Amerikanische Chemiker der University
of Southern Mississippi haben eine neue Gesichtstarnschminke entwickelt, die
nicht nur vor optischer Aufklärung, sondern auch gegen extreme Hitzeentwicklung
– etwa bei Detonationen – schützt.
Hitzeunempfindliche Gesichtstarnschminke dürfte nicht nur die rauchenden Kameraden erfreuen Foto: Jan-P. Weisswange |
Auf der 244. Jahreskonferenz der American
Chemical Society stellte der Leiter der Forschungsgruppe Robert Lochhead,
Ph.D., das neue Produkt vor.
Die im Auftrag des Pentagon entwickelte
Gesichtstarnschminke sollte nicht nur bei Tag und Nacht Schutz vor optischer
Aufklärung bieten, haut-, augen- und mundverträglich sein, wasserfeste
Eigenschaften haben und Insekten abwehren, sondern auch vor extremer
Hitzeentwicklung schützen. Damit schieden traditionell in Schminke verwendete, aber
hitzeempfindliche Komponenten wie etwa Mineralöle oder Fette aus. Lösung boten
schließlich Silikone. Ebenso gelang es den Forschern, das eigentlich
entzündliche Insektenschutzmittel DEET – vom Pentagon ausdrücklich als
Inhaltsstoff gewünscht – in Hydrogel einzubinden und somit unanfällig gegen
extrem hohe Temperaturen zu machen. Versuche ergaben, dass die neue
Gesichtstarnschminke die Haut bis zu 15 Sekunden lang vor starker
Hitzeentwicklung von bis zu 600 Grad Celsius schützt – lange genug, denn bei detonierenden
Sprengfallen oder Bomben folgt auf die Überschalldruckwelle der Explosion
gewöhnlicherweise eine lediglich zwei Sekunden lange Hitzewelle in dieser Höhe.
In einigen Versuchen wurden sogar 60 Sekunden Schutzwirkung gemessen. Die
ersten Laborversuche sind abgeschlossen, jetzt sollen weitere Tests über eine
Serienfertigung entscheiden. Ebenso prüfen die Forscher, ob sich das Material
auch zur Imprägnierung von Bekleidung und Ausrüstung eignet. Und nicht nur
Soldaten könnten von der neuen Schminke profitieren – für Feuerwehrleute ist
eine farblose Variante angedacht. (ww)
www.acs.org