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Mittwoch, 19. Juni 2019

Pfull House - Tag der Bundeswehr am Ausbildungszentrum Spezielle Operationen

Pfullendorf (ww/Michael) Einer der 14 Standorte des diesjährigen Tages der Bundeswehr war Pfullendorf, in der Triple G (GGG = Goldgelbe und Grüne Gemeinschaft) auch unter der Kurzform „Pfull“ bzw. „Pfulle“ bekannt.
(Foto: Michael)
Ich selbst musste aus Gründen andere Dinge tun und konnte leider nicht selbst vor Ort sein, obwohl ich gerne mal wieder in den Südwesten gereist wäre.  Der S&T-Blog-Leser Michael, zudem ein alter Reservistenkamerad, hat mir aber den folgenden Bericht und Bilder geschickt, den ich hier gerne wiedergebe.
Das Kommando Spezialkräfte war ohne Zweifel ein Publikumsmagnet (Foto: Michael)

Als ehemaliger Soldat und Reservist war es für mich eine Verpflichtung, diesen Tag der Bundeswehr mit einem sehr guten Kameraden zusammen zu besuchen.
Wir kamen um 08:30 auf einem der vielen ausgewiesenen Parkplatz eines bekannten Einbauküchenherstellers an. Von den dortigen eingesetzten Soldaten wurden wir empfangen und schließlich nahm uns ein Hauptmann mit seinem Fahrer direkt in die Kaserne mit. „Mitkommen und einsteigen!“ Klasse, eine VIP – Fahrt!  Es waren jedoch ausreichend Busse für den Transfer von den Parkplätzen zur Kaserne organisiert worden.
Mit der Durchfahrt durch die Hauptwache setze bei uns schon sehr der „Wohlfühlfaktor“ ein. Der Gang von dort in den Kernbereich lies es bereits erahnen: da gibt es so viel zu sehen, das schaffen wir niemals an einem Tag.


Zum ausgestellten nicht alltäglichen Großgerät zählten das Route Clearance System...  (Foto: Michael)

...und ein geschützter Baggerlader  (Foto: Michael)
Aufgefallen ist uns sofort, mit wieviel Liebe und Sorgfalt die Stände und Ausstellungsstücke aufgebaut und ausgestattet gewesen sind.
Virtuelle Fallschirmsprungausbildung (Foto: Michael)

Wir haben dann, mehr oder weniger, die simulierte Fallschirmausbildung „abgeschlossen“.  Jede Menge Fahrzeuge, Artillerie, Hubschrauber und der Überflug einer A 400 M waren zu sehen. Ebenso präsentierten sich die EOD Kräfte, Fernspäher, Scharfschützen, Notfallmedizin, Verpflegung und mir persönlich sehr wichtig: die „Initiative Solidarität mit unseren Soldaten und ihren Familien“. Wir haben hier sehr gerne auf dem gelben Band unsere Wünsche für die im Einsatz befindlichen Soldaten aufgeschrieben.
Zugriff der EGB-Kräfte (Foto: Michael)

Zwei absolute Highlights waren die Vorführungen der EGB - Kräfte zum Nahkampf bzw. Entwaffnungstechniken mit Krav Maga sowie das anschließende Szenario, in der die Festnahme  eines illegalen Waffenhändlers dargestellt wurde. In der 30 minütigen dauernden Präsentation wurde das Eindringen in das Gebäude gezeigt. Eine beeindruckende Leistung!
KSK-Zugriff  (Foto: Michael)

Der zweite Höhepunkt war die Vorführung des KSK. Auch diese 30 minütige Vorstellung  beeindruckte die Zuschauer auf der übervollen Tribüne sehr. Das Publikum wurde mit einem Video mit der Geschichte und den Aufgaben des KSK vertraut gemacht. Es folgte im Anschluss eine Festnahme eines Kriminellen.
KSK löst Geiselnahme  (Foto: Michael)

Eine gestellte Geiselnahme fast direkt vor uns auf der Tribüne aus den Zuschauern heraus war der Beginn des nächsten Aktes. Aufzug der Zugriffseinheiten über den Platz, Absetzen des Scharfschützenteams, Erstürmung des Gebäudes mit anschließendem Abzug mittels der vorgefahrenen Fahrzeuge und Helikopter.
Feuermachen unter Anleitung  (Foto: Michael)

Bestandteile der Überlebensausrüstung  (Foto: Michael)
Es gab aber nicht nur „Action“. Auch für die Kinder wurde in einem „Survival –Camp“ einiges geboten. Feuer machen, wie orientiere ich mich mit der Uhr und nach den Sternen, was ist eine Überlebensausrüstung, usw. Anfassen, fragen und mitmachen war hier die Devise.
Gegen 17:00 verließen wir die Staufer Kaserne wieder. Leider, zu unserem großen Bedauern. Alles konnten wir uns nicht anschauen, dafür war das Angebot zu groß.
Handwaffen, darunter nicht alltägliche wie die Remington 870 Repetierflinte...  (Foto: Michael)

...und das modernisierte Scharfschützengewehr G22A2  (Foto: Michael)
Es war ein sehr schöner Tag. Die Eindrücke sind auch jetzt, für mich, der ich hier sitze und diese Zeilen schreibe, groß. Der Trainingsaufwand der Spezialkräfte, die liebevolle Gestaltung der Stände und Ausrüstung und die guten Gespräche mit den Kameraden kann man nicht genug loben.
Ausbildungspuppe für die Combat Forst Responder-Ausbildung  (Foto: Michael)

Die neue CFR-Ausstattung der Spezialkräfte  (Foto: Michael)
Einen ganz besonderen Dank gilt deshalb allen Soldatinnen und Soldaten für ihren Einsatz an diesem Tag; das habt ihr alle ganz toll gemacht!
Hungrig und mit Sonnenbrand kamen wir wieder am wartenden Fahrzeug an. Vor unserer Heimfahrt sind wir dann noch in Pfullendorf in ein Brauhaus gegangen – endlich was essen. Der Abschluss eines gelungenen Tages mit der Erkenntnis, dass trotz aller Widrigkeiten bei der Bundeswehr das Engagement dieser Menschen ein Anlass zur Hoffnung für die Truppe ist.
Alles Gute für Euch, passt auf Euch auf und kommt aus jedem Auslandseinsatz immer gesund wieder! Es tat gut, bei Euch zu sein.

Soweit Michaels Bericht. Ich denke, er spiegelt  eindrucksvoll die gute Stimmung wider, die auf der Veranstaltung am Ausbildungszentrum Spezielle Operationen geherrscht hat und von der mir auch von anderen Standorten des Tages der Bundeswehr – etwa Faßberg und Augustdorf – berichtet wurde.  Der nächste Tag der Bundeswehr findet am 13. Juni 2020 statt!