Ende Februar 2019 hat Rheinmetall sein Angebot für Land 400 Phase 3 eingereicht.
Lynx KF41 im Lufttransport per Antonov AN-124 (Foto: Rheinmetall) |
Aus Tschechien verlegte der Lynx dann nach Washington DC., um im Oktober 2018 an der Fachmesse AUSA teilzunehmen. Rheinmetall und das U.S.-Unternehmen Raytheon wollen gemeinsam das Rüstungsvorhaben NGCV-OMFV der U.S. Army angehen. Mit diesem Vorhaben möchte die U. S. Army ab 2026 ihre gesamte Bradley-Flotte ablösen – mehrere tausend Fahrzeuge.
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