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Donnerstag, 23. April 2020

C.G. Haenel CR223 wird Dienstgewehr in Sachsen - Mitteldistanzwaffe als flächendeckendes Führungs- und Einsatzmittel im Freistaat

Dresden (ww) Die sächsische Polizei führt flächendeckend das C.G. Haenel CR223 als Mitteldistanzwaffe ein. So sollen rund 2.300 Dienstgewehre und ca. 400 Trainings-Sets beschafft werden. Sachsen geht damit als ein weiteres Bundesland den Schritt zu einer querschnittlichen Mitteldistanzwaffe. „Nach unserer Einschätzung wird die derzeit genutzte MP 5 den veränderten, zu bewältigenden polizeilichen Lagen vor allem mit terroristischem Hintergrund nicht mehr voll gerecht“, teilen die sächsischen Kollegen auf Nachfrage mit. „Daher hat sich die Polizei Sachsen zur Beschaffung eines Dienstgewehres entschieden, welches die bisherige Maschinenpistole flächendeckend ablösen wird.“
CR223 in Mitteldistanzwaffen-Konfiguration (Foto: CGH)
Insgesamt sind für die Beschaffung der neuen Dienstgewehre, einschließlich Trainingswaffen und Zubehör ca. 9,2 Millionen Euro eingeplant. „Eine der Entwicklung der kommenden Jahre erforderliche Anpassung hinsichtlich der Beschaffungsmenge ist vertraglich möglich und festgeschrieben.“ Zu einzelnen Leistungsmerkmalen des halbautomatischen Gewehres mit Kurzhub-Gaskolbensystem im Kaliber 5,56mm x 45  gibt es aus einsatztaktischen Gründen keine näheren Informationen. Es kann aber als sicher gelten, daß das Peripheriegerät eine Optik, Wechselmagazine, Putzzeug und weiteres Zubehör umfasst. Ein Trainings-Set besteht aus einer Farbmarkierungswaffe und einer reinen nicht schussfähigen Waffe (Rotwaffe) mit identischem Aufbau und Anbauteilen.
Zur Beschaffung gehört natürlich auch das Training: “Im Rahmen der Aus- und Fortbildung wird jeder sächsische Polizeivollzugsbedienstete vor der Nutzung, unter Verwendung einer neu geschaffenen Aus- und Fortbildungskonzeption, mit diesem Führungs- und Einsatzmittel im erforderlichen Umfang vertraut gemacht”, so die Polizei des Freistaates. “Diese Konzeption ist fester Bestandteil und Grundlage für die weitere kontinuierliche Schulung.”
Bereits 2017 erhielt die sächsische Polizei die ersten Haenel CR223, hier gezeigt bei einer Vorführung neuer Ausrüstung durch den damaligen Innenminister Markus Ulbig (M.) (Foto: SMI Sachsen)

Die Waffenschmiede C.G. Haenel aus dem benachbarten Freistaat Thüringen konnte sich mit diesem jüngsten sächsischen CR223- Auftrag in einem europaweiten Vergabeverfahren durchsetzen. Sie knüpft damit an frühere Erfolge an. Bereits 2017 hatte die sächsische Polizei die ersten Exemplare des CR223 als Mitteldistanzwaffe eingeführt. Seinerzeit erfolgte die Beschaffung im Rahmen der Ausrüstung der sächsischen Polizei mit Führungs- und Einsatzmitteln zur Bewältigung von lebensbedrohlichen Einsatzlagen. Ebenso erhielten Spezialeinsatzkräfte der sächsischen Polizei CR223.
Den Weg zur querschnittlichen Mitteldistanzwaffe – also einem Streifen- oder Dienstgewehr – gehen auch Schleswig-Holstein und Hessen. Das meerumschlungene Bundesland im Norden führt das SIG MCX ein (522 Stück), während die Polizei Hessen derzeit rund 2.000 Stück Heckler&Koch G38 in einer halbautomatischen Version nebst Zubehör beschafft. Der Freistaat Bayern hat 800 Exemplare des FN SCAR-L als Mitteldistanzwaffen eingeführt, gibt diese jedoch nicht querschnittlich aus.

www.cg-haenel.de