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Donnerstag, 17. Oktober 2019

Besuch am Bodensee - aktueller Stand des Landshut-Projektes

Vor 42 Jahren, in der Nacht vom 17. auf den 18. Oktober 1977, befreite die GSG 9 die nach Mogadischu entführte Lufthansa-Maschine Landshut. In der „Operation Feuerzauber“ stellte die Bundesrepublik Deutschland unmißverständlich unter Beweis, daß sie sich als Rechtsstaat nicht durch den Terrorismus erpressen lässt.
Besuch am Bodensee: An der Steuerbordseite der Landshut (Foto: JPW)
  Ich hatte hier auf dem Blog mehrfach über Feuerzauber 1977 berichtet, ebenso über die aus meiner Sicht richtige Entscheidung, die zwischenzeitlich nach Brasilien verkaufte  legendäre Maschine zurück nach Deutschland zu holen. Hierfür hatte sich seinerzeit der damalige SPD-Vorsitzende und Außenminister Sigmar Gabriel eingesetzt. Am 23. September 2019 landete die Landshut im Lufttransport letztlich in Friedrichshafen. In einem separaten Museumsbau soll sie demnächst der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.


Spuren von Feuerzauber 1977: Der Künstliche Horizont und das Trimmrad für das Seitenruder aus der Landshut (Foto: JPW)

Vor einigen Wochen ermöglichte mir das Dornier-Museum Friedrichshafen dankenswerterweise einen Blick „hinter die Kulissen“ auf die Landshut. Ich gebe zu, ich hatte einen Klos im Hals, als ich die Maschine, über die ich so viel gelesen und später berichtet hatte, dort im Original stehen sah.
Blick ins Cockpit der Landshut (Foto: JPW)

Die kuratorische Projektleiterin, Dr. Barbara Wagner, stand ebenfalls für ein langes und anregendes Gespräch zur Verfügung. Seit Landung der Landshut erfolgten umfangreiche konzeptionelle Arbeiten, wie die künftige Ausstellung zu gestalten sei. Das Landshut-Team des Dornier-Museums sprach  mit anderen Museen, Organisationen, Dienststellen und recherchierte umfangreich. Derzeit wird das Ausstellungskonzept erstellt, bevor dann die weiteren Arbeiten beginnen.
Dr. Barbara Wagner und dem Landshut-Team kommt es besonders darauf an, mit dem Projekt nicht nur die eigentliche Entführung und Befreiung zu behandeln. Vielmehr soll vor allem der Opfer des Terrorismus gedacht werden. Weiterhin soll auch die Geschichte der Landshut selbst Berücksichtigung finden, da ihr Flugzeugleben nach Feuerzauber ja noch eine ganze Weile weiterging.
Die Tragflächen sind separat gelagert (Foto: JPW)
Durchaus stand nach meiner Meinung die Landshut lange Zeit symbolisch für die verblassende Erinnerung an diese Epoche deutscher Geschichte, die sich bisweilen sogar in einer verharmlosenden Verklärung der damaligen Täter, jedenfalls aber einem Vergessen der Opfer äußert. Deshalb ist es richtig und wichtig, daß es mit dem Projekt weiter vorangeht.
Ich wünsche dem Landshut-Team des Dornier-Museums viel Erfolg dabei.
Gerne weise ich auch nochmals auf die Möglichkeit der Spende hin:

Dornier Stiftung für Luft- und Raumfahrt
Stichwort: LANDSHUT
Commerzbank Konstanz
IBAN DE87 6904 0045 0276 6780 00
BIC COBADEFFXXX

www.die-landshut.de