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Montag, 17. September 2012

40 Jahre GSG 9 der Bundespolizei


Bonn (ww) Mit einem Festakt im Haus der Geschichte beging die GSG 9 der Bundespolizei heute ihren 40. Geburtstag. 
Fast-Roping-Vorführung im ehemaligen Bundeskanzleramt in Bonn. Dort begann im September 1972 die Geschichte der GSG 9.
Foto: JPW
 Zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Parlament, Sicherheitsbehörden und der Bundeswehr kamen dazu nach Bonn. Darunter befanden sich auch die beiden „Gründerväter“ des Verbandes, Bundesminister a. D. Hans-Dietrich Genscher und General a. D. Ulrich K. Wegener, der Gründungskommandeur der GSG 9. 

General a. D. Ulrich K. Wegener und Hans-Dietrich Genscher.
Foto: JPW


Mit Blick auf die vielen hochrangigen in- und ausländischen Besucher sagte der Präsident des Bundespolizeipräsidiums, Dr. Dieter Romann: „Wir alle sind heute hier, weil Ihr sonst für uns da seid.“

Dr. Hans-Peter Friedrich, der Bundesminister des Innern, würdigte die über 1.700 Einsätze der Spezialeinheit, die seit 2005 von Leitendem Polizeidirektor Olaf Lindner geführt wird. „Es macht mich stolz, zu wissen, dass ich mich auf Sie verlassen kann.“ Er dankte allen ehemaligen und aktiven Männern der Spezialeinheit der Bundespolizei, die „ihr Leben für die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger einsetzen.“ In den Dank schloss er die Angehörigen und Familien ein, die die Entbehrungen mittragen.

Leitender Polizeidirektor Olaf Lindner bei seiner Rede.
Foto: JPW
Leitender Polizeidirektor Olaf Lindner bedankte sich im Namen seines Verbandes für die hohe Wertschätzung, die nicht zuletzt die starke Besucherpräsenz beim Festakt zum Ausdruck brachte. Er betonte den besonderen „Esprit de Corps“ der GSG 9, der eine Konstante seit ihrer Gründung ausmache. Traditionsbewusstsein und Werte, Charakter, Disziplin, Bescheidenheit, überdurchschnittliche physische und psychische Leistungsfähigkeit, Flexibilität, Kreativität und Teamgeist sowie der Anspruch des „Führens von vorne“ seien Schlüssel zum Erfolg, um „vor die Lage zu kommen“ und komplexe polizeiliche Einsätze zu bewältigen.
Ein Anliegen der GSG 9 war es weiterhin, an ihre sechs Kameraden zu erinnern, die bei Ausbildungsunfällen und im Einsatz ihr Leben gelassen haben. „Sie sind stets unter uns und mit uns“, so unterstrich Lindner.  

„Leben bedeutet ständiges Risiko und wer das nicht akzeptiert, wird die Herausforderungen des Lebens niemals meistern können“, zitierte Lindner den brasilianischen Schriftsteller Paulo Coelho.  Trotz aller Gefahren gelte es daher, entschlossen an die Einsätze heranzugehen: „Lassen Sie uns zuerst die Chancen sehen und nicht die Risiken.“  

Besondere Ausstattungen für Dokumentation (l.), Zugangstechniken (M.) und Einsatzsanitäter (r.)
Foto: JPW
 Mit Blick auf die Zukunft zitierte Lindner den französischen Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry: „Man kann nicht in die Zukunft schauen, aber man kann den Grund für etwas Zukünftiges legen – denn Zukunft kann man bauen.“ Die geplante organisatorische Einbindung der operativen Kräfte für Schutzaufgaben in Krisengebieten (SIK) in den Verband und die Übernahme der Präsidentschaft des ATLAS-Kooperationsverbundes von 36 Anti-Terror-Einheiten aus allen 27 EU-Mitgliedstaaten stellen neue Herausforderungen dar. Gerade die ATLAS-Präsidentschaft ab 1. Oktober 2012 markiert zweifelsohne einen weiteren Meilenstein in der Geschichte der GSG 9 und unterstreicht deren Bedeutung für die deutsche, aber auch europäische Sicherheitsarchitektur. 

Lindner schloss mit einem klaren Statement: „Sie können versichert sein, dass wir weiterhin jederzeit für die Sicherheit unseres Landes und unserer Bürgerinnen und Bürger bereit stehen.“

Einsatzbereit!
Foto: JPW





Mehr zu „40 Jahre GSG 9 der Bundespolizei“ lesen Sie in der Oktober-Ausgabe der „Europäischen Sicherheit & Technik“.