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Mittwoch, 18. September 2019

Downselection Down Under : Hanwha Redback und Rheinmetall Lynx KF41 nehmen nächstes Zwischenziel bei Land 400 Phase 3

Melbourne (ww) Das australische Schützenpanzerprogramm Land 400 Phase 3 geht in die nächste Runde. Im März hatte die Angebotsfrist geendet, jetzt hat die australische Regierung zwei von vier Bewerbern in die engere Auswahl genommen: Der Hanwha Redback und der Rheinmetall Lynx KF41 treten in der Erprobungsphase (Risk Mitigation Activity, RMA) an.
Konzept des Hanwha Redback (Grafik: Hanwha)
Rheinmetall Lynx KF41 im Gelände (Foto: Rheinmetall)
Beide Bewerber verfügen als Schützenpanzer der nächsten Generation  über ähnliche grundsätzliche Leistungsparameter: Bemannter Turm, drei Mann Besatzung und bis zu acht Mann Absitzstärke, Reichweite rund 500 km, Hauptbewaffnung 30mm-Maschinenkanone, moderne Schutzkomponenten und Netzwerkfähigkeit. Australische Medien melden, dass beiden Bewerbern eine verlängerte Frist von zwölf statt sechs Monaten gegeben wird, um die Testfahrzeuge in der „Vehicle Mobilisation Period“ der RMA entsprechend der Vorgaben zu konfigurieren.
Im Rahmen des Projekts Land 400 Phase 3 sucht die australische Armee ein entsprechend leistungsfähiges und hochgeschütztes Infanteriekampffahrzeug, um gegnerische Kräfte auch bei höchsten Bedrohungslagen bezwingen zu können. Der neue Schützenpanzer soll die bisher genutzte M113-Familie ablösen, eine Absitzstärke von sechs Mann bieten und – eine Kernforderung – im Hinblick auf die strategische und taktische Beweglichkeit mit dem Kampfpanzer M1 mithalten können.
Neben den 232 Schützenpanzern sind 17 Manoeuvre Support Vehicle gefordert. Dabei handelt es sich um einen durchsetzungsfähigen Begleitpionierpanzer, welcher einerseits feindliche Hindernisse beseitigen und andererseits beim Bau eigener Feldbefestigungen unterstützen soll. Dazu kommen sieben weitere Varianten: Führungsfahrzeug (21), Vorgeschobener Beobachter/Joint Fire Support (19), Pioniererkunder (9), Sanitätsfahrzeug (24), Instandsetzungsfahrzeug (25), Bergepanzer (22), Pionierpanzer (31). Vier weitere mögliche Varianten sind Mörserträger (15), Mörsermunitionstransporter (25) Logistikfahrzeug (27) und ein amphibisches Gefechtsfahrzeug (50). Mit dem Vorhaben verbindet sich ein Gesamtauftragsvolumen von rund 15 Milliarden Australischen Dollar (ca. 9,5 MrdEUR).
Rheinmetall teilte in einer Pressemitteilung mit, dass das Unternehmen für die bevorstehende Programmphase drei Lynx Schützenpanzer (Infantry Fighting Vehicle, IFV) liefern wird, die an den RMA-Erprobungen in Australien teilnehmen werden. Im Erfolgsfall wird die Lynx IFV-Flotte in Rheinmetalls neuem Military Vehicle Centre of Excellence (MILVEHCOE) bei Brisbane im Bundesstaat Queensland gefertigt. Hierzu knüpft Rheinmetall bereits ein australisches Industrienetzwerk. Zudem will man auf die Erfahrungen mit der Modularität des Boxer Combat Reconnaissance Vehicle (Land 400 Phase 2) zurückgreifen, um im Erfolgsfalle eine „voll integrierte gepanzerte Fahrzeugflotte für die Australian Defence Force“ bereitstellen zu können.
www.hanwha-defense.co.kr
www.rheinmetall-com