Georg „Schorsch“ Leber, der ehemalige Bundesminister der Verteidigung ist tot. Er starb am 21. August 2012 im Alter von 91 Jahren.
Georg "Schorsch" Leber, 1920 - 2012 Foto: Bundesarchiv/Ludwig Wegmann |
Zum Tod des Politikers sprach Verteidigungsminister Thomas de Maizière der Familie sein Mitgefühl aus. „Georg Leber hat in dieser Zeit einen großen Dienst für unser Land und für die Bundeswehr geleistet“, würdigte de Maizière die Amtszeit Lebers.
Am 7. Oktober 1920 in Obertiefenbach bei Limburg an der Lahn als Sohn eines Maurers geboren, absolvierte Georg Leber nach der Schule zunächst eine kaufmännische Lehre. Im Zweiten Weltkrieg diente Leber als Soldat in der Luftwaffe und wurde 1945 verwundet.
Am 7. Oktober 1920 in Obertiefenbach bei Limburg an der Lahn als Sohn eines Maurers geboren, absolvierte Georg Leber nach der Schule zunächst eine kaufmännische Lehre. Im Zweiten Weltkrieg diente Leber als Soldat in der Luftwaffe und wurde 1945 verwundet.
1947 trat der hessische Handwerkersohn in die SPD sowie in die IG Bau-Steine-Erden ein. Schon bald wurde er mehrfach zu deren Bundesvorsitzendem gewählt. 1957 erstmals in den Bundestag eingezogen, wurde Leber 1961 Mitglied des SPD-Fraktions- und Parteivorstands. In der Großen Koalition avancierte er 1966 zum Bundesverkehrsminister.
Am 10. Juli 1972 folgte er Helmut Schmidt als Bundesminister der Verteidigung. In seiner Amtszeit konnte der überzeugte Atlantiker, der auch für die nukleare Abschreckungsstrategie eintrat, die Bundeswehr ausbauen. Damit reagierte die Bundesrepublik auf die quantitative und qualitative Aufrüstung des Warschauer Paktes. Durch Aufstellung weiterer Verbände erfüllte die Bundeswehr die ursprüngliche NATO-Forderung von 36 assignierten Heeresbrigaden. Zudem erfolgte eine umfassende Modernisierung ihrer Ausrüstung: Schnellboote der 148er Klasse (1972), Schützenpanzer Marder (1974), Spähpanzer Luchs (1975), taktische LKW der Zweiten Generation (1975), Raketenjagdpanzer Jaguar 1 (1978).
Auch die Gründung der beiden Hochschulen der Bundeswehr in Hamburg und München 1973 sowie die Ernennung der ersten weiblichen Sanitätsoffiziere 1975 fallen in Lebers Amtszeit. Sein menschlicher Führungsstil trug dem kriegsgedienten Politiker den Spitznamen „Soldatenvater“ ein.
Im Zuge einer Affäre um eine nicht genehmigte Abhöraktion des Militärischen Abschirmdienstes (MAD) trat Georg Leber am 1. Februar 1978 vom Amt des Ministers zurück. Von 1979 bis 1983 wirkte er dann noch als Vizepräsident des Deutschen Bundestages, bevor er seinen Abschied aus der aktiven Politik nahm. (ww)