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Donnerstag, 26. September 2019

Starker Streifen - Rambo 5 Last Blood mit Pohl-Force

Burscheid/Leverkusen/Hollywood (ww) Einen besonderen Kino-Event durfte ich neulich miterleben. Der Messerdesigner Dietmar Pohl von Pohl-Force lud ins Kinopolis Leverkusen zu „Rambo 5 – Last Blood“.



Für Dietmar Pohl schloss sich mit diesem Streifen ein Lebenskreis. Denn er designte die im Film von Sylvester Stallone als John Rambo verwendeten Messer. Die Original-Prachtstücke  waren denn auch bei dem Event zu sehen. Grund genug also für Dietmar, um mit Familie, Freunden und Fans zu feiern.


Dietmar Pohl mit Sly Stallone - Gäste des Pohl-Force-Events erhielten eine Autogrammkarte sowie den limitierten Patch (Foto: JPW)
Es gibt nur verhältnismäßig wenige Menschen, die ihre Passion zum Beruf machen können.  1983 gelang es dem damals 16 Jahre alten Messerenthusiasten, eines der im Streifen „Rambo 1 - First Blood“(1982) genutzten, von Jimmy Lile entworfenen Original-Schneidwerkzeuge für seine Sammlung zu ersteigern. Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften ging Pohl anschließend in die Solinger Messerindustrie und designte über 60 Schneidwerkzeuge. Regelmäßig pflegte er den Austausch mit Legenden, wie etwa  Conrad Ben Baker, der die Messer  für die Spezialkräfte der MACV-SOG  entwickelte, oder Rex Applegate, dem Nahkampfexperten  vom Office for Strategic Studies (OSS). Ebenso veröffentlichte er drei Fachbücher und etliche Artikel zum Thema Messer, bevor er sich schließlich mit „Pohl-Force“ selbstständig machte. Daß zwei seiner Messer nun als „Nebendarsteller“ bei Rambo 5 auftraten, gehört zweifellos zu den Höhepunkten in Dietmar Pohls bisherigem Schaffen.
Dietmar Pohl zeigte einige der Messer, die am Last-Blood-Set verwendet wurden. (Foto: JPW)
Starker Streifen (ACHTUNG SPOILER!!!)
Als ich die pseudointellektuellen Verrisse in den Medien las ahnte ich bereits, daß ich gut unterhalten werden würde. Doch Rambo 5 ist mehr als die cineastische Gewaltorgie, zu der ihn viele Kolleginnen und Kollegen herabwürdigen. Tatsächlich ist der neue (und angeblich letzte) Film um die von David Morrell 1972 in dem Roman „First Blood“ geschaffene Figur des traumatisierten Vietnam- Veteranen John Rambo neben dem ersten Teil ein durchaus ernsthafter Streifen. Augenzwinkernde Szenen wie das legendäre „blaue Licht“ (Rambo III) fehlen ebenso wie das massenweise Niedermähen ganzer gegnerischer Großverbände im vierten und aus meiner Sicht schwächsten Teil der Saga.
Das Pohl-Force Movie-Knife MK8 - rechts als Trickmesser (Foto: JPW)
Der Film steckt voller Anspielungen auf zeitgeistige Konflikte zwischen „alten weißen Männern“ und der jungen Generation. Doch diese Kritik wirkt niemals aufdringlich und schon gar nicht besserwisserisch oder herablassend. So taucht in der Anfangsszene John Rambo in Gestalt eines  bereits nichtrauchenden Marlboro-Mans auf. Er hat sich als bewährter Fährtenleser den Rettungstrupps angeschlossen, die nach drei vermissten Wanderern suchen. Eine junge Frau kann Rambo vor Naturgewalten retten. Demgegenüber ignoriert ein naiver Nerd Rambos Rat und bleibt folglich auf der Strecke – worunter der Veteran erkennbar leidet. Und als die Ziehtochter des Vietnam-Kämpfers – sie ist entgegen der Bitte ihres Ziehvaters und ihrer Großmutter nach Mexico gereist, um ihren leiblichen Vater zu besuchen und danach in die Fänge eines brutalen Drogen- und Menschenhändlerclans geraten – in seinen Armen sterbend ihren Fehler bedauert, entgegnet dieser nur „Du hast alles richtig gemacht.“


Das Movie-Knife MK-9 "Heartstopper" als ungeschärftes Metallmesser (vorne), Trickmesser und Gummimesser (hinten). (Foto: JPW)
Das mit Waffen gespickte Höhlensystem, welches Rambo unter seiner elterlichen Farm angelegt hat, ist mehr als nur ein effekthascherischer Altweißmänner-Preppertraum. Vielmehr ist es als Reminiszenz an den Vietnam-Krieg, aber durch seine zahlreichen Gänge und Windungen gepaart mit heimeliger Einrichtung noch mehr als Symbolbild für den psychischen Zustand des Veteranen zu verstehen. Daß Rambo darin In einem furiosen Fallenjagd-Finale nicht nur etliche Gegner  eliminiert, sondern das ganze Tunnelsystem am Ende eigenhändig explodieren lässt, symbolisiert seine Befreiung aus dem selbstgewählten Exil unter der Erde. Und am Ende zeigt er dem Erzfeind, wo das Herz am rechten Fleck sitzt – wenn zugegebenermaßen auch auf wenig reformpädagogische Weise. Fazit. Grandioses Lichtspieltheater!



Für Jäger und Sammler (KEIN SPOILER MEHR):
In den nächsten Monaten wird Pohl-Force die Rambo V-Messermodelle MK-8 und MK-9 in streng limitierten Auflagen auf den Markt bringen. Insgesamt wird es nur 800 Exemplare geben. Vorbestellungen sind nicht möglich. Mehr Informationen unter www.movieknife.com


www.pohlforce.de
www.rambo.movie