Wie man dafür sorgt, daß für etwaige Angreifer unter Tage möglichst schnell Schicht im Schacht ist, evaluierte vor kurzem das österreichische Bundesheer umfangreich: Fünf Wochen lang trainierte eine Kampfgruppe in Kompaniestärke am steirischen Erzberg im Tunneltrainingsgelände „Zentrum am Berg“ den Kampf unter Tage.
Infanteristen des Jägerbataillons 18 im Einsatz unter Tage. (Bundesheer/Kiedl) |
Kampfgruppe in Kompaniestärke
Die kompaniestarke Übungstruppe bestand aus rund 100 Soldaten. Ihr gehörten Berufssoldaten des Jägerbataillons 18, ein Pionier- und Kampfmittelabwehrzug sowie Spezialisten der ABC-Abwehrtruppe an.
Die Soldaten tragen schweren Atemschutz. (Bundesheer/Kiedl) |
Kampfmittelbeseitiger unterstützen die Einsatzkräfte. (Bundesheer/Kiedl) |
Höhepunkt des fünf Wochen langen Erprobungsblocks war das Zusammenwirken aller Einheiten im Rahmen eines realitätsnahen Einsatzszenarios unter Tage.
Verwundetenevakuierung durch den ABC-Abwehrtrupp. (Bundesheer/Kiedl) |
Major Rosche F., Kommandant der Kampfgruppe: „Der Einsatz unter der Erdoberfläche birgt andere und höhere Risiken und wir trainieren Soldaten zum Kampf gegen militärisch handelnde Angreifer in einem Tunnelsystem mit schwerem Atemschutz unter simulierter Einsturzgefahr nach einem Bombenanschlag und zugleich in völliger Dunkelheit nach einem Stromausfall – denn wir gehen von einem komplexen Einsatzszenario aus.“
Erste Erkenntnisse
Zum Übungsende zog das Bundesheer ein positives Fazit. Insbesondere hinsichtlich des Kampfes in toxisch belasteten Untertagesystemen konnte ein erheblicher Erfahrungsgewinn verzeichnet werden. Darüber hinaus erfolgte erstmals bei der Übung der Testeinsatz eines Schützenpanzers Ulan in einem Straßen- und Eisenbahntunnel. Dabei erwies sich das Kettenfahrzeug für die Soldaten als effektiver Schutz und wirksame Unterstützungsmöglichkeit, um gegen militärisch agierende Attentäter vorzugehen.
Der Schützenpanzer Ulan bewährte sich unter Tage als Kampfkraftmultiplikator.(Bundesheer/Kiedl) |
„Wir haben mit Abschluss dieses Forschungsabschnittes sehr wichtige Erkenntnisse gewonnen“, so Oberst H. „Diese werden nun genau analysiert und sollen für weitere Erprobungen und Ausbildungsvorschriften zur Verfügung stehen. Immerhin geht es hier um die Bewältigung einer komplexen Bedrohung für unsere Mitbürger – und das unter möglichst großem Schutz für unsere Soldatinnen und Soldaten. Wir haben einen großen Schritt in der Fähigkeitsentwicklung im militärischen Kampf unter Tage unter komplexen Bedingungen gemacht.“
Der S&T-Blog gratuliert dem Übungsverband zur erfolgreichen Öffnung des Tunnelblicks mit einem kräftigen „Glück auf!“
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