Bochum (ww) Die nordrhein-westfälische Polizei verfügt seit dem 4. Februar 2019 über eine erste Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE). NRW-Innenminister Herbert Reul stellte sie in Bochum offiziell in Dienst. Nordrhein-Westfalen war bisher das einzige Bundesland, das nicht über eine vergleichbare Formation verfügte.
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Straftaten und Straftäter werden gerichtsverwertbar dokumentiert (Foto: Innenministerium NRW) |
Aufgabe der derzeit 46 Mann starken Einheit ist es, Rechtsbrüche von Gewalttätern gerichtlich verwertbar zu dokumentieren.
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Aufstellung in Keilformation (Foto: Innenministerium NRW) |
Dabei wenden die Beamtinnen und Beamten spezielle Zugriffstechniken an, um Straftäter aus der Masse herauszuholen. Sie tragen zudem eine besondere Schutzausrüstung. „Die BFE soll in brenzligen Situationen gerichtsfeste Beweise sichern. Mit Köpfchen und notfalls auch mit Kraft. Das ist keine leichte Aufgabe. Deshalb haben die BFE-Angehörigen meinen besonderen Respekt“, sagte Reul in Bochum.
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Löschen eines Bengalos (Foto: Innenministerium NRW) |
Die erstmalige Einrichtung von Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten in Nordrhein-Westfalen zählt zu den zentralen innenpolitischen Projekten der Landesregierung. „Das ist ein Meilenstein in der Geschichte der Landespolizei“, freute sich Minister Reul bei der Präsentation der neuen Einheit in Bochum.
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Gezielte Festnahme eines Straftäters (Foto: Innenministerium NRW) |
Ursprünglich war im Koalitionsvertrag die Aufstellung von vier Einheiten festgeschrieben. Später hatte Minister Reul entschieden, die Zahl auf sechs zu erhöhen. Diese sollen bis zum Jahr 2021 an den Standorten Bochum, Wuppertal und Köln in Dienst gestellt werden.
Die ersten BFEen entstanden in den späten 1980er Jahren bei den Bereitschaftspolizeien des Bundes- und der Länder. In Bayern - ein Vorreiter des Konzeptes polizeilicher Spezialeinheiten, die auch bei schwierigen polizeilichen Lagen gewalttätige Straftäter beweissichernd und gerichtsverwertbar festnehmen können - firmieren sie als "USK" (Unterstützungskommando). Die Bundesbereitschaftspolizei verfügt in ihren Bundesbereitschaftspolizeiabteilungen über Beweissicherungs- und Festnahmehundertschaften (BFHu), aus deren Mitte wiederum die für komplexe lebensbedrohliche Einsatzlagen ausgebildeten und ausgerüsteten BFE plus gestellt werden. BFEen und BFHuen messen sich alle zwei Jahre in
einem fordernden Wettkampf.
Der S&T-Blog wünscht den Kolleginnen und Kollegen viel Erfolg und stets einen möglichst ruhigen, aber niemals langweiligen Dienst!
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