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Samstag, 27. Dezember 2014

Kampfkraftmultiplikatoren gegen Kälte

Moderne Kälte- und Nässeschutzbekleidung hilft, unter extremen Witterungsbedingungen einsatz- und kampfähig zu bleiben. Ein Überblick von Jan-Phillipp Weisswange

Der deutsche Soldat zittert nicht vor Kälte. Er zittert vor Ärger darüber, dass es nicht noch kälter sein kann. Solch markige Sprüche sorgten zwar für kurzfristige Heiterkeit – selbst beim Gefechtsdienst im winterlichen „Hessisch-Sibirien“.
Finnisches M/05-Wintertarnschema (l.) und PenCott Snowdrift in Aktion
(Foto: Michal Dudulewicz/www.scdtv.pl)

Aber nahezu jeder, der sich als Soldat schon weit weniger als arktischen Klimabedingungen ausgesetzt sah, sehnte sich nach modernen Lösungen beispielsweise aus dem Outdoor-Bereich, um Kälte und Nässe zu trotzen und so seine Kampfkraft erhalten zu können.

Mittwoch, 24. Dezember 2014

Oculus Sancti Nicolai - keiner sieht sie kommen

Myra/Polarkreis (ww) Keiner sieht sie kommen. Niemand weiß, daß sie da sind.
honori oculorum exercitus dedicatus.

Doch wenn ihre Mission beendet ist...

Samstag, 13. Dezember 2014

KMW übergibt ersten Leopard2A7 an die Bundeswehr

München (ww) Es gibt Meldungen, über die freut man sich als gelernter „Leo-2-Mann“ besonders. Am 10. Dezember 2014 übernahm die Bundeswehr von der Herstellerfirma Krauss-Maffei Wegmann (KMW) den ersten von vorerst 20 Leopard 2 A7.

Der Leopard2A7 im Gelände. Foto: Ralph Zwilling/Tank Masters via KMW
Stellvertretend für den Inspekteur des Heeres nahm Generalleutnant Rainer Korff aus den Händen von Frank Haun, dem Vorsitzenden der KMW-Geschäftsführung, der Botschafterin von Kanada, Marie Gervais-Vidricaire, und des Präsidenten des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnologie und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw), Harald Stein, das Fahrzeug für die Bundeswehr entgegen.

Freitag, 28. November 2014

Erstflug für Elitehelikopter - EC645 T2 hebt ab

Donauwörth (ww) Der neuste leichte militärische Mehrzweckhubschrauber EC645 T2 von Airbus Helicopters hat 27. November 2014 seinen Erstflug absolviert. Damit konnte das Projekt Leichter Unterstützungshubschrauber Spezialkräfte (LUH SOF) einen Meilenstein erreichen.
Der EC645 T2 über Donauwörth. Foto. Airbus Helicopters/Charles Abarr
Der Erstflug fand über dem Firmengelände Donauwörth in Anwesenheit von Bundeswehr-Vertretern statt. Die deutschen Streitkräfte haben die ersten 15 Maschinen dieses Typs bestellt.
„Dieser Erstflug ist ein wichtiger Meilenstein für das EC645 T2 Programm und wir freuen uns sehr diesen Tag zusammen mit unserem Kunden feiern zu können“, sagt Ralf Barnscheidt, Leiter des Military Support Center. „Mit Blick auf die Auslieferung der ersten EC645 T2 im kommenden Jahr liegen wir gut im Zeitplan. Das ist auch ein Erfolg der sehr engen Zusammenarbeit zwischen den Projektteams bei der Bundeswehr und in unserem Haus.“

Donnerstag, 27. November 2014

Langsam geht es los: Zweite Auflage des Handwaffen-Buchs

Bonn (ww) Große Freude herrschte heute, als die Post aufschlug.

Mein Verlag schickte mir ein erstes Exemplar der zweiten überarbeiteten und erweiterten Auflage meines Buchs "Handwaffen und Panzerabwehrhandwaffen der Bundeswehr. Geschichte. Taktik. Technik." Ab nächster Woche kommt es nach meinen Informationen in den Handel.
Schon einmal jetzt mein Dank an alle Beteiligten! Ich denke, der Aufwand hat sich gelohnt.

Montag, 10. November 2014

Kurze Meldung zwischendurch: AAR London-Exkursion, neue Publikationen, 28. SiPo-Tagung

Bonn (ww) Liebe Leserinnen und Leser, noch immer halten mich etliche Projekte in Atem, die auf diesem Blog "Low Ops" verordnen. Zwischen etlichen Aktivitäten einige kurze Punkte zwischendurch.
London Calling: Gerne habe ich die Einladung des IWA/Enforce Tac-Teams der Nürngerg-Messe zu einer Fachexkursion nach London angenommen. Sie führte uns natürlich zu einigen exklusiven britischen Büchsenmachern wie Holland&Holland, Purdey und Rigby. Natürlich stand auch ein Besuch des Towers of London mit der beeindruckenden künstlerischen Installation "Blood swept lands and seas of red"auf dem Programm Hier erinnern 800.000 Mohnblumen aus Keramik an die britischen Gefallenen des Ersten Weltkriegs.
Blick auf die Installation "blood swept lands and seas of red". Foto: JPW

Gegen eine Spende an die Royal British Legion erhält man zudem eine kleine Papier-Mohnblume, die man sich an die Jacke heftet. Etliche Briten trugen dieses Zeichen. Themistokles hat gesagt: "Die Kulturhöhe eines Volkes erkennt man daran, wie es mit seinen Soldaten und Gefallenen umgeht." Ich bin von der britischen Hochkultur beeindruckt und bedauere einen Kulturverfall anderenorts.
Das stramme und interessante Programm der Exkursion ließ trotzdem noch zu, auf den Spuren der SAS-Operation Nimrod zur Befreiung von Geislen in der iranischen Botschaft (5. Mai 1980) zu wandeln - und zwar in Kensington und im Imperial War Museum. Kurze Eindrücke hier:
Princes Gate. Foto: GW/JPW

Das Gebäude 14 diente "Them" zur Operationsplanung beim Sturm zur Befreiung der Geiseln im Gebäude 16. Foto: JPW
Zur Planung diente dieses Modell, welches sich heute in der sehenswerten Ausstellung "Secret Wars" des Imperial War Museums betrachten lässt. Foto: JPW
Auch einiges der damals typischen Ausrüstung befindet sich in der Sonderausstellung. Foto. JPW

Publikationen: Die Neuauflage meines Buches "Handwaffen und Panzerabwehrhandwaffen der Bundeswehr" befindet sich im Druck und wird Anfang Dezember verfügbar sein. Nur so viel: Der Umfang der überarbeiteten und erweiterten Ausgabe stieg um 32 auf 240 Seiten an. Markanteste Neuerung im Vergleich zur längst vergriffenen Erstausgabe stellt das Kapitel "Von der Armee zur aktiven, attraktiven und anderen Arbeitgeberin?" dar, welches die sicherheitspolitische Phase seit 2011 und die seither projektierten und eingeleiteten Neubeschaffungen im Bereich der Handwaffen und Panzerabwehrhandwaffen betrachtet. Vorbestellungen sind direkt beim Verlag E.S. Mittler&Sohn möglich.

28. Sicherheitspolitische und Wehrtechnische Tagung des Mittler-Report-Verlags: Am 27. und 28. November führt der Mittler-Report-Verlag seine 28. sicherheitspolitische und Wehrtechnsiche Tagung durch. Unter anderem tragen Generalleutnant Markus Bentler zu "aktuellen Herausforderungen und Handlungsfeldern der NATO", Ministerialrat Dr. Paul Jansen zum Verteidigungshaushalt 2015, Ministerialdirigent Hubertus Blahink zu Aktuellem aus dem Bereich Rüstung, Konteradmiral Rainer Maria Brinkmann zu Aufgaben, Fähigkeiten und aktuellen Herausforderungen der Deutschen Marine und Generalleutnant Dieter Naskrent zu Aufgaben und Zukunftsfeldern der Luftwaffe vor. Zudem informiert Christoph Unger, der Präsident des BBK, zu aktuellen Herausforderungen des Bevölkerungsschutzes. Das ausführliche Programm sowie weitere Informationen und Anmeldungen finden sich auf der Seite des Mittler-Report-Verlags.

Samstag, 18. Oktober 2014

Kampfkraft in urbanen Operationen - den Tunnelblick aufbrechen!

Berlin (Jan-P. Weisswange) Im August 2014 sorgten Meldungen in den Medien für Aufsehen, wonach bis zu 250 Soldaten des Deutschen Heeres bei den israelischen Streitkräften den Tunnelkampf erlenen sollten.
Israelische Kameraden erkunden im Rahmen der Operation "Protective Edge" (Sommer 2014) ein feindliches Tunnelsystem. Foto: IDF
Das ist zu begrüßen. Denn dafür spricht neben der deutsch-israelischen Kameradschaft zunächst, daß die Zahal diesbezüglich - nicht nur aufgrund der jüngsten Operation "Protective Edge" - im Sommer 2014 über einen großen Erfahrungsschatz verfügt. Weiterhin wird sich mit der weltweit zunehmenden Verstädterung das Gefechtsfeld der Zukunft ebenso urbanisieren.
Urbane Operationen umfassen deutlich mehr als den „Kampf im bebauten Gelände“. Das erfordert neue Ansätze bei Taktik, Training und Technologie. Grund also genug, den Tunnelblick aufzubrechen. Anläßlich der „2nd Urban Operations Conference der DWT“ widmet sich der S&T-Blog in diesem Grundsatzartikel dieser Thematik.

Mittwoch, 15. Oktober 2014

In Eigener Sache: Buch und Blog-Treffen in Berlin

Bonn (ww) einige Leser mögen sich gewundert haben, warum hier derzeit "LowOps" herrscht. Schwerpunkt der letzten Wochen bildete aber ein Printpoduktprojekt.
Die Korrekturfahne  - 120 Blatt, 240 Seiten! Foto: JPW

So geht mein Buch "Handwaffen und Panzerabwehrhandwaffen der Bundeswehr. Geschichte - Taktik - Technik" derzeit in die überarbeitete und erweiterte Neuauflage. Zwar gilt es derzeit, noch einige Klippen zu umschiffen. Ich bin aber guter Dinge, dass der sichere Hafen bald in Sicht ist. Mehr dazu demnächst hier.
Von Montag bis Mittwoch bin ich nächste Woche zudem in Berlin. Grund genug also, ein Taktisches Nachteulen Collegium einzuberufen, und zwar kommenden Montag abends in Mitte.

Bei Interesse an Teilnahme (bitte Voraussetzungen beachten, siehe Randspalte) bitte Meldung über das elektronische Postfach oder alternative Kanäle.



Montag, 29. September 2014

THALES Australia F90 geht in die Anfangsserie

Lithgow/Australien (ww) Das F90-Sturmgewehr von Thales Australia geht in die Anfangsserie. So hat das australische Verteidigungsministerium für sein Soldier Modernisation Programme („Land 125“) am 23. September eine „Low Rate Initial Production” der Bullpupwaffe beauftragt. Das F90 hatte zuvor eine intensive Testphase durchlaufen, in deren Rahmen mehr als eine Million Schuss abgegeben wurden.
Studie des F90. Foto: Lithgow Arms
Das F90 basiert auf dem verbesserten Austeyr EF-88-Sturmgewehr, welches wiederum auf das österreichische Steyr Armee-Universalgewehr (AUG) alias Stgw 77 zurückgeht. Veränderungen an Gehäuse und Verschluss sorgten aber bei der mit einem 407mm langen kaltgehämmertem und verchromten Lauf ausgestatteten 800mm langen Standardausführung für eine Gewichtsreduktion auf 3,25 kg. Das Bullpup-Design bietet den großen Vorteil, dass trotz kompakter Ausmaße lange Läufe zum Einsatz kommen. Das erhöht Reichweite, Präzision und Wirkung.

Freitag, 26. September 2014

Sneak-Preview bei Saab: Carl Gustaf M4

Karlskoga/Schweden (ww) Saab hat in seinem Erprobungszentrum erstmals die neueste Generation M4 seiner legendären “Carl Gustaf”-Panzerbüchse vorgestellt.

Laden der CGM4. Nicht nur aufgrund des hier gut erkennbaren gezogenen Laufes handelt es sich um eine veritable Mehrzweckbüchse. Foto: Saab
Dank der umfangreichen Munitionspalette und der Kompatibilität mit Feuerleitvisieren handelt es sich bei der „CGM4“ um ein Mehrzweckwaffensystem.

Dienstag, 23. September 2014

Tu felix Austr(al)ia - neue Tarnuniformen in den Alpen und Down Under

Brisbane,Australien/Wiener Neustadt, Österreich (ww) Sowohl in Österreich als auch in Australien gibt es neue Tarnuniformen. So stellte die Australian Army im Rahmen der Chief of Army's Exercise am 22. September 2014 in Brisbane die Australian Multicam Camouflage Uniform (AMCU) vor.
Die junge Dame vorne links trägt den Feld-, ihre übrigen Kameraden den Kampfanzug der AMCU.
Foto: MoD Australia

Design und Schnitte der AMCU lehnen sich stark an den Entwürfen Crye-Precision an. So gibt es eine “Feld-” und eine “Kampfausführung”. Letztere verfügt über integrierte Protektoren an Knien und Ellenbogen und ist auf das Tragen mit ballistischer Schutzausstattung abgestimmt. Das Tarnschema verwendet die gleichen Farbtöne wie das bisherige grobe Fleckenmuster, fällt aber deutlich feingliedriger aus. Die in Australien hergestellte AMCU soll ab Oktober ausgegeben werden.

Während sich die australischen „Digger“ querschnittlich auf ihre neue Kampfbekleidung freuen dürfen, hält das österreichische Bundesheer bei der Ausstattung seiner Soldaten grundsätzlich an dem braungrauen „Kampfanzug 03“ fest. Nachdem es aber schon vor einigen Jahren erste Ansätze zu dem digitalisierten Tarnschema gab, hat jetzt das kampferprobte Jagdkommando der Alpenrepublik einen eigenen Tarnanzug in Gebrauch.
Jagdkommando-Soldaten bei einer Geiselrettungsübung in der neuen Digitarn-Adjustierung.
Foto: Österreichisches Bundesheer

Das Muster erinnert an ein digitalisiertes Tiger-Stripe und löst die Konturen des Kämpfers sehr gut auf. Die gut informierten Kollegen des Spartan-AT-Blogs stellten die Uniform schon etwas detaillierter vor. Demnach gehören zu dem System eine Kampfhose, ein Kampfshirt – beide mit flammhemmenden Eigenschaften – sowie ein Kampfparka. Als weitere Ausstattung der „JaKo-Adjustierung“ kommt eine modifizierte Form des Lindnerhof-Plattenträgers Generation 4 in Gelboliv.
Ich drücke meinen österreichischen Kameraden des Bundesheeres die Daumen, daß die politische Führung in Wien ein Einsehen hat und auch ihre übrigen Staatsbürger in Uniform von dem neuen Tarnmuster profitieren lässt.

Freitag, 19. September 2014

Guns'n Güstrow

Güstrow (ww) Weiterbildungen – Wettkampf – Waffen – Wetter: Der 6. Special Forces Workshop in der Barlachstadt Güstrow erwies sich einmal mehr als lohnendes Reiseziel für die “Tactical Community”
Im 50. Geburtsjahr der MP5 durfte auf dem 6. Special forces Workshop ein auf diese Waffe zugeschnittener, von zwei Kollegen aus Karlsruhe durchgeführter Kurs nicht fehlen. Foto: JPW

Bereits zum sechsten Mal führten Frank Thiel und seine Firma Baltic Defence in bewährter Zusammenarbeit mit und unter fachlicher Leitung des Landeskriminalamtes Mecklenburg-Vorpommern den Special Forces Workshop („SFW“) durch. Wie stark sich diese Fortbildungsveranstaltung inzwischen etablieren konnte, zeigte zunächst das zunehmend internationale Teilnehmerfeld. Unter den insgesamt 47 Mannschaften polizeilicher und militärischer Spezialkräfte aus Bund und deutschen Ländern befanden sich Teams aus Luxemburg, der Schweiz, Österreich, Polen und Tschechien am Start. Und auch industrieseitig war nahezu alles vertreten, was Rang und Namen hatte. Schließlich zeugte die Tatsache, daß mit Lorenz Caffier der Innenminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern erneut die Schirmherrschaft übernahm, von dem Stellenwert des Special Forces Workshops.


Freitag, 5. September 2014

Pressekonferenz im BMWI: Beginn eines Dialogs zwischen Politik und Verteidigungsindustrie

Berlin (ww) Heute empfing der Bundesminister für Wirtschaft und Energie Vertreter der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie zu einem Gespräch. Bermerkenswerterweise soll damit ein Dialog begonnen werden. Die Pressekonferenz lässt sich hier auf der Seite des BMWI anhören. Ebenso bemerkenswert: Der Export von Kleinwaffen soll restriktiv gehandhabt werden. Mal schauen, ob die Bundesregierung wirklich noch tausende G3, G36, P1 und mehrere Millionen Patronen an die Peschmerga im Nordirak liefert.


Ein großes Werk aus dem Rheinland - Buch 125 Jahre Rheinmetall

Düsseldorf (ww) Die Rheinmetall AG begeht dieser Tage ihr 125jähriges Firmenjubiläum. 1889 auf Veranlassung des damaligen Hoerder Bergwerks- und Hüttenvereins gegründet, hat sich das Unternehmen inzwischen zu einem Hochtechnologiekonzern weiterentwickelt, der sich den Zukunftsthemen Sicherheit und Mobilität verpflichtet sieht. Konsequenterweise ruht die Rheinmetall AG daher auf zwei Säulen: dem Defence- und den Automotive-Bereich.
Die Rheinmetall-Konzernzentrale in Düsseldorf-Derendorf. Foto: JPW




Wie sich die Rheinmetall AG seit ihrer Gründung entwickelte, ist Thema des umfangreichen zweibändigen Werkes „Rheinmetall. Vom Reiz, im Rheinland ein großes Werk zu errichten“. Es stammt aus der Feder des Wuppertaler Historikers Dr. Christian Leitzbach, der auch das Rheinmetall AG-Zentralarchiv betreut. Zur Buchpräsentation des im Kölner Greven-Verlag erschienenen 1037 Seiten starken Werkes hatten kürzlich Greven-Verlagschef, Dr. Damian van Melis, sowie der Leiter der Rheinmetall-Unternehmenskommunikation, Peter Rücker, in die Konzernzentrale Düsseldorf eingeladen.

Dienstag, 2. September 2014

Kommentar: Kamerad Kurde kämpft für uns

Berlin (ww) Die umfangreiche Liste der militärischen Mittel, welche die Bundesrepublik Deutschland im Rahmen einer Länderabgabe aus Bundeswehrbeständen an die kurdischen Peschmerga-Milizen liefern will, lässt aufblicken.

Kurdische Kämpfer mit T-55 im Nordirak. Foto: Boris Niehaus/wikipedia
Daß sie „nichtletale Ausrüstung“ (Schutzhelme, Schutzwesten, Schutzbrillen, Doppelfernrohre, Nachtsichtgeräte, Funkgeräte, Minensonden, Kampfmittelbeseitigungsgerät, Feldküchen) und auch Fahrzeuge nennt, ist keine Überraschung. Ebenso zeichneten sich in den letzten Tagen vor der Veröffentlichung Panzerabwehrhandwaffen wie die Panzerfaust und der demnächst auszuphasende Panzerabwehrlenkflugkörper MILAN ab. Das 70-Millionen-Euro-Arsenal, welches am 31. August 2014 bekanntgegeben wurde, sorgte dennoch für Aufsehen: Handwaffen für eine Heimatschutzbrigade stellt die Bundesregierung für den Kampf der kurdischen Kameraden gegen die mordenden Horden des sogenannten „Islamischen Staates“ (IS) bereit. In drei Tranchen gehen
- 8.000 Sturmgewehre G3 mit zwei Millionen Schuss Munition
- 8.000 Gewehre G36 mit vier Millionen Schuss Munition
- 40 (!) Maschinengewehre MG3 mit einer Million Schuss Munition
- 8.000 Pistolen P1 mit einer Million Schuss
- 30 Panzerabwehrlenksysteme MILAN mit 500 Lenkflugkörpern
- 200 Panzerfaust 3 mit 2.500 Patronen
- 40 Schwere Panzerfaust „Carl Gustaf“ („Leuchtbüchse“) mit 1.000 Schuss Leuchtmunition
- 100 Signalpistolen P2A1 mit 4.000 Schuss Munition und
- 10.000 Handgranaten DM51
zunächst zur Inspektion an die irakische Armee, bevor sie dann im Norden an die Peschmerga-Milizen ausgegeben werden. Als erstes soll ein 4.000 Mann starker Kampfverband ausgestattet werden, die übrigen Tranchen sollen lageangepasst geliefert werden.



Kein sicherheitspolitischer Paradigmenwechsel
Nota bene: Die Bundesregierung liefert nicht etwa nur humanitäre Hilfsgüter, sondern Kriegswaffen. Auch liefert sie kein Großgerät, dessen Verbleib leichter zu kontrollieren ist, sondern Handwaffen und Munition in ein Krisengebiet. Und sie tut es auch nicht verschämt über Umwege, indem sie etwa ihr Material an einen NATO-Partner liefert, der dann seinerseits seine ausgetauschte Ausrüstung an die eigentlichen Empfänger weitergibt. Vielmehr bezieht die Bundesregierung klar Stellung für eine der Konfliktparteien.
Zweifellos erscheint bemerkenswert, daß sich damit offenbar eine selbstverständliche Sichtweise nun auch in der Politik durchsetzt: Nicht die Handwaffe als solche ist gut oder böse, sondern derjenige, der sie nutzt oder mißbraucht. Aber handelt es sich bei den Waffenlieferungen zur Unterstützung des Kampfes gegen IS um einen sicherheitspolitischen Paradigmenwechsel, um ein Beispiel äußerster Entschlossenheit angesichts menschenverachtenden Treibens und einer unkalkulierbaren globalen Gefahr?
Wohl kaum. Der Beschluss der Bundesregierung zeugt nur davon, daß die Bundesrepublik nicht mehr willens oder in der Lage ist, dem „Vorstoß der menschenverachtenden Terrormiliz“ Einhalt zu gebieten, indem sie eigene Kräfte einsetzt. Beispielsweise hätte die Luftnahunterstützung für die kurdischen Kämpfer durch bewaffnete Bundeswehr-Kampfdrohnen deutlich weniger Risiken mit sich gebracht – sowohl, was den Schutz eigener Kräfte als auch die unkalkulierbare Proliferation von Kriegswaffen anbelangt. Aber solche bewaffneten „Unmanned Aerial Systems“ kann der Hochtechnologiestandort Deutschland seinen Soldaten aus vorwiegend ideologischen und auch haushalterischen Gründen nicht zur Verfügung stellen.
Keine Frage: Die Bundesrepublik steht vor den Trümmern ihrer vernachlässigten Sicherheitspolitik der letzten Jahrzehnte. Diese führte letztlich zu einer dreifachen Demobilisierung Deutschlands: Strukturell, industriell und – das wiegt am schwersten – intellektuell.



Die dreifache Demobilisierung Deutschlands beenden!
Deutschland leistet sich als wirtschaftsstarkes 80-Millionen-Volk in geopolitischer Mittellage den Luxus, seine Streitkräfte als aktive, attraktive, andere, arbeitgebende Sicherheitsdienstleistungsagentur anzusehen. Dieser Ansatz führt derzeit zu einer kadettengeführten Profi-Streitmacht mit geschlechtsneutral formulierten Vorschriften, Mülltrennung selbst in den Einsatzgebieten und erhofften 70 Prozent Materialklarstand. Als „Level of Ambition“ gilt, zur kollektiven Verteidigung eine der verbliebenen drei Heeresdivisionen abstellen zu können – nach einer Vorbereitungszeit von sechs Monaten und bei Abbruch laufender Einsätze. Deutschland leistet sich den Luxus, auf Rekonstitution statt auf Reserven zu setzen und selbst dabei noch inkonsequent zu sein – denn die Wiederherstellung aufgegebener Verteidigungsfähigkeit erfordert nicht nur schnelle personelle und strukturelle Aufwuchsfähigkeit, sondern eine leistungsstarke wehrtechnische Industrie, die im Fall der Fälle modernes Gerät in größeren Stückzahlen zuliefern kann. Aber die wehrtechnische Industrie leidet derzeit nicht nur unter schrumpfenden Streitkräftestrukturen, sondern auch unter der restriktiven Rüstungsexportpolitik eines Wirtschaftsministers, der sich im übrigen noch vor wenigen Wochen medienwirksam mit der Zivilisierung der heimischen wehrtechnischen Industrie zu profilieren suchte. Und Deutschland leistet sich den Luxus, daß das alles – bis auf eine kleine, sich auf parlamentarischen Abenden an der Spree selbst befruchtende und meist mit TVöD-Verträgen abgespeiste „strategic community“ – niemanden interessiert. Zumal der Staatsbürger ohnedies nach der Aussetzung der Allgemeinen Wehrpflicht kaum noch Berührungspunkte zur Uniform hat.

Sicherheitspolitik blieb nach dem Ende des „Kalten Krieges“ stets unkalkulierbar und sie ist es mehr als je zuvor – das zeigt das plötzliche Erscheinen der IS-Milizen ebenso anschaulich wie der Ukraine-Krieg. In Zeiten, in denen militärische Schwäche politisch ausgenutzt wird, in denen sich abzeichnet, daß ideologische Kämpfer wie IS den Krieg auch in Europas Städte tragen werden, da ist es höchst angebracht, die dreifache Demobilisierung Deutschlands zu beenden. Kamerad Kurde kämpft jetzt für uns. Es wird Zeit, daß wir es bald wieder selber können und wollen, wenn es drauf ankommt.

Jan-Phillipp Weisswange

Donnerstag, 28. August 2014

Neu im Katalog: G38 alias HK416A5

Oberndorf/Koblenz (ww) Das Sturmgewehr HK416A5 aus dem Hause Heckler&Koch läuft nun auch unter der deutschen beschaffungsbehördlichen Bezeichnung G38. Die Bundeswehr-Katalogisierer nahmen jüngst die Version mit 11“-Rohr (279 mm) unter dem Kurznamen G38C in ihre Übersichten auf. Hintergrund: Eine Bundesbehörde hat diese Version der Waffe bereits beschafft.
G38C mit 11-Zoll-Rohr (279mm). Foto: HK
Das G38 gehört zu jener Anfang dieses Jahrtausends entwickelten Oberndorfer 416/417-Waffenfamilie, die das international weit verbreitete AR-Design mit dem äußerst zuverlässigen Kurzhub-Gaskolbensystem des G36 verknüpft. Weitere geplante Varianten seitens HK sind ein G38K mit 14,5“-Rohr (386 mm) sowie ein G38 mit 16.5“-Rohr (420 mm).

Montag, 25. August 2014

Taucher-Glock: Deutsche Marine beschafft P9A1

Deutsch-Wagram, Österreich/Eckernförde (ww) Das Kommando Spezialkräfte der Marine beschafft derzeit eine besondere Variante der Neun-Para-Pistole Glock 17 Generation 4. Die Pistole mit dem Schlagbolzenschloss wird in der Bundeswehr als P9A1 katalogisiert.
Glock 17 Gen 4 mit nachtleuchtender Visierung.
In der endgültigen Version wird die P9A1 auch als solche gekennzeichnet sein. Foto: JPW
Wesentlichen Hintergrund der Beschaffung bilden die Vorteile des Schlagbolzenschlosses im maritimen Einsatzumfeld. So lässt sich die P9A1 unter Wasser zur Selbstverteidigung im Nächstbereich einsetzen. Die P9A1 wird jedoch die speziell für den Unterwasserkampf konstruierte Pfeilbündel-Pistole P11 von Heckler&Koch nicht ersetzen.
Die P9A1 verfügt über die maritime Ausstattung mit speziellem Federteller sowie die Zwei-Kilo-Feder. Markantestes Unterscheidungskriterium zur Glock Generation 3, die bereits als „P9M“ (M = maritim) katalogisiert ist und unter anderem bei der GSG9 der Bundespolizei geführt wird, sind die austauschbaren Griffrücken. Weiterhin verfügt die P9A1 über eine nachtleuchtende Visierung mit U-Kimme.

Samstag, 23. August 2014

50 Jahre Minentaucherkompanie

Eckernförde (ww) Nec aspera terrent – Widrigkeiten schrecken nicht. So lautet der Wahlspruch der Minentaucherkompanie. Diese kleine, aber feine Einheit begeht heute ihren 50. Jahrestag an ihrem Standort Eckernförde.

Minentaucher legen eine Sprengladung an eine Ankermine an. Foto: Bundeswehr/PIZ Marine
Seit Gründung der Minentaucherkompanie am 1. Oktober 1964 tragen nicht einmal 1.000 Soldaten das Minentaucherabzeichen, ein Sägefisch vor einer stilisierten Seemine. "Unsere Aufgaben- und Einsatzbereiche haben sich in den letzten fünf Dekaden immer wieder gewandelt", so der Chef der Minentaucherkompanie, Kapitänleutnant Dennis Leukert. Anfangs wurden Minentaucher ausschließlich in deutschen Hoheitsgewässern zur Räumung von Seeminen aus dem 2. Weltkrieg eingesetzt. Bald kamen weitere Einsatzgebiete und Aufgabenbereiche auf die Taucher zu. Im Rahmen mandatierter Landeinsätze z.B. auf dem Balkan, im Irak, oder auch in Afghanistan beseitigten sie Kampfmittel oder waren in ihrem "klassischen" Element am Horn von Afrika oder vor der Küste des Libanon tätig. Wegen der intensiven Ausbildung und der damit verbundenen Befähigung, bis zu einer Tiefe von 50 Metern tauchen zu dürfen, werden die Spezialisten aus Eckernförde auch von zivilen Stellen hinzugezogen. "Im Rahmen der sogenannten Amtshilfe unterstützen wir beispielsweise die Landesräumkommandos bei der Suche nach Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee", beschreibt Kapitänleutnant Leukert eine der aktuellen Aufgaben seiner Minentaucher. Neben ihnen gehören auch Unterstützungskräfte zur Kompanie.

Dienstag, 19. August 2014

In eigener Sache: Der Uhu zwitschert!



Bad Homburg (ww) Ab sofort können Sie diesem Blog auch auf Twitter folgen, und zwar unter @JPW_FIDES. JPW sind meine meine Initialen, F.I.D.E.S. steht für mein „Forschungsinstitut für internationale, deutsche und europäische Sicherheitspolitik". 


Über Twitter ruft Ihnen unser Uhu in unregelmäßigen Abständen seine Aufklärungsergebnisse und Erkenntnisse aus den Bereichen Sicherheitspolitik, Strategie, Streitkräfte, Wehrtechnik, Feuerkraft sowie Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben zu. Und natürlich erfahren Sie bei Twitter auch, wann Sie mit ihm auf einem der nächsten Taktischen Nachteulen Collegien einen zwitschern können…

Samstag, 16. August 2014

Peter Scholl-Latour 1924 - 2014

Bonn/Rhöndorf (ww) Peter Scholl-Latour ist tot. Mit dem Soldaten, Journalisten und Publizisten verstarb heute einer der großen Jahrhundertzeugen.
Peter Scholl-Latour (1924 - 2014) Foto: Archiv

Peter Scholl-Latour kannte aus eigenem Erleben alle Seiten der Kriegsberichterstattung. Sowohl als französischer Soldat des "Commandos Ponchardier" als auch später als Korrespondent aus nahezu allen Krisen- und Konflikregionen der Welt. Generationen von Kollegen der schreibenden Zunft gerade im taktisch-operativen-strategischen Bereich galt und gilt "PSL" als großes Vorbild. Auch mir. Wir verneigen uns in Ehrfurcht vor einem großen Kollegen.

Jan-Phillipp Weisswange

Donnerstag, 14. August 2014

FLIR HISS XLR-Wärmebildvorsatzgerät bei Liemke Defence

Bielefeld (ww) Das FLIR HISS-XLR (Deutschland-Vertrieb: Liemke Defence) ist ein kompaktes gekühltes Wärmebildvorsatzgerät. Bei Abmessungen von 292 x 110 x 76 mm wiegt es einsatzbereit rund 1.800g.

LK-Defence Noreen .338 mit FLIR HISS XLR vor Schmidt&Bender 5-25 x 56 PM II. Foto: JPW
Durch die geradlinige Optikanordnung ("in-line") ist eine exakte Ausrichtung zur Tagoptik nicht erforderlich. Der Detektor ist im Format 480x640 angeordnet. Hierdurch lässt sich die vertikale Verstellmöglichkeit gerade für weite Schüsse optimal ausnutzen. Das Schießen im Zoommodus (bis 4x) ist ohne Treffpunktablage zur Tagoptik möglich. Weiterin zeichnet sich das HISS XLR durch eine Standzeit von acht Stunden Dauerbetrieb aus, ein Batteriewechsel ist während des Betriebs möglich („Hot Swoop“). Ballistische Verstellungen können im HISS XLR (anstelle am ZF) vorgenommen und im Display angezeigt werden. Über einen Videoausgang kann der Spotter alle Bilddaten des Schützen sehen. Auf einer SD-Speicherkarte kann das Gerät Bild- und Videodaten aufnehmen.
www.lk-defence.de

Montag, 11. August 2014

Neue Mörser-Windradzünder von Junghans microtec

Dunningen-Seedorf (ww) Junghans Microtec dreht das Rad der Zündertechnologie für Mörsermunition weiter. Der jüngst vorgestellte Doppelzünder DM183/DM193 verfügt über ein „Windrad“ an der Spitze. Dieses wird durch den beim Verschuss entstehenden Luftstrom in Rotation versetzt und entsichert den Zündmechanismus.
Windradzünder DM183 von Junghans microtec. Foto: JPW

Zudem nutzt der DM183/193 die Abschussbeschleunigung als zweites Entsicherungskriterium. In Eigenfinanzierung entwickelte Junghans microtec auch den Aufschlagzünder DM111 zum Windradzünder DM111S weiter, der ebenfalls die gleichen beiden Entsicherungskriterien – Abschussbeschleuigung und dann Luftstromrotation – nutzt. Die Windradzünder bieten den Vorteil, dass die manuell vor Abschuss zu entfernenden „Vorstecker“ - wie sie etwa bei den bisher genutzten und weiter in Produktion befindlichen DM93-Zeitzündern oder DM111-Aufschlagzündern vorhanden sind – als erstes Entsicherungskriterium entfallen. Das vereinfacht die Bedienung und senkt die Fehlerquoten. Die neuen Windradzünder können im gesamten gängigen Mörserkaliberbereich verwendet werden. (ww)
www.junghans-microtec.de

Sonntag, 10. August 2014

L3/Insight CRATOS jetzt bei I-E-A verfügbar

Nagold (ww) Der Optikspezialist I-E-A-MilOptics aus Nagold bietet jetzt auch das CRATOS von L3/Insight an.
L3/Insight CRATOS. Foto: I-E-A
CRATOS steht für Clip-on Ruggedized Advanced Thermal Optical Sight. Das rund 450 Gramm leichte CRATOS ist ein ungekühltes Wärmebildgerät, welches sich als Vorsatz-, handgehaltenes oder separates Zielgerät einsetzen lässt. Es misst 114 x 749 x 69 mm und bietet einen hoch auflösenden 640 x 480 17µm Detektor mit einer hohen Frequenz von 60 Hertz. Manngroße Ziele lassen sich damit auf 700 Meter erkennen. Dazu kommen viele weitere Eigenschaften: Kabel- oder drahtlose Fernbedienung, verschiedene ballistische Absehen, IR-Laserpointer zur Zielzuweisung, Farbmodus, Bilder- und Videospeicher sowie eine Wasserdichte bis 20 Metern.
www.i-e-a.de

Freitag, 8. August 2014

Rheinmetall setzt industrielle Betriebsunterstützung des Gefechtsübungszentrums Heer fort

Altmark/Düsseldorf (ww) Die Bundeswehr hat die Düsseldorfer Rheinmetall AG damit beauftragt, bis 2018 die industrielle Betriebsunterstützung im Gefechtsübungszentrum Heer (GÜZ) in der Letzlinger Heide zu übernehmen.
Übungstruppe im Gefechtsübungszentrum des Heeres. Foto: JPW

Rheinmetall betreut bereits industrieseitig das GÜZ, eine der modernsten Ausbildungsstätten seiner Art. Hier können Truppenteile in jeder Zusammensetzung auf alle denkbaren Aufgaben und Einsätze umfassend vorbereitet und ausgebildet werden. Dazu gehören künftig auch die Ausbildung der Streitkräfte in urbanen Operationen – hierzu entsteht derzeit das Urbane Übungszentrum „Schnöggersburg“ im nördlichen Bereich des Übungsplatzes – und die Einbindung der Ausstattung „Infanterist der Zukunft“ (IdZ), für dessen erweitertes System (Gladius/ IdZ-ES) Rheinmetall ebenfalls Verantwortung trägt. Da der bisherige Vertrag zum 31. August ausläuft, war die Betriebsunterstützung für weitere vier Jahre ab dem 1. September 2014 im Wettbewerb ausgeschrieben worden. Diesen konnte Rheinmetall für sich entscheiden.

Donnerstag, 7. August 2014

Dunkle Schatten - ein spannender Roman von Alexander West

Locus Secretus (ww) Seit einigen Tagen haben nun alle Bundesländer Sommerferien. Auch der S&T-Blog gönnt sich bereits eine kurze Phase der „Low Ops“. Und so nahm ich ein Buch zur Hand, welches mir ein Kamerad auf einem Treffen kürzlich in die Hand drückte und welches gleich meine Neugierde weckte: „Dunkle Schatten“ von Alexander West.
Auch am Strand gut zu lesen: "Dunkle Schatten" von Alexander West.
(Taschenmesser: Pohl Force Bravo 2 GDK-Sonderedition. Hut: Sierra-313 Recce Boonie in Nutria)
Foto: JPW

Die „Dunklen Schatten“ sind die beiden deutschen Spezialisten für verdeckte Operationen Mitch und Becks des fiktiven, offenbar dem Bundesministerium des Innern nachgeordneten „Amtes für Unterstützung und Kommunikation“. In Afghanistan eingesetzt, geraten sie schnell in die Wirren dieses unlösbaren Konfliktes. Das dienstliche Schicksal führt sie mit einem afghanischen Clan zusammen, der Mitch nach einem Anschlag der Taliban das Leben rettet. Umgekehrt stehen Mitch und sein treuer Kamerad Becks auf eigenes Risiko der Familie von Mitchs Rettern zur Seite, um einen kniffligen Entführungsfall zu lösen.

Mittwoch, 6. August 2014

100 Jahre Erster Weltkrieg - Anlaß zum Gedenken und Handeln

Bonn/Bad Homburg (ww) In den ersten Augusttagen vor 100 Jahren trat Deutschland in den Ersten Weltkrieg ein. Bereits am 28. Juni 1914 brachten in Sarajevo die tödlichen Schüsse serbischer Attentäter (je nach Lesart Nationalisten oder Freiheitskämpfer) auf den Thronfolger der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, Erzherzog Franz Ferdinand und dessen Gattin Sophie Chotek, Herzogin von Hohenberg, das komplizierte sicherheitspolitische Gefüge des damaligen Europas zum Einsturz. Das hat jüngst Christopher Munro Clark in seinem Werk „Die Schlafwandler. Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog“ überzeugend dargestellt.
Gedenktafel für Oberleutnant d. R. Dr. Werner Weißwange (1879 - 1914). Foto: JPW

In Europa gab es wohl kaum eine Familie, die nicht von den Auswirkungen des Ersten Weltkriegs betroffen war. Einer der Millionen Toten auf allen Seiten war mein Urgroßonkel, Oberleutnant d. R. Dr. rer. nat. Werner Weißwange. Er fiel am 1. September 1914 bei Juniville mit vielen anderen seiner Kameraden aus dem Königlich-Sächsischen 12. Infanterieregiment Nr. 177. Noch heute erinnert an unserem Familiengrab bei Dresden eine Gedenktafel an ihn.

100 Jahre Erster Weltkrieg geben Anlaß zum Gedenken. Und sie geben Anlaß zum Dank dafür, daß Europa  seine Teilung überwunden hat. Trotz zahlreicher Unzulänglichkeiten, etwa dem nicht zu verleugnenden Demokratiedefizit und der bürgerfernen Überbureaucratisierung der EU, ist der eingeschlagene Weg Europas zu einer multinationalen politischen und wirtschaftlichen Einheit grundsätzlich richtig. Es liegt an den Bürgern der Mitgliedstaaten, Europa dahingehend weiterzuentwickeln.

Das Gedenken an die Opfer des Ersten Weltkriegs verdeutlicht darüber hinaus den Wert von Frieden und Freiheit heute. Frieden und Freiheit sind nicht kostenlos. Und sie dürfen niemals umsonst sein.

Jan-Phillipp Weisswange

Mittwoch, 30. Juli 2014

MOSKITO TI - neues Multifunktiongerät für Aufklärung und Wirkung

Heerbrugg/Schweiz (ww) Vectronix und Sagem (Safran) stehen kurz vor Abschluss der Entwicklung ihres neuen MOSKITO TI. Auf der Eurosatory 2014 gab es für ausgewählte Kunden bereits ein kleines Preview des handgehaltenen Beobachtungs- und Lokalisierungsgerätes der neuesten Generation.
Handlich und multifunktionell: Das MOSKITO TI. Foto: Vectronix

Das handliche MOSKITO TI bietet bei kompakten Ausmaßen folgende Hauptfunktionen: Eine Wärmebildkamera mit weitem Sichtfeld zum schnellen Entdecken, eine LLCMOS-Kamera für sichere Identifizierung bei Tag und Nacht, ein Laserdistanzmessgerät, einen Direktsichtkanal für maximale DRI-Leistung, einen digitalen Magnetkompass, ein Neigungsmesser, ein Navigationssatellitensystem zur Positions- und Zielbestimmung sowie einen integrierten, auf Wunsch augensicheren Laserpointer zur Zielübergabe. Damit kombiniert MOSKITO TI Tag- und Nachtsicht-, Mess- und Geo-Lokalisierungsfunktionen in einem handlichen und bedienerfreundlichen Gerät. Dazu kommen Fähigkeiten zur digitalen Videoverarbeitung für Beobachtungs- und Aufklärungsmissionen, eine optimierte Energieversorgung sowie eine intuitive Benutzeroberfläche. Die Standardschnittstellen (RS-232/USB/Ethernet/USB) bieten hervorragende Vernetzbarkeit und leichte Integration in übergeordnete Systeme. MOSKITO TI wird ab Anfang 2015 verfügbar sein.

www.vectronix.ch

Integriertes Modulares Einsatzsystem Schweizer Soldat serienreif

Bern/Ulm (ww) Airbus Defence and Space hat das Integrierte Modulare Einsatzsystem Schweizer Soldat (IMESS) erfolgreich zur Serienreife entwickelt. Die schweizerische Beschaffungsbehörde armasuisse nahm jetzt das Soldatensystem technisch ab. Damit ist der Auftrag aus dem Jahr 2011 mit einem Volumen von 23 Mio Schweizer Franken (18,91 Mio Euro) termingerecht erfüllt.
IMESS im Truppenversuch 2014: Infanteriegruppe in der Annäherung.
Foto: Schweizer Armee - Zentrum Elektronische Medien

In die Entwicklung des IMESS flossen die Erfahrungen des Unternehmens mit dem „Infanterist der Zukunft – Basissystem“ ein, welches einst für die Bundeswehr entwickelt worden war. Mit IMESS erhält die Schweizer Armee eines der leistungsfähigsten und modernsten Soldatensysteme weltweit. Der Einsatz leistungsstärkerer, zum Teil neu entwickelter Komponenten optimiert verschiedene Fähigkeiten.

Freitag, 25. Juli 2014

SIG MCX - Deutschlandpremiere auf dem 6. Special Forces Workshop

Güstrow (ww) Der "Special Forces Workshop" in Güstrow hielt schon immer auch in waffentechnischer Hinsicht Überraschungen parat. Dieses Jahr präsentierte SIG Sauer erstmals einem größeren Kreis sein Gewehrsystem MCX.
SIG MCX mit schallgedämpftem 5,56 mm x 45-Lauf im scharfen Schuss. Foto: JPW

Das SIG MCX ist ein individuell für den Einsatz hinsichtlich Kaliber, Rohrlänge und Schulterstütze konfigurierbares Gewehrsystem. Der Nutzer kann derzeit zwischen den Kalibern 5,56 mm x 45, .300 BLK (7,62 mm x 35) und 7,62mm x 39 wählen.

Sonntag, 20. Juli 2014

Am 18. Tag der Infanterie aufgeschnappt...

Hammelburg (ww) Rund 2000 Besucher aus mindestens neun Nationen zog es dieses Jahr zum 18. Tag der Infanterie an das „Mutterhaus“ der Soldaten mit den grünen Kragenspiegeln.
Ein K-9-Trupp schnappt einen Störer. Live-Vorführung der Fallschirmtruppe. Foto: JPW
Natürlich bieten die zünftigen Kameradschaftsabende und die Mitgliederversammlung des Bundes der Infanterie Gelegenheit zur Kameradschaftspflege und zur Aktualisierung des eigenen Lagebildes vom Zustand der Truppe. Nicht wegzudenken sind weiterhin die Kranzniederlegung am Infanteriestein und der Feldgottesdienst sowie der umfangreiche Schießwettkampf. Und auch sonst ließ das Informationsangebot in bewährter Weise keine Wünsche offen. So hielt der Befehlshaber des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr, Generalleutnant Hans-Werner Fritz, den Festvortrag und informierte zu der Lage in den Einsatzgebieten. Live-Vorführungen, Präsentationen über das Lehrgangsangebot der Schule, eine Großgeräte-Ausstellung sowie eine Industrieschau ergänzten die Programmpunkte. Und auch hierbei ließ sich manche Neuigkeit aufschnappen.

Montag, 14. Juli 2014

54 - 74 - 90 - 2014

São Paulo (ww) Die deutsche Fußballnationalmannschaft ist Weltmeister 2014! Den S&T-Blog hatte es unlängst nach Spiez in die Schweiz verschlagen, wo er auf historischen Spuren wandelte.

Also: Herzlichen Glückwunsch! In diesem Sinne: "54 - 74 - 90 - 2014, ja da schlagen wir alle ein - mit dem Herz in der Hand und der Leidenschaft im Bein - werden wir Weltmeister sein..."

Freitag, 11. Juli 2014

Heckler&Koch: Erster Certified Partner zur Zivilkundenbetreuung

Oberndorf a. N./Ulm (ww) Die schwäbische Waffenschmiede Heckler & Koch vergibt erstmals den Status des „Certified Partners“ an das Müller Schießzentrum Ulm GmbH & Co. KG.
Das MSZU - erster "Certified Partner" von Heckler&Koch. Grafik: MSZU
 „Als Certified Partner der Heckler & Koch GmbH bietet das Müller Schießzentrum Ulm GmbH & Co. KG künftig fachkompetente Beratung rund um das Kurz- und Langwaffenprogramm des weltbekannten Schusswaffenherstellers Heckler & Koch an. Eigens hierfür wurde das Verkaufspersonal des MSZU vom Hersteller speziell auf die HK Produktpalette geschult“, so das Unternehmen aus Oberndorf in seiner Pressemitteilung. Mit diesem Schritt will man die Nähe zum Zivilkunden weiter vertiefen.

Sea Ceptor im scharfen Schuss

Vidsel/Schweden (ww) MBDA hat das Sea Ceptor Flugabwehrsystem erfolgreich im scharfen Schuss getestet. Bereits zwischen dem 29. Mai und dem 5. Juni fanden auf dem Schießplatz Vidsel in Schweden die ersten beiden sucher-gelenkten Schießen der “Common Anti-air-Modular Missile (CAMM) statt.

Abschuss einer CAMM. Foto: FVM Vidsel Test Centre/MBDA
Die Tests umfassten zudem die Kommunikation zwischen Rakete und Sea Ceptor System über Zwei-Wege-Datenlink. Die Versuche sollten die Funktionalität des Command and Control (C2) Systems des Sea Ceptors sowie dessen Fähigkeit nachweisen, Daten eines externen Radars verarbeiten und dann an die CAMM zur Zielbekämpfung weitergeben zu können. Beide jetzt getesteten CAMM‘s verhielten sich wie erwartet, fassten mit dem aktiven Radio Frequency (RF)-Sucher die Ziele kurz nach dem Start auf und blieben bis zum Abfangen auf Kurs. Die CAMM soll sowohl von der Royal Navy als auch von der Royal New Zealand Navy im Sea Ceptor-System genutzt werden. Das britische Heer wird sie im Rahmen des Future Local Area Air Defence System (FLAADS) nutzen.
www.mbda-systems.com

Neues aus der Carl Gustaf-Verwandschaft

Stockholm, Schweden (ww) In der Bundeswehr dient sie noch als Leuchtbüchse, andere Nationen nutzen die vielseitige Mehrzweckwaffe in der heutigen Version M3: Die 84mm-Panzerfaust Carl Gustaf von Saab.

Die Carl Gustaf M3 lässt sich zweckmäßigerweise im Zwei-Mann-Betrieb aus Richt- und Ladeschütze einsetzen. Foto. Saab
Bereits im Dezember 2013 hatte der schwedische Konzern die neue Munitionssorte HEAT 655 CS (High Explosive Anti Tank Confined Space) für die Mehrzweckwaffe vorgestellt, wodurch sie sich nun auch aus Gebäuden heraus einsetzen lässt. Nun hat auch Saabs AT4CS-Familie zwei neue Zuwächse erhalten. Die AT4CS ER (Confined Space Extended Range) lässt sich nicht nur aus beengten Räumen einsetzen, sondern legt im Vergleich zum Vorgängermodell noch einmal 200 Meter Reichweite zu, so daß Ziele auf bis zu 600 Meter bekämpft werden können. Die AT4CS HE (High Explosive) basiert auf der AT4CS AST (Anti Structure) und detoniert wahlweise bei Aufschlag oder mit einem programmierten Luftsprengpunkt und bietet eine Reichweite von 1000 Metern. Aufgegeben hat Saab dem Vernehmen nach einen aus der Waffe zu verschießenden Lenkflugkörper. Die neuen Munitionssorten sollen im nächsten Jahr in Serie gehen und die bisherige AT4CS-Munitionspalette aus HP (High Penetration), RS (Reduced Sensivity) und AST ergänzen. Ebenso in Entwicklung befindet sich die neue 84-mm-Mehrzweckbüchsenvariante M4. Werkstoffe wie Titan sollen das Gewicht der neuen Carl-Gustaf-Generation deutlich senken. So soll eine geladene M4 etwa so viel wiegen wie eine ungeladene M3. (ww)

www.saabgroup.com

Deutscher Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe - erfolgreich im In- und Ausland

Bonn (ww) Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe „made in Germany“ erweisen sich nicht nur im Inland als erfolgreich. Sie gehören auch zu den Exportschlagern.
Das THW kann nicht nur dicke Bretter bohren, sondern mit dem Kernbohrgerät bis zu einem Meter durch Beton vordringen. Foto: JPW
Das bringen die Jahresberichte 2013 des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)  und der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) klar zum Ausdruck. Beide Dokumente stellte Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière am 10. Juli 2014 in Bonn vor.

Donnerstag, 10. Juli 2014

Tim Dillon neuer CEO bei Noveske Rifleworks LLC

Grants Pass,Oregon/USA (ww) Tim Dillon fungiert ab sofort als Geschäftsführer von Noveske Rifleworks. Das teilte Lorina Noveske, die Witwe des Firmengründers John Noveske (1976 - 2013) und Eigentümerin des berühmten AR-Herstellers aus Oregon/USA jüngst mit.
Tim Dillon und Lorina Noveske mit Produkten des Hauses. Foto: Noveske
Tim Dillon ist seit einem Vierteljahrhundert in der US-Feuerwaffenindustrie tätig. Er leitet jetzt nicht nur die Tagesgeschäfte, sondern soll weiterhin Noveskes Ideal, qualitativ hochwertige AR-Waffen und Teile herzustellen, fortsetzen. „Tim Dillon bringt nicht nur die notwendige Erfahrung aus der Waffenbranche mit. Er versteht und respektiert auch Firmengeschichte von Noveske sehr genau“, so Lorina Noveske in ihrem Statement. „Herr Dillon besitzt zudem einen Charakter, durch den er die einzigartige Qualität und Kultur unserer Firma fortführen wird und die Begeisterung unserer wunderbaren Kundschaft erhalten wird“

www.noveske.com

Dienstag, 8. Juli 2014

Neues geschütztes Bergekranfahrzeug für die Bundeswehr

Ehingen (ww) Die Bundeswehr lässt derzeit ein neues geschütztes Berge-Kranfahrzeug entwickeln. Hauptauftragnehmer ist die Liebherr-Werk Ehingen GmbH. Das schwäbische Unternehmen ist Weltmarktführer bei Mobilkranen.
Studie des neuen geschützten Bergekranfahrzeugs. Grafik: Liebherr
Das geschützte Berge-Kranfahrzeug soll zukünftig die neue Generation Geschützter Führungs- und Funktionsfahrzeuge (GFF), geschützte Transportfahrzeuge (GTF), MULTI FSA (Wechselladerfahrzeuge) sowie bereits in Nutzung befindliche Radfahrzeuge unter Schutz des Bedienpersonals bergen und abschleppen können.
Darüber hinaus soll das G-BKF in der Lage sein, taktische Marschbegleitung über größere Entfernungen zu leisten, Instandsetzungs- und Umschlagsunterstützung zu geben sowie Berge-, Abschub- und Nothilfe-Einsätze zu gewährleisten.

Montag, 7. Juli 2014

Schweden beschafft Leguan auf Leopard 2 von Krauss-Maffei Wegmann

München/Stockholm (ww) Die schwedischen Streitkräfte ergänzen ihre Leopard-2-Familie um Brückenlegepanzer mit dem Leguan-System.
Leguan auf Leopard 2. Foto. Krauss-Maffei Wegmann

Wie Krauss-Maffei Wegmann heute mitteilte, haben die schwedische Beschaffungsbehörde und die Münchner Panzerschmiede am 26. Juni 2014 in Stockholm einen Vertrag über die Beschaffung dreier Leguan unterzeichnet. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf ca. 34 Mio. Euro. Es umfasst zudem Peripherie und Ausbildungsgeräte sowie eine Option auf weitere Fahrzeuge.