Angehörige des Blue Team bei der Annäherung über die Balkone der Vorderseite (Foto: Archiv) |
Die Geiselnahme in London South Kensington hatte am 30. April begonnen. Sechs Terroristen einer separatistischen iranischen Bewegung namens "Demokratisch-revolutionäre Front für die Befreiung Arabistans" waren gegen 11.30 Uhr Ortszeit in die Botschaft eingedrungen.
Princes Gate SW7 (Aufnahme aus 2017)... |
Die Vorderseite der iranischen Botschaft (Aufnahme aus 2017, JPW) |
Dabei hatten die mit Pistolen, Maschinenpistolen und Handgranaten bewaffneten Männer den zum Schutz der Vertretung eingeteilten Polizeibeamten Trevor Lock überwältigt. Insgesamt nahmen sie 26 Personen als Geiseln.
In den folgenden Tagen zogen sich die Verhandlungen zur Beendigung der Botschaftsbesetzung hin. Immerhin gelang es den Verhandlern der Metropolitan Police, die Freilassung von fünf Geiseln zu erreichen. Parallel dazu bereitete sich die B Squadron auf einen möglichen Einsatz vor. Zur Einsatzplanung wurde unter anderem ein Kartonmodell des Botschaftsgebäudes erstellt.
Das Modell der Botschaft aus Karton (Foto: JPW) |
Zwei taktische Elemente, Red Team („Romeo“) und Blue Team (“Bravo“), waren zum Sturm auf die Botschaft vorgesehen. Vom Dach aus sollte ein Ablenkungstrupp das Oberlicht sprengen und das Red Team die oberen Teile des Gebäudes nehmen, während sich das Blue Team auf Erdgeschoss, Keller und ersten Stock konzentrieren sollte.
Blick aus den Princes Gardens auf die Rückseite der Gebäude, die iranische Botschaft ist rechts zu erkennen. (Aufnahme aus 2017, JPW) |
Auf das Codewort „London Bridge“ seilten sich mehrere Trupps des Red Teams vom Dach der Botschaft ab und drangen über die Hinterseite des Gebäudes in die oberen Stockwerke ein. Dabei verfing sich der Gruppenführer in den Seilen und erlitt schwere Brandverletzungen, da die Gardinen im Gebäude durch Tränengasgranaten Feuer gefangen hatten. Er konnte durch eine zweite Welle aus seiner mißlichen Lage befreit werden und setzte kämpfte weiter.
Red Team auf dem Balkon auf der Rückseite des Gebäudes beim Eindringen in den zweiten Stock (Foto: Archiv) |
Angehörige des Blue Team dringen über das Erdgeschoss auf der Gebäuderückseite in die Botschaft ein (Foto: Archiv) |
Während der Befreiungsoperation feuerte einer der Terroristen auf die Geiseln. Dabei kam der Botschaftsangehörige Ali Akbar Samadzadeh ums Leben, zwei weitere Geiseln wurden verletzt. Die SAS-Sturmtrupps erschossen bei ihrem Angriff insgesamt fünf Terroristen, unter anderem einen, der sich mit einer Handgranate unter die zu Evakuierenden gemischt hatte.
Bis heute gehört die Operation Nimrod zu den am meisten beachteten Waffentaten gegen den internationalen Terrorismus. Who Dares Wins!