Britischer Fallschirmjäger mit Virtus-Kampfausstattung und SA80A3 (Foto: MoD UK) |
Wie berichtet, hatten sich die Briten im April 2018 dazu entschieden, beim SA80 alias L85 zu bleiben und es weiter zur Version SA80A3 bzw. L85A3 zu modernisieren. Die ursprünglich von der Royal Small Arms Factory Enfield hergestellte Bullpup-Waffe war bereits von Heckler&Koch kampfwertgesteigert worden.
Im Vereinigten Königreich experimentierte man schon kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs mit Bullpup-Waffen. Das von Stephen Kenneth Janson entwickelte EM2 (rechts im Bild) kam 1951 in sehr geringen Stückzahlen in die Truppe. Die auch als „Rifle No.9Mk1“ oder „Janson-Rifle“ bekannte Waffe verfügte bereits über eine Optik und verschoss eine nach heutiger Lesart „Mittelkaliberpatrone“ bezeichnete Kurzpatrone, nämlich die .280 British (7 x 43 mm; es wurde auch mit anderen Laborierungen experimentiert).
Britische Bullpups: SA80A2/L85A2, XL60 und EM-2 (v. l. n. r.; Foto: MoD UK) |
Es folgte dann in den 1970er Jahren eine weitere Bullpup-Entwicklung in Form des XL60-Waffensystems (Mitte). Diese auch als L64/65 bezeichneten Gewehre waren auf die Patrone 4,85 x 49 mm ausgelegt. Eingeführt wurde dann die nächste Bullpup-Generation, die SA80 („Small Arms of the Eighties“) im Kaliber 5,56 x 45 mm. Sie kam als L85A1 in die Truppe. Die Waffenfamilie erwies sich im Kampfeinsatz als störanfällig, weshalb ab dem Jahr 2000 durch Heckler&Koch die erste größere Kampfwertsteigerung – de facto handelte es sich um ein umfangreiches Redesign – zur derzeit genutzten Version L85A2 erfolgte (links).
Der jetzt erteilte Auftrag zur SA80A3-Kampfwertsteigerung läuft zunächst über drei Jahre.
Das SA80A3 fällt als erstes durch seine erdbraune Cerakote-Beschichtung (Flat Dark Earth) auf. Diese soll vor Witterungseinflüssen und Abnutzung schützen und die Tarnwirkung sowohl im sichtbaren als auch im Infrarot-Spektrum verbessern.
SA80A3, linke Waffenseite (Foto: JPW) |
SA80A3, rechte Waffenseite. Der Patch gehört nicht zur Kampfwertsteigerungsmaßnahme (Foto: JPW) |
Er lässt sich dank eines neuen Befestigungssystems schnell abnehmen und erlaubt es dem Lauf, frei zu schwingen. Das soll die Präzision erhöhen und Einsatzreichweiten von rund 300 Metern ermöglichen.
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