Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) informierte am 12. September 2012 in der Zivilschutzverbindungsstelle Kalkar in Uedem gemeinsam mit dem Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen und der Berufsfeuerwehr Köln über die Entwicklung des Modularen Warnsystems (MoWaS) von Bund und Ländern.
Blick in die Zivilschutzverbindungsstelle. Foto: Dieker/BBK |
MoWaS soll bei regionalen Gefahren wie Sturm, Hochwasser oder Chemieunfällen zur Warnung der Bevölkerung eingesetzt werden.
MoWaS basiert auf dem 2001 eingeführten Satellitengestützte Warnsystem (SatWaS) zur Warnung der Bevölkerung bei Luftkriegsgefahren im Spannungs- und Verteidigungsfall. Mit SatWas werden mehr als 160 Rundfunkanstalten, Internetanbieter und Paging-Dienste erreicht. Warnmeldungen können so mit sehr kurzer Übertragungszeit und hoher Priorität versendet werden. MoWaS soll es ermöglichen, dass ein im Bevölkerungsschutz Verantwortlicher unmittelbar und ohne Medienbruch alle in seinem Verantwortungsbereich vorhandenen Warnsysteme auslösen kann. Bestimmende Parameter sind dabei vor allem eine zentrale und dezentrale Auslösung, die flexible Adressierbarkeit, eine räumliche Skalierbarkeit, eine bundeseinheitliche Nutzeroberfläche, die Berücksichtigung der spezifischen Länder- (und Gemeinde-)Bedarfe und eine Abbildung der beim Bund und in den Ländern vorhandenen Strukturen und Zuständigkeiten.
Neben dem Rundfunk sollen zusätzliche Warnelemente geschaffen werden, die über geeignete Signale die Bevölkerung frühzeitig auf drohende Gefahren aufmerksam machen und – wie früher die Sirenen – über einen Weckeffekt verfügen. Derzeit sind mehrere Technologien in Betracht, um jeweils optimierte Warnmedien einsetzen zu können:
z.B. Sirenen zur outdoor-Warnung in Stadt- und Industriegebieten, Brandrauchmelder zur indoor-Warnung, Mobilfunkdienste zur Individual-Warnung. Zudem soll in Gefahrensituationen die Mitnutzung einer Vielzahl in der Fläche vorhandener moderner Kommunikations- und Informationsdienste gewährleisten, rasche und lageangepasste Warnungen und Informationen an die Bevölkerung zu übermitteln.
„Mit dem neuen Modularen Warnsystem wollen wir es schaffen, dass die Akteure auf der Landesebene und auf der kommunalen Ebene den technischen Background nutzen können, um die Bevölkerung sehr schnell warnen zu können“, so BBK-Präsident Christoph Unger. „Allein schon aus Kostengründen werden wir den Ausbau dieses System nur gemeinsam schultern können. Daher appelliere ich an Bund, Länder und Kommunen dieses Projekt in Kooperation zu Ende zu bringen.“
Gerrit Möws, zuständiger Projektleiter im BBK, ergänzte: „Die Bedrohungslage heute ist wesentlich komplexer als früher, deshalb reicht die Sirene zur Warnung der Bevölkerung schon längst nicht mehr aus. In diesem Kontext wollen wir dem Bürger eine Handlungsempfehlung geben, sprich ihn dazu befähigen, auf eine Bedrohung wie eine Giftgaswolke oder eine Flutwelle rechtzeitig zu reagieren und ihn somit schützen.“
(ww)