Demonstratorfahrzeug des Fuchs KAI. Foto: Archiv |
Die Bundeswehr plant, den Transportpanzer (TPz) Fuchs KAI ab dem IV. Quartal 2014 in Afghanistan einzusetzen. Auch im Rahmen eines Truppenabzugsszenarios werden zahlreiche Fahrzeugbewegungen erforderlich sein, so dass die Bedrohung durch Sprengfallen weiter bestehen bleibt.
Der TPz Fuchs KAI ergänzt den schweren Kampfmittelräumzug der Bundeswehr und soll Gefahrenstellen aufklären, die vom "Route Clearance System" der deutschen Streitkräfte nicht erreicht werden. Weiterhin soll der TPz Fuchs KAI ein vom Kampfmittelräumzug unabhängig operierendes Kampfmittelaufklärungssystem sein, das Konvoi-begleitend Gefahrenstellen ("Hot-Spots") aufklärt.
Die TPz Fuchs KAI ergänzen das erwähnte "Route Clearance System" der Bundeswehr zur Aufklärung und Beseitigung von Sprengfallen (Improvised Explosive Devices, IED) unter Panzerschutz.Gegenwärtig setzt die Bundeswehr Soldaten mit handgeführtem Gerät ein, um Marschstraßen oder Bewegungslinien von Sprengfallen freizuhalten. Die derzeitigen Kampfmittelabwehrverfahren sind personal- und zeitaufwändig und stellen ein hohes Gefahrenpotenzial für die eingesetzten Soldaten dar.
Bei dem Trägerfahrzeug des TPz Fuchs KAI handelt es sich um die derzeit modernste Ausführung 1A8 des Transportpanzers. Diese verfügt über einen hohen Minen- und IED-Schutz sowie über moderne Schutzelemente, Minenschutzsitze zur Entkoppelung der Besatzung vom Wannenboden, textile Waffenbehälter sowie Netze zur Sicherung der an den Fahrzeugwänden befestigten Komponenten. Optional lässt sich das aktive Abstandsschutzsystem Active Defence System (ADS) einrüsten. Die KAI-Variante hat zudem einen mehrgliedrigen, hochpräzisen Manipulatorarm mit über zehn Meter Arbeitsreichweite und hoher Tragkraft. Dieser ermöglicht es den Kampfmittelabwehrkräften, aus dem TPz Fuchs KAI heraus verdächtige Stellen abstandsfähig zu untersuchen und Kampfmittel sowie Sprengfallen präzise aufzuklären und zu identifizieren. Mit einer an den Manipulatorarm adaptierbaren Rettungsplattform können im Bedarfsfall Personen und Material aus einem Gefahrenbereich evakuiert werden.
Zum Route Clearance System gehören weiterhin das Bedienertruppfahrzeug, das Detektorfahrzeug, das Manipulatorfahrzeug und die Transportfahrzeuge, die im Verbund für die Aufklärung und Räumung von Sprengfallen, für die Bedienung und den Transport eingesetzt werden.
Detektorfahrzeug auf Wiesel-Basis. Foto: Archiv |
Das ferngesteuerte Detektorfahrzeug Wiesel von Rheinmetall, das über einen neu entwickelten Dualsensor mit integriertem Bodendurchdringungsradar (Ground Penetration Radar) und Metalldetektor verfügt, übernimmt im Route Clearance System die Detektion von Minen und Sprengfallen auf dem zu untersuchenden Straßenabschnitt. Als mobiler und hoch geschützter Bedienstand kommt der Fuchs 1A8 zum Einsatz, der mit Bedienständen für die Fernbedienung und Systemen für die Auswertung der Signale des Dualsensors ausgestattet ist.
Mini MineWolf mit zurüstbaren Werkzeugen. Foto: Archiv |
Das getrennt beauftragte Manipulatorfahrzeug "Mini MineWolf" übernimmt ferngesteuert die Beseitigung gefährlicher Sprengsätze. Dieses ca. 10 Tonnen schwere Fahrzeug kann den jeweiligen Anforderungen entsprechend mit Werkzeugen wie Manipulatorarm, Bodenfräse oder Raupenschild ausgerüstet werden. Über ein integriertes Videosystem wird dem Bedienpersonal an Bord des Bedienertruppfahrzeugs jederzeit ein direktes Lagebild übermittelt.
Zum Transport der Fahrzeuge im Route Clearance System dienen Logistikfahrzeuge des Typs Multi FSA von Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV).