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Mittwoch, 12. Juni 2019

MG6 an Bord des H145M - Bundeswehr-Übung Heli Dust

Oberlausitz (ww) In den letzten Wochen trainierten Soldaten des Hubschraubergeschwaders 64 im Rahmen der Übung Heli Dust unter anderem den Einsatz des neuen Maschinengewehrs MG6.
Der Tactical Operator als MG6-Bordschütze im H145M (Foto: Bundeswehr/Johannes Heyn)
Das MG6 dient sowohl für offensive Aufgaben als auch zur Selbstverteidigung. 


Beim MG6 handelt es sich um die von Dillon Aero hergestellte M134D, eine Gatling-Mehrrohrwaffe im Klaiber 7,62 mm x 51 mit hoher Kadenz. Außer im Leichten Unterstützungshubschrauber H145M wird das MG6 bei den Spezialkräften als Bewaffnung auf Fahrzeugen und Festrumpfschlauchbooten zum Einsatz kommen.
Das MG6 verfügt über einen elektrischen Fremdantrieb kommt auf eine enorme Kadenz von wahlweise 3.000 oder 4.000 Schuss pro Minute – die Bundeswehr nutzt die Waffe mit einer Schussfolge von 3.000 Schuss pro Minute. Sechs gegen den Uhrzeigersinn rotierende Rohre mit eigenen Verschlüssen sorgen dafür, dass sich die Waffe dabei nicht überhitzt. Nicht gezündete Patronen stößt der Mechanismus einfach aus. Die Reichweite liegt bei 1.000 Metern.
Im H145M können wahlweise ein oder zwei MG6 mit einem Munitionsvorrat von je 4.000 Patronen lafettiert sein.

Ein an der Seitentür des H145M lafettieres MG6 (Foto: Bundeswehr/Jerg Maier)
Der Tactical Operator – ein Besatzungsmitglied des H145, der neben seinen luftfahrzeugtechnischen Aufgaben z. B. auch für die Bedienung der Winch oder der Fastroping-Einrichtung zuständig ist – fungiert als Bordschütze. Ein Aimpoint MPS3-Rotpunktvisier erleichtert das Zielen, die Waffe kann aber auch durch Schussbeobachtung der Leuchtspurmunition nachgerichtet werden.
In jeden Gurtkasten passen 4.000 Schuss (Foto: Bundeswehr/Jerg Maier)
Die Munitionszuführung erfolgt über Gurt aus einem 4.000-Schuss-Kanister an, die sich nach Herstellerangaben in weniger als vier Minuten mit Gurten füllen und einsatzbereit machen lassen. Ein solcher Kanister wiegt 134 Kilo. Ein Gurtkanal sorgt für die sichere Zuführung zwischen Kanister und Waffe. Die ausgestoßenen Hülsen verlassen über einen schlauchartigen Kanal die Waffe, damit sie nicht ins Luftfahrzeug gelangen. Zur Ausstattung der fahrzeuggestützten M134D-Variante gehören eine um 360 Grad drehbare Lafette sowie drei Munitionskanister mit je 3.000 Schuss. Die wiegen pro Stück befüllt 93 Kilo.
Die Leuchtspurmunition erleichtert das Nachrichten (Foto: Bundeswehr/Johannes Heyn)
Die Vorläufer des MG6 befinden sich seit den 1960er Jahren als „Miniguns“ bei den US-Streitkräften in Nutzung. Das M134 wurde ursprünglich von General Electric entwickelt und trägt bei der U.S. Air Force die Bezeichnung GAU-2A/B.
Von der jüngsten MG6-Erprobung hat die Bundeswehr/Luftwaffe eindrucksvolle Bilder von Johannes Heyn sowie ein Video veröffentlicht – danke dafür!


www.bundeswehr.de
www.luftwaffe.de