Bonn (ww) Mit
einem Festakt im Haus der Geschichte beging die GSG 9 der Bundespolizei heute
ihren 40. Geburtstag.
Fast-Roping-Vorführung im ehemaligen Bundeskanzleramt in Bonn. Dort
begann im September 1972 die Geschichte der GSG 9. Foto: JPW |
Zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Parlament, Sicherheitsbehörden
und der Bundeswehr kamen dazu nach Bonn. Darunter befanden sich auch die beiden
„Gründerväter“ des Verbandes, Bundesminister a. D. Hans-Dietrich Genscher und General
a. D. Ulrich K. Wegener, der Gründungskommandeur der GSG 9.
Mit Blick auf die
vielen hochrangigen in- und ausländischen Besucher sagte der Präsident des
Bundespolizeipräsidiums, Dr. Dieter Romann: „Wir alle sind heute hier, weil Ihr
sonst für uns da seid.“
Dr. Hans-Peter Friedrich, der Bundesminister des Innern, würdigte die über 1.700 Einsätze der Spezialeinheit, die seit 2005 von Leitendem Polizeidirektor Olaf Lindner geführt wird. „Es macht mich stolz, zu wissen, dass ich mich auf Sie verlassen kann.“ Er dankte allen ehemaligen und aktiven Männern der Spezialeinheit der Bundespolizei, die „ihr Leben für die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger einsetzen.“ In den Dank schloss er die Angehörigen und Familien ein, die die Entbehrungen mittragen.
Leitender Polizeidirektor Olaf Lindner bei seiner Rede. Foto: JPW |
Leitender
Polizeidirektor Olaf Lindner bedankte sich im Namen seines Verbandes für die hohe
Wertschätzung, die nicht zuletzt die starke Besucherpräsenz beim Festakt zum Ausdruck
brachte. Er betonte den besonderen „Esprit de Corps“ der GSG 9, der eine
Konstante seit ihrer Gründung ausmache. Traditionsbewusstsein und Werte,
Charakter, Disziplin, Bescheidenheit, überdurchschnittliche physische und
psychische Leistungsfähigkeit, Flexibilität, Kreativität und Teamgeist sowie der
Anspruch des „Führens von vorne“ seien Schlüssel zum Erfolg, um „vor
die Lage zu kommen“ und komplexe polizeiliche Einsätze zu bewältigen.
Ein Anliegen der
GSG 9 war es weiterhin, an ihre sechs Kameraden zu erinnern, die bei
Ausbildungsunfällen und im Einsatz ihr Leben gelassen haben. „Sie sind stets
unter uns und mit uns“, so unterstrich Lindner.
„Leben
bedeutet ständiges Risiko und wer das nicht akzeptiert, wird die Herausforderungen
des Lebens niemals meistern können“, zitierte Lindner den brasilianischen Schriftsteller
Paulo Coelho. Trotz aller Gefahren gelte
es daher, entschlossen an die Einsätze heranzugehen: „Lassen Sie uns zuerst die
Chancen sehen und nicht die Risiken.“
Besondere Ausstattungen für Dokumentation
(l.), Zugangstechniken (M.) und Einsatzsanitäter (r.) Foto: JPW |
Mit Blick auf die Zukunft zitierte Lindner den französischen
Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry: „Man kann nicht in die Zukunft schauen, aber man kann den Grund für etwas
Zukünftiges legen – denn Zukunft kann
man bauen.“ Die geplante organisatorische Einbindung der operativen Kräfte
für Schutzaufgaben in Krisengebieten (SIK) in den Verband und die Übernahme der Präsidentschaft des
ATLAS-Kooperationsverbundes von 36 Anti-Terror-Einheiten aus allen 27
EU-Mitgliedstaaten stellen neue Herausforderungen dar. Gerade die ATLAS-Präsidentschaft
ab 1. Oktober 2012 markiert zweifelsohne einen weiteren Meilenstein in der
Geschichte der GSG 9 und unterstreicht deren Bedeutung für die deutsche, aber
auch europäische Sicherheitsarchitektur.
Lindner
schloss mit einem klaren Statement: „Sie können versichert sein, dass wir weiterhin
jederzeit für die Sicherheit unseres Landes und unserer Bürgerinnen und Bürger bereit
stehen.“
Einsatzbereit! Foto: JPW |
Mehr zu „40 Jahre
GSG 9 der Bundespolizei“ lesen Sie in der Oktober-Ausgabe der „Europäischen
Sicherheit & Technik“.