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Donnerstag, 27. Juni 2019

Rheinmetall Mission Master Protection und Rescue - UGV mit Raketen und als Krankenträger

Overberg Testzentrum, Südafrika (ww) Zwei neue Konfigurationen seines Mission Master UGV stellte Rheinmetall vor einigen Wochen auf der zur Ammunition Capability Demonstration 2019 (ACD2019) in Südafrika vor: die Variante Protection mit 70mm-Raketenwerfern und die Version Rescue als Sanitätsfahrzeug.


Im Rahmen der ACD 2019 feuerte das mit der Rheinmetall-Waffenstation „Fieldranger Multi“ mit 70-mm-Raketenwerfern von Thales ausgestattete Unmanned Ground Vehicle (UGV) eine Salve von 14 Raketen ab. Dabei brachte der Mission Master-Protection 60 kg Sprengstoff in 1,6 Sekunden auf den Weg Richtung Ziel – eine Leistung, die gerade im Landstreitkräftebereich besonders bemerkenswert erscheint. „Wir sind wahrscheinlich die ersten, die ein Luft-Boden-System in einer Boden-Boden-Rolle einsetzen. Definitiv sind wir aber die ersten, die es von einem UGV aus tun“, so Alain Tremblay, Vizepräsident für Geschäftsentwicklung bei Rheinmetall Canada.
Mission Master-Protection (Foto: Rheinmetall)
Nach einem Monat Tests und Schießversuchen in Südafrika mit der neuen Nutzlast des Mission Master-Protection konnte Rheinmetall bei der Demo ein perfekt konfiguriertes und stabilisiertes Waffensystem einsetzen. Möglich wurde diese Leistung auch durch die Einbindung eines wichtigen Partners. „Thales zeigte ein sehr hohes Maß an Professionalität. Unsere technische Zusammenarbeit hat uns geholfen, einen großen Schritt nach vorne zu machen“, so Tremblay. Nach Abschluss des Qualifikationsprozesses erfüllt die Kombination aus Fieldranger Multi und 70mm-Raketenwerfer die militärischen Standards und ist nun bereit für den Einbau in andere Plattformen und gepanzerte Fahrzeuge. Der Mission Master-Protection kann auch mit 50mm-Waffensystemen, 12,7mm-Maschinengewehren und 40mm- Granatwerfern ausgestattet werden.
Die Besonderheit der Demonstration des Mission Master-Protection auf dem Overberg-Testgelände war, dass ein ferngesteuerter Waffenträger in einem vollständig digitalisierten Szenario arbeitete – womöglich erstmals weltweit. Dabei erfolgte die Feuerleitung über das Soldatensystem Rheinmetall Argus. Rheinmetall und Thales betonten beide die Notwendigkeit einer Man-in-the-Loop-Konfiguration, d.h. der Bediener hat die volle Kontrolle über das Waffensystem – von der Zielerfassung bis zur endgültigen Feuererlaubnis.
Auf der ACD2019 wurde darüber hinaus eine weitere neue Missionsausstattung gezeigt, der Mission Master-Rescue. Diese neue Variante ermöglicht es, Verwundete über weite Strecken autonom zu evakuieren. Ausgestattet mit zwei Korbtragen mit Schiensystemen verfügt der Rettungs-UGV des Weiteren über Kopf- und Fußfixierungen, Beatmungsgeräte, einen Defibrillator und einen Thermobehälter – eine Ausstattung, die von einem Sanitäter zu Fuß nicht zu tragen wäre.
Mission Master-Rescue (Foto: Rheinmetall)


Wachsender Trend zu bewaffnungsfähigen UGVs
So wie bewaffnete unbemannte Flugsysteme (Unmanned Aerial Systems/UAS) revolutionäre Auswirkungen auf die Luftkriegführung haben, deuten alle Anzeichen darauf hin, dass die Zahl der bewaffneten UGVs im Bereich der Landstreitkräfte weiterhin schnell wachsen wird. Weltweit erfolgen Feldversuche, darunter der Einsatz des russischen Kampf-UGVs URAN-9 im Mai 2018 in Syrien. Dabei haben zahlreiche Nationen das Potenzial bewaffnungsfähiger UGVs erkannt.
Wie auf der ACD2019 mit dem Mission Master-Protection gezeigt, eröffnet ein bewaffnungsfähiges UGV eine Vielzahl neuer Möglichkeiten. Während das Risiko für befreundete Streitkräfte minimiert wird, erhöht es die Kampfkraft abgesessen kämpfender Truppen erheblich, indem es Feuerunterstützung leisten kann. Es kann auch autonom militärische Aufgaben mit hohem Risiko auf den heutigen komplexen Gefechtsfeldern durchführen.




Vielseitige Plattform für Multimissionsprofile
Aufbauend auf einer robusten Basisplattform unterstützt der Mission Master die Truppen bei gefährlichen Einsätzen, auch in schwierigem Gelände und bei widrigen Wetterbedingungen. Mit einer Vielzahl von modularen, einfach zu installierenden Missionsaustattungen bietet der Mission Master nicht nur Schutz auf dem Gefechtsfeld, sondern kann auch eine Vielzahl anderer Aufgaben übernehmen, darunter logistischer Transport, Überwachung, Rettung, Brandbekämpfung, CBRN-Erkennung sowie die Funktion als Funk-Relaisstation.
Das Rheinmetall-Team wird auch im Jahr 2019 den Mission Master weiter entwickeln. Feldversuche mit dem neuen System werden das ganze Jahr über in Deutschland, den Niederlanden, Großbritannien und den USA erfolgen.


www.rheinmetall.com