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Donnerstag, 31. Januar 2019

Kostümkunde/Gearcheck: Combattant 2020, die neue persönliche Kampfausstattung der Poilus

Paris (ww) In einigen Streitkräften laufen derzeit unterschiedliche Programme bei Bekleidung, persönlicher Ausrüstung und Bewaffnung. Die französische Streitkräfteministerin informierte heute (31.01.2019) zu „Combattant 2020“.
Ein französischer Poilu mit Teilen der neuen Ausstattung Combattant 2020. (Foto: JPW)
Im Rahmen dieses Vorhabens führt das französische Heer derzeit querschnittliche Komponenten individueller Kampfkraft ein.
Hier ein Blick auf ausgewählte Bestandteile, welche die Poilus demnächst als „Kämpfer 2020“ erhalten:
  • Kampfbekleidung F3: Die neue Kampfbekleidung gibt es aus zwei Geweben (Sommer und Winter) sowie in zwei Tarnmustern (Mitteleuropa und Wüste). Die Bekleidung weist flammhemmende Eigenschaften auf und soll vor weiteren aktuellen Bedrohungen schützen.


Die neue Kampfbekleidung F3 (hinten) im Vergleich zur neuen Spezialkräfte-Uniform (vorne) (Foto: JPW)


  • Waffe: Das HK416F Arme Individuelle Future ist die neue Standardwaffe in Frankreich. 
  • Messer: Couteau Combattant 2020, ein Klappmesser. Es dient zum Kampf, als Werkzeug und zum Leben im Felde. Weiterhin wird zu der Handwaffe HK416F noch ein Bajonett ausgegeben.
Das CAC von TB Outdoor gehört zur Ausstattung Combattant 2020 (Foto: TB)
  • Modulare Schutz- und Trageausstattung: Die „Structure Modulaire Balistique (SMB) lässt sich sowohl für den FANTASSIN als auch querschnittlich nutzen. Sie bietet adaptierbaren Schutz bis gegen 7,62 und wiegt bis zu 12 Kilo. Weiterhin gehören ein Gefechsthelm aus Komposit-Werkstoffen, eine Schutzbrille und ein zweistufiger Gehörschutz zur persönlichen Schutzausstattung.
F3-Kampfanzug, neuer Gefechtshelm und die Structure Modulaire Balistique (Foto: JPW)

  • Kampfrucksack: Kommt in zwei Varianten - eine für den abgesessenen Einsatz sowie für die Gebirgstruppen und eine querschnittliche. Fassungsvermögen 45 Liter.
  • Kälte/Nässeschutz: Die Nässeschutzbekleidung besteht aus Jacke und Hose, ist leichter, kompakter und geräuschärmer. Es wird zwei Varianten geben: Eine für den abgesessenen Einsatz sowie für die Gebirgstruppen und eine querschnittliche. Als Kälteschutz gibt es Unterwäsche auf Merinowolle-Basis. Zur Austattung gehört weiterhin ein Poncho.
  • Stiefel: Jeder Soldat erhält ein Paar für moderate und eines für heiße Temperaturen.
Nicht zu verwechseln ist der querschnittliche Combattant 2020 mit dem Soldatensystem FELIN. Natürlich werden aber beide Vorhaben miteinander harmonisiert.

Mittwoch, 30. Januar 2019

Ein näherer Blick auf den 60. Bericht des Wehrbeauftragten: Personal- und Materiallücken, Bureaucratie und Übertechnologisierung

Berlin (ww) Der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages legte gestern seinen Jahresbericht vor. Ich halte das Dokument bekanntermaßen für Pflichtlektüre, weshalb ich gerne darauf hinweise.
Genaueres hinschauen lohnt sich! (Foto: Bundeswehr/Jana Neumann)
Was mir bei genauerer Betrachtung auffiel:
Der Bericht benennt einmal mehr, daß zwar die Trendwende Finanzen gute Rahmenbedingungen schaffe, die Trendwenden Material und Personal jedoch noch nicht ausreichend greifen würden – auch, weil sich die Bundeswehr durch Überbureaucratisierung selbst lähme. „Zu wenig Personal auf der einen, fehlendes Material auf der anderen Seite: Oftmals trifft Lücke auf Lücke.“ Dennoch: Der amtierende Wehrbeauftragte spricht – ganz im Sinne des in Berlin vorherrschenden sicherheitspolitisch kurzsichtigen Konsenses – ein mögliches Ende der Aussetzung der Wehrpflicht nicht einmal an. Die letztes Jahr andiskutierte Dienstpflicht taucht nur als Bestandteil des Wortes „Dienstpflichtverletzung“ in seinem Bericht auf.
Kurioserweise plant das BMVg – so ist dem Dokument zu entnehmen – eine neue Art des Wehrdienstes, nämlich den „Wehrdienst zur temporären Verbesserung der personellen Einsatzbereitschaft“. Immerhin: Wenn dereinst kriegsbedingte Verluste die personelle Einsatzbereitschaft der Stolzen Streitmacht senken sollten, ließe sich so wenigstens Kanonenfutter rekrutieren. Im Ernst: Wirkliche sicherheitspolitisch glaubwürdige, aufwuchs- und durchhaltefähige Wehrfähigkeit wird sich nur durch eine vernünftig ausgestaltete Wehrpflicht bzw. Dienstpflicht realisieren lassen. Man muss es allerdings wollen.


Ein interessanter Vorschlag betrifft die beschleunigte Beschaffung und Ausgabe moderner Bekleidung und persönlicher Ausrüstung:
Die Phasen der Entwicklung, Erprobung und Zertifizierung sind abgeschlossen. Deshalb sollte neben den großen Plan der Vollausstattung bis 2031 ein kleineres Sofortprogramm treten, das den Schwerpunkt auf die persönliche Ausrüstung aller Soldatinnen und Soldaten legt. Dies würde bei den Soldaten den Eindruck verstärken, dass die Trendwenden wirklich begonnen haben und nicht nur auf dem Papier stehen.



Erfrischend sind ebenso die Ausführungen des Wehrbeauftragten zu den Auswirkungen der Digitalisierung auf dem Gefechtsfeld, die sich beispielsweise durch Übertechnologisierung oder Informations-Overkill bemerkbar machen:
Die robuste Truppenlösung ist genau so nötig wie die Hightech-Modernisierung. Sind also unsere Panzer, Schiffe und Flugzeuge nicht mittlerweile zu hoch gezüchtet, störanfällig und von außen manipulierbar? Was geht noch, wenn nichts mehr reagiert?

Oder:
Im Informations- und Befehlsfluss muss es neben modernster Technik weiterhin auch eine verlässliche analoge Lösung geben, die durch gut ausgebildete, charakterfeste, entscheidungsfreudige militärische Vorgesetzte und Soldatinnen und Soldaten in der „Schlammzone“ unter allen denkbaren Umständen beherrscht werden kann.



Dem ist nichts hinzuzufügen. Außer, daß es den gesamten 60. Bericht hier als pdf zum Herunterladen gibt.


https://www.bundestag.de/parlament/wehrbeauftragter

Dienstag, 29. Januar 2019

SFWC Special Forces Water Craft - Jetski für Polizei und Militär auf der boot2019

Düsseldorf (ww) Auf der Jubiläumsausgabe der Wassersportmesse boot 2019 konnte man mit dem "Special Forces Water Craft" - kurz SFWC - am Stand der Wasserschutzpolizei NRW ein interessantes Spezial-Wasserfahrzeug für Polizei und Militär bestaunen.
Das Special Forces Water Craft ist eine für polizeiliche und militärische Einsätze konfigurierte Variante des Rescue Water Craft, vertrieben durch die Firma waterrescue. Es werden vier Grundmodelle angeboten: WR180 POL/MIL und WR250 POL/MIL. Die Zahlenfolgen in den Bezeichnungen beziehen sich auf die Motorleistung in PS, POL steht für Police und MIL für  - richtig: Military! 
Das SFWC mit Rescue Platform auf der boot 2019 (Foto: JPW)
Die WR-Fahrzeuge eignen sich sowohl für den Einsatz auf See als auch auf Binnengewässern. Sie lassen sich mit Anhängern oder dank 4-Punkt-Liftgeschirr-Anschlagpunkten auch als Außenlast per Hubschrauber an den Einsatzort bringen.
Gemeinsam ist allen hochagilen Fahrzeugen 93 Liter Stauraum und 70 Liter Tankinhalt. Die 180 PS-Fahrzeuge sind 335 cm lang und 125 cm breit, die stärkeren Modelle bringen es auf 356 cm Länge und 123 cm Breite. An allen lässt sich bei Bedarf eine Rettungsplattform "Rescue Board" anbringen, welche nochmals 130 cm lang ist. Die Fahrzeuge können drei Personen transportieren.
Eine maßgeschneiderte Ausstattung beispielsweise mit Positionslampen, GoPro-Kameras, LED-Sondersignalleuchten, Suchscheinwerfern, Rettungsschlaufen, Halterungen für  Taschen und Werkzeug etc. ist möglich.
Am Stand auf der boot 2019 gab man sich über die Nutzer des SFWR zurückhaltend, was nachvollziehbar erscheint. Bei dem Exponat handelte es sich aber augenscheinlich um ein ähnliches Modell wie jene Jetskis, die die Polizei der Freien und Hansestadt Hamburg  vor gut einem Jahr beschafft hat. „Wir können die Beschaffung dieses neuen taktischen Geräts bestätigen. Es ist für Einsätze im Bereich des LKA 24 vorgesehen,“ hieß es damals knapp. Im Referat 24 des Landeskriminalamtes Hamburg sind die Spezialeinheiten zusammengefasst. Hintergrund für die Einführung der schnellen und wendigen Fahrzeuge waren Szenarien, wonach Attentäter mit Speedbooten Anschläge verüben könnten. Inzwischen erfolgten schon mehrere Einsätze mit dem vielseitigen Einsatzmittel.
www.waterrescue.de
www.boot.de

Dienstag, 22. Januar 2019

Glock 46 wird neue Polizei-Dientpistole in Sachsen-Anhalt

Magdeburg, Deutsch-Wagram (ww) Die Polizei des Landes Sachsen-Anhalt führt die Pistole Glock 46 als neue Dienstpistole ein. Sie löst die noch im Dienst befindliche SIG Sauer P6 ab. Wie das Innenministerium des Bundeslandes heute mitteilt, erhielt  der österreichische Hersteller im Zuge eines Vergabeverfahrens den Zuschlag zur Ausstattung der zukünftig knapp 6.400 Polizeibeamtinnen und -beamten.
Die Glock 46 (Foto: JPW)


Das Modell Glock 46 ist für das Kaliber 9 x 19 mm eingerichtet, weicht im Hinblick auf ihre Konstruktion aber deutlich von den Glock-Standards ab. Die Glock 46 verfügt über ein neues Drehlaufverschlusssystem. Durch diese Konstruktion ist es möglich, dass sich die Waffe ohne Betätigung des Abzugs entspannen und zerlegen lässt – eine zentrale Vorgabe der Technischen Richtlinie „Pistole“. Sachsen-Anhalt ist bundesweit das erste Land, welches eine Waffe des österreichischen Herstellers als Standardwaffe einführt. Bei polizeilichen Spezialeinheiten des Bundes und der Länder und auch bei der Bundeswehr ist Glock mit verschiedenen Versionen der Modelle 17, 19 und 26 hingegen bereits seit vielen Jahren in Nutzung.
Die Glock 46 zerlegt (Foto: JPW)
Die Umstellung auf das neue Dienstpistolenmodell soll bis Ende 2021 abgeschlossen sein. U. a. werden die Polizeianwärterinnen und -anwärter der Fachhochschule Polizei die ersten sein, welche mit der neuen Waffe ausgestattet werden. Die Spezialeinheiten sind von den Neubeschaffungen ausgenommen, da deren Waffenausstattung auf einem modernen Stand ist. Neben dem Kauf von rund 8.600 neuen Dienstpistolen/Zubehör, darunter auch Reserve- und Trainingswaffen sowie Modelle für die Aus- und Fortbildung, gibt es eine Reihe weiterer Projektkosten, etwa für die erforderliche Umrüstung der polizeieigenen Waffenwerkstatt. Die Gesamtkosten betragen ca. 8,6 Millionen Euro.

www.glock.at

Montag, 21. Januar 2019

Schlank und silber - die neuen Glock-Pistolen G43X und G48

Las Vegas, Deutsch-Wagram (ww) Pünktlich zur SHOT Show hat Glock zwei neue Pistolenmodelle vorgestellt. Die Modelle G43X und G48 sind speziell für die verdeckte Trageweise entwickelt worden. Die Waffen im Kaliber 9 x 19 mm weisen das bewährte Safe-Action-System mit teilvorgespanntem Schlagbolzenschloss auf. Die silbrigfarbigen Verschlüsse tragen eine nPVD-Beschichtung.

Glock G43X (l.) und G48, beide in 9 x 19 mm (Foto: Glock)
G43X und G48 folgen einem ähnlichen Ansatz wie die Glock 19X: Sie kombinieren kompakte Ausmaße mit großzügigeren Griffstücken. Damit decken sie nicht nur eine größere Bandbreite an Handgrößen ab, sondern zeigen sich ausgewogener und bieten eine höhere Magazinkapazität.

Beide Pistolen nutzen das G48-Griffstück (Foto: Glock)

Mit einer Breite von 28 mm fallen die beiden neuen "Slim-Line"-Pistolen gerade einmal 1mm breiter aus als die subkompakte Glock 43. Die 32 mm Breite der Glock 19 Gen 5 unterbieten sie um 4 mm. Damit gleicht die G48 von den Abmessungen her der Glock 19Gen5, zeigt sich aber 4 mm schlanker.  Die G43X weist mit 159 Millimetern die gleiche Länge wie das Modell 43 auf, lässt sich aber wiederum dank ihres G48-Griffstücks besser greifen und besitzt zudem eine höhere Magazinkapazität - nämlich zehn statt sechs Patronen. Weitere Merkmale der beiden neuen Pistolen sind die Handhabungsrillen vorne am Verschluss für eine bessere Ladekontrolle, der integrierte Beaverteil, der kürzere Abstand des Abzugszüngels zum Griff, der Glock-Lauf mit verbessertem Polygon-Profil und der wahlweise links und rechts anbzubringende Magazinhalteknopf. Das Magazin fasst - wie erwähnt - zehn Patronen und weist einen orangefarbenen Zubringer auf. Mehr zu den Pistolen demnächst hier.

www.glock.at

Freitag, 18. Januar 2019

Schweden macht Flugabwehrsystem Patriot auf Rheinmetall-MAN-Fahrzeugen beweglich

Stockholm, Düsseldorf (ww) Die schwedischen Streitkräften machen ihr Patriot-Flugabwehrsystem auf Rheinmetall-MAN-Trägerfahrzeugen beweglich.  So orderten sie insgesamt 40 hochmobile Lastkraftwagen der HX-Baureihe von Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV). Ab dem ersten Quartal 2021 sollen 16 Sattelzugmaschinen und 24 Transportfahrzeuge zulaufen. Der Auftragswert für diese Fahrzeuge liegt im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.
HX2 8x8 (Grafik: Rheinmetall)
Die schwedische Beschaffungsbehörde FMV hat für ihre Logistiktruppe bei Rheinmetall bereits früher andere HX-Fahrzeuge beschafft. Die neuerliche Beauftragung der RMMV mit der Lieferung von Trägerfahrzeugen für das Flugabwehrsystem Patriot liegt in der Konsequenz des Fahrzeugfamiliengedankens und unterstreicht darüber hinaus die Zufriedenheit des Kunden mit den bewährten „Military-off-the-Shelf“-LKW.
Die neueste HX2-Fahrzeuggeneration der RMMV zeichnet sich durch hohe Beweglichkeit, Robustheit, Vielseitigkeit und Funktionalität auch bei widrigsten Straßenverhältnissen und in schwerstem Gelände aus. Ebenfalls lassen sich Schutzlösungen flexibel zurüsten. HX2-LKWs gehören weltweit zu den Fahrzeugtypen mit der höchsten Einsatzerfahrung: Rund 10.000 Exemplare befinden sich rund um den Globus im Einsatz. Die hohe Verbreitung von Rheinmetall MAN-Fahrzeugen bringt gerade im Hinblick auf multinationale Einsätze große Vorteile bei Interoperabilität und Logistik. Aktuell gehören unter anderem Großbritannien, Australien, Neuseeland und Dänemark zum Nutzerkreis. Norwegen, Schweden und erst jüngst Deutschland haben ebenfalls Aufträge in nennenswerten Größen bei Rheinmetall MAN platziert.
Bei dem jetzt erteilten Auftrag handelt es sich darüber hinaus um das erste gemeinsame Beschaffungsprojekt für Raytheon und Rheinmetall seit ihrem Teaming im März 2018. Patriot ist das Rückgrat der integrierten Luftverteidigung und Raketenabwehr für sieben NATO Staaten und mit weiteren sieben Partnerländern weltweit interoperabel.

www.rheinmetall.com

Donnerstag, 17. Januar 2019

Bundeswehr bringt Scharfschützengewehr Accuracy International G22 auf neuen Standard

Portsmouth/UK , Fürth, Koblenz (ww) Die Bundeswehr modernisiert ihre Scharfschützengewehre G22 und G22A1. Accuracy International Ltd. (AI)  und dessen deutscher Behördenvertreter Pol-Tec aus Fürth bringen bis 2020 alle 780 Waffen auf den Standard G22A2.
Das G22A2 (Bild: AI)
AI und Pol-Tec haben das G22A2 2018 erstmals vorgestellt. Markantester Unterschied ist die neue Schäftung der AX-Baureihe. Sie tritt an die Stelle des alten Standards AWM-F, welcher inzwischen nicht mehr in Produktion ist. Die AX-Schäftung zeichnet sich durch eine lange STANAG 4694/Mil-Std 1913-Schiene auf der Oberseite aus und verfügt über seitliche patentierte AI KeySlot-Schnittstellen. Hierdurch bietet sie eine hohe Modularität. Die Schulterstütze lässt sich an die rechte Waffenseite anklappen.
Das G22A2 kommt nun im Farbton AI Pale Brown. Ebenfalls neu ist das Zielfernrohr Steiner Military 5-25 x 56 mit dem TReMoR 3-Absehen, welches auch auf dem Scharfschützengewehr G29 zum Einsatz kommt. Hierdurch sollen sich Ausbildung und Handhabung vereinheitlichen . Das Kaliber 7,62 x 67 mm (.300 Winchester Magnum) bleibt beim neuen G22A2 hingegen erhalten.
"Vielen Dank an das BAAINBw, daß es uns für die Aufrüstung ihrer Scharfschützengewehre zum G22A2, einem überlegenen Gewehr mit hervorragenden Fähigkeiten, beauftragt hat", sagt Tom Irwin, Direktor von AI. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit unserem deutschen Repräsentanten Pol-Tec und dem BAAINBw, um diese Gewehre wieder auszuliefern.“ 
Das G22 kam im Zuge eines neuen Scharfschützenkonzeptes Mitte der 1990er Jahre in die Truppe.

www.accuracyinternational.com
www.pol-tec.de
www.steiner-optics.com

Don't mess with the SAS - Nairobi, 15. Januar 2019

Nairobi/Kenia (ww) Britische Medien und internationale Geardo-Diskussionforen feiern derzeit einen augenscheinlich weißen Mann, der die kenianischen Sicherheitsbehörden tatkräftig bei der Anschlagslage am 15.01.2019 auf das DusitD2-Hotel in Nairobi unterstützte. Obwohl von offizieller britischer Seite - wie üblich - nicht bestätigt, soll es sich um einen Angehörigen britischer Spezialkräfte (spekulativ des 22. Special Air Service Regiments) gehandelt haben.

Britische Medien wie hier Daily Mail zeigen verschiedene Aufnahmen des Operators und analysieren dessen Ausrüstung (Screenshot)
Der Mann soll – so ist zu lesen – im Rahmen einer Ausbildungsmission für einheimische Spezialkräfte in Kenia gewesen sein. Solche Military Assistance-Aufträge gehören typischerweise zum Aufgabengebiet von Spezialkräften. Als der Anschlag begann, habe sich der Operator eigentlich nicht im Dienst befunden. Er habe dann die in seinem Fahrzeug mitgeführte Ausrüstung angelegt, sich bei den kenianischen Behörden zur Unterstützung gemeldet und den Kampf mit den Angreifern der Al-Shabab-Miliz aufgenommen. Weiterhin half er bei der Evakuierung verwundeter Personen. Bei dem Anschlag starben 21 Menschen. Die fünf Angreifer wurden eliminiert.
Ausrüstung (Crye Precision Jumpable Plate Carrier mit Tiefschutz, Battle-Belt mit Safariland-Holster) und vor allem die Bewaffnung (Colt Canada C8 alias L119A2 mit Aimpoint Micro T2 und L3/Insight ATPIAL AN/PEQ- Lasermodul sowie Glock 17 alias L131A1) sprechen tatsächlich für einen Angehörigen britischer Spezialkräfte. Aber wie auch immer: Einstellung und Mut, Terroristen immer und überall entschlossen entgegen zu treten, kann nicht hoch genug gelobt werden. Who dares wins!

Polnisches Pistolenprojekt - neue Neun-Para VIS-100 für die Truppe

Warschau, Radom/Polen (ww) Die polnischen Streitkräfte beschaffen eine neue Dienstpistole im Kaliber 9 x 19 mm. Pünktlich zum 100jährigen Jubiläum der Unabhängigkeit beauftragten die polnischen Streitkräfte Ende letzten Jahres die einheimische Waffenschmiede Fabryka Broni Lucznik Radom mit der Lieferung von 20.000 neuen Neun-Para-Pistolen des Typs VIS 100. Dabei handelt es sich um eine Variante der Pistolet Radomski PR-15 RAGUN. Unsere Freunde vom Fragoutmag haben uns einige Bilder zur Verfügung gestellt!
Die VIS-100, linke Waffenseite (Foto: Michal "Królik" Sitarski, Fragoutmag)
Die VIS 100 fällt recht konventionell aus: Es handelt sich um eine Full-Size-Spannabzugspistole mit Hahnschloss und Leichtmetall-Griffstück. Die rund 197 mm lange Pistole bringt leer 695 Gramm auf die Waage und lässt sich beidseitig bedienen. Eine manuelle Sicherung ist nicht vorhanden, aber ein Entspannhebel.
VIS-100, geöffnet, rechte Waffenseite  (Foto: Michal "Królik" Sitarski, Fragoutmag)
Die Metallteile sind mit einer Tenifer-Beschichtung versehen. Handhabungsrillen vorne und hinten am Verschluss erleichtern die Bedienung. Das Griffstück verfügt über eine integrierte Mil-Std 1913-Schiene. Die Magazinkapazität beträgt 15 Patronen. Der Lauf verfügt über vier Züge und kommt auf gut 110 mm Länge. Damit erreicht die VIS 100 eine Anfangsgeschwindigkeit von rund 350 Meter/Sekunde und eine Mündungsenergie von 480 – 520 Joule. Die VIS 100 sollen bis 2022 ausgeliefert werden.
Die Bezeichnung VIS-100 nimmt Bezug das 100jährige Jubiläum der polnischen Unabhängigkeit sowie auf die legendäre Radom-Pistole Modell 1935 (Pistolet wz. 35 Vis).
Die legendäre Pistolet wz. 35 Vis. Wer ein Original abzugeben hat, nehme bitte mit mir Verbindung auf! (Foto: JPW)
Die Abkürzung „wz.“ steht für „wzór“ („Modell“). Ausgesprochen klingt wz. wie „vis“, das lateinische Wort für „Kraft“.
Mit der VIS-100 findet nun eine weitere neue FB Radom-Handwaffe den Weg in die polnischen Streitkräfte. Bereits 2017 fiel die Entscheidung, das modulare Sturmgewehrsystem MSBS unter der Bezeichnung „Grot“ (Speerspitze) zu beschaffen. Diese Waffe stellt das Fragoutmag in diesem Video vor.


Abschließend nochmals unser herzlicher Dank an unsere Freunde vom Fragoutmag! Freue mich auf den nächsten Schnaps mit Euch!


http://fabrykabroni.pl/en/
www.fragoutmag.com



Dienstag, 15. Januar 2019

Lage(rungs)veränderung - Reaktivierung von acht Bundeswehr-Depots für Material und Munition

Berlin (ww) Die Bundeswehr erhöht angesichts der veränderten sicherheitspolitischen Lage ihre Kapazitäten zur Lagerung von Material und Munition. Die Bundesministerin der Verteidigung, Ursula von der Leyen, hat entschieden, daß in fünf Bundesländern insgesamt acht bereits geschlossene oder zur Schließung vorgesehene Munitions- und Materialdepots zwischen 2020 und 2031 schrittweise wieder in Betrieb genommen werden sollen.
Einfahrt zum Depot Bargum (Foto: Bundeswehr)
Dabei handelt es sich um die Munitionslager Altheim (Baden-Württemberg), Lorup (Niedersachsen) und Kriegsfeld (Rheinland-Pfalz) sowie die Materiallager Königswinter (Nordrhein-Westfalen), Hardheim (Baden-Württemberg), Huchenfeld (Baden-Württemberg), Bargum (Schleswig-Holstein) und Ladelund (Schleswig-Holstein). 600 Dienstposten sollen entstehen, 200 Millionen Euro investiert werden.

Montag, 14. Januar 2019

Kostümkunde/Gearcheck: Der neue Bundeswehr-Schneetarnanzug

Bad Reichenhall (ww) In den letzten Wochen traten sowohl in der Berichterstattung zur NATO-Großübung Trident Juncture 2018 als auch aktuell bei der Schneekatastrophenhilfe in Bayern Bundeswehrkameraden in Erscheinung, die den neuen Schneetarnanzug trugen.


Deutsche Soldaten bei Trident Juncture 2018 im Alarmposten (Foto: Bundeswehr)
Hierzu einige technische Details: Der Tarndruck ist - wie bereits berichtet - von den Spezialisten des Wehrwissenschaftlichen Instituts für Werk- und Betriebsstoffe der Bundeswehr (WIWeB) entwickelt worden. Der zweiteilige Anzug ist als Überziehanzug konzipiert, der aber anders als das Vorgängermodell aus Baumwolle Wind- und Wetterschutz bietet. Hierzu besteht er aus einem Dreilagen-Laminat (Gore-Tex). Hersteller ist die namhafte Firma Carinthia aus Kärnten in Österreich.
Die nicht gefütterte Überziehjacke hat eine geräumige Kapuze, die sich auch über den Helm stülpen lässt. Sie verfügt über zwei große Außentaschen und Ventilationsöffnungen. Auf beiden Ärmeln sind Oberarmtaschen angebracht, auf denen sich wiederum Klettflächen für Nationalitäts- und Dienstgradabzeichen befinden. Weiterhin verfügt die Jacke über einen Stehkragen mit wasserdicht konstruiertem Ober- und Unterkragen. Ein Windfang ist auf Hüfthöhe eingearbeitet.
Trident Juncture 2018: Gebirgsjäger am Geländeschneekasten (Foto: Bundewehr)
Die Hose hat zwei Blasebalg-Taschen auf den Oberschenkeln. Lange seitliche Reißverschlüsse erleichtern das An- und Ausziehen. Die Weite der Hosenbeine im Unterschenkelbereich lässt sich über klettbare Stege einstellen.
Gebirgsjäger befreien in Bad Reichenhall Dächer von der Schneelast (Foto: Bundeswehr)
Jetzt die schlechte Nachricht: Auf absehbare Zeit wird der neue Schneetarndruck-Anzug nicht im Handel verfügbar sein.


www.baainbw.de/wiweb
www.carinthia.eu

Freitag, 11. Januar 2019

Netzwerken für die Sicherheit - Neujahrsempfang 2019 der Bundespolizeidirektion Sankt Augustin

Sankt Augustin (ww) Rund 450 Gäste aus Politik, Konsularischem Korps, Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, Streitkräften, Wirtschaft und Fachmedien konnte die Bundespolizeidirektion Sankt Augustin zu ihrem diesjährigen Neujahrsempfang begrüßen. Wiederholt fand die Veranstaltung im Kloster der Steyler Missionare statt.
Volles Haus beim Neujahrsempfang 2019 (Foto: Bundespolizei)
Der Präsident der Bundespolizeidirektion Sankt Augustin, Wolfgang Wurm, betonte in seinem Jahresrückblick, daß 2018 viele Herausforderungen mit sich brachte. „Die Bundespolizei konnte sich im zurückliegenden Jahr erneut verlässlich und wirksam in die Sicherheitsleistungen einbringen. Und dies vor allem auch Dank eines engen Zusammenwirkens mit unseren behördlichen und unternehmerischen Sicherheitspartnern – national, wie international“.
Temporäre Waffenverbotszonen, gemeinsame Schwerpunkteinsätze an Brennpunkten und die Antiterror-Großübung am Bahnhof Köln und Flughafen Köln/Bonn seien weitere Erfolge gewesen. Präsident Wolfgang Wurm dankte – im Namen der Führungskräfte – den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bundespolizei „für die Einsatzbereitschaft, die erarbeiteten Erfolge und die Inkaufnahme weiterer Überstunden“. Für 2019 bleibe abzuwarten, wie sich der Brexit auf die illegale Migration auswirken werde. Erfreulich sei, daß die Bundespolizeidirektion Sankt Augustin mit einem Aufwuchs um 350 Einsatzkräfte rechnen könne, zudem sei in den folgenden Jahren ein weiterer Aufwuchs zu erwarten.
Gastredner des Abends war der Präsident der Bundespolizei-Direktion 11, Olaf Lindner. Er ist in Sankt Augustin durch seine langjährige Zugehörigkeit zur GSG 9 – zuletzt als deren Kommandeur – bestens bekannt. Lindner stellte seine im August 2017 aufgestellte Direktion vor. Als „Team of Teams“ führt sie die Spezialkräfte der Bundespolizei: die GSG 9, die Fliegergruppe, Polizeiliche Schutzaufgaben Ausland (PSA), Besondere Schutzaufgaben Luftverkehr sowie die Einsatz- und Ermittlungsunterstützung. Drei Projektgruppen befassen sich mit weiteren Kernthemen: taktische Einsatzmedizin, Entschärfungsdienste und Unmanned Aerial Systems (Einsatz, Forensik, Abwehr von Drohnen). Gemäß der aristotelischen Philosophie sei die Direktion 11 freilich als Ganzes mehr als die Summe ihrer Teile. Sie füllt drei Rollen aus: Befähigung und Beratung, Koordinierung sowie Führung. Der weitere Aufbau dauert noch an.
Präsident Wolfgang Wurm (r.) dankt Präsident Olaf Lindner (l.) (Foto: Bundespolizei)
Lindner betonte, daß sich aus Trends wie Globalisierung, Digitalisierung, Vernetzung oder Beschleunigung neuartige Bedrohungslagen ergäben, welche neue Taktiken erforderten – insbesondere was die Reaktionsschnelligkeit angehe. Auch der von US-General Stanley McChrystal formulierten Ansatz, daß man Netzwerke nur durch Netzwerke bekämpfen könne, zeige sich zweckmäßig: Neuartigen Netzwerken des polizeilichen Gegenübers müssten auch die Sicherheitsbehörden ihrerseits mit Netzwerken entgegentreten. Internationaler Terrorismus und Gewaltkriminalität ließen sich nur im engen Schulterschluss mit Partnerbehörden in Bund und Ländern und auch im befreundeten Ausland bekämpfen.
Der Neujahrsempfang bot in bewährter Weise einmal mehr hervorragende Gelegenheit dazu, Netzwerke zu knüpfen und auszubauen.

Mittwoch, 9. Januar 2019

Kostümkunde/Gearcheck - Belgian Special Forces Group

Heverlee, Belgien (ww) Die Belgische Special Forces Group setzt die Tradition der belgischen SAS-Squadron aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs fort. Geblieben aus der Zeit sind Korpsgeist und Kampfgeist, modernisiert hat sich natürlich die Ausrüstung. Einen Eindruck davon vermittelt dieses Bild.
(Foto: SFG Belgium)
Es zeigt einen Operator - augenscheinlich bei einem Aufklärungseinsatz. Er trägt die UfPro Striker-Uniform in PenCott Badlands. Der Beobachtungsstand ist offenbar mit Fibrotex-Material getarnt. Als Langwaffe dient ein FN SCAR-L in 5,56mm x 45 mit Elcan-Specter DR 1/4. Als Backup-Waffe führt er eine FN Five-seveN-Pistole im Kaliber 5,7 mm x 28.
In losen Abschnitten werde ich auf diesem Blog mit der neuen Rubrik Kostümkunde (oder tacticool: Gearcheck) weitere interessante Ausrüstungsentwicklungen analysieren.

Dienstag, 8. Januar 2019

Norwegen odert bei Heckler&Koch weitere Sturmgewehre HK416

Oslo (ww) Das norwegische Verteidigungsministerium hat Heckler & Koch mit der Lieferung von 11.000 HK416 Sturmgewehr-Sets beauftragt. Der Lieferauftrag beginnt dieses Jahr und läuft über 36 Monate. Der Auftragswert für Heckler & Koch beläuft sich auf 22 Millionen Euro.
Norwegische Soldatinnen und Soldaten mit dem HK416N inklusive Aimpoint CompM4 und Insight M3X Waffenleuchte (Foto: MoD Norwegen)
Norwegen war der erste Kunde, der das HK416 als Standard-Sturmgewehr einführte. Das HK416N – so die offizielle Bezeichnung für die Standard-Handwaffe  - ist seit 2007 in der Truppe. In der Grundkonfiguration (N = normal) verfügt es über einen 16“-Lauf, einen Quadrail-Handschutz und trägt serienmäßig die Aimpoint Comp M4-Optik. Darüber hinaus gibt Norwegen auch noch eine Kurzversion mit 10.5“-Lauf unter der Bezeichnung HK416K (K = Kort/kurz) aus. Die am 22. November 2018 bestellten Waffen sind weitgehend baugleich mit den eingeführten Versionen, verfügen aber über eine etwas schmalere Schulterstütze. 7.000 Stück der neuen Waffen sollen an die Heimwehr gehen. Dort ersetzen sie das bisher geführte AG-3, die von Kongsberg produzierte norwegische Version des Gewehr G3 in 7,62mm x 51.
Das HK416, ein Gasdrucklader mit Kurzhub-Gaskolben und Drehkopfverschluss, gehört zu einer inzwischen stetig ausgebauten modularen Waffenfamilie, die unterdessen in zahlreichen NATO-Staaten Dienst tut. Frankreich wählte es im September 2016 in Gestalt des HK416AIF zur Standard-Handwaffe. Unter der Bezeichnung G95K führt die Bundeswehr dieses Jahr die Variante HK416A7 als „Sturmgewehr Spezialkräfte leicht“ ein. Darüber hinaus dient es in vielen weiteren Staaten als Handwaffe für Spezialkräfte, beispielsweise in den USA, den Niederlanden oder Polen.


www.heckler-koch.de
www.aimpoint.com

Montag, 7. Januar 2019

Streetfighter Challenger 2 - Versuchsträger für urbane Operationen

Bovington (ww) Das Royal Tank Regiment und ein Team der 1st Armoured Infantry Brigade der British Army haben in einem Versuch den Standardkampfpanzer Challenger 2 für urbane Operationen fit gemacht. In die Entwicklung flossen Einsatzerfahrungen aus dem Irak ein (Operation Telic).
Der Streetfighter Challenger 2 mit seinem UGV (Foto: British Army)
Zur Kampfwertsteigerung gehören:
  • ein auf urbanes Gelände abgestimmter Tarnanstrich;
  • ein Räumschild zum Beseitigen von Barrikaden;
  • eine umfangreiche Kameraausstattung (u. a. auf einem Mast auf dem Turm, mehrere am Fahrgestell und eine an der 120mm-Bordkanone);
  • ein außen am Heck befestigter Tablet-Bildschirm, über die Begleitinfanterie im Schutze des Panzers die Kamerabilder abrufen kann;
  • Halterungen und Behälter am Heck des Panzers für Waffen, Munition, Kampfmittel und Zugangswerkzeug der Begleitinfanterie; 
  • ein Unmanned Ground Vehicle zur Aufklärung und Zielidentifikation;
  • ein zusätzliches schweres 12,7er-MG und eine Verlegung des mittleren 7,62er GPMG auf die Kommandantenluke für die Wirkung gegen Ziele, wenn die Bordkanone nur eingeschränkt bewegt werden kann;
  • ein unter Panzerschutz fernbedienbarer 60mm-Mörser, um gegen Ziele auf Dächern zu wirken.
Bemerkenswerterweise scheinen zusätzliche aktive, reaktive und passive Schutzelemente nicht zur Ausstattung zu gehören.
Der „Streetfighter Challenger“  soll jetzt über einen längeren Zeitraum erprobt werden. Ebenso soll demnächst ein weiterer Versuchsträger mit weiteren Innovationen entstehen.

Samstag, 5. Januar 2019

Rauhnächte Readings (III): P.38 und Denison Smock

Krefeld (ww) In der letzten der Rauhnächte möchte ich auf zwei Werke hinweisen, die sich mit veritablen Klassikern der Militärgeschichte befassen: der langjährigen deutschen Dienstpistole P.38 und dem Dension Smock der britischen Luftlandetruppen.

Das von Alexander Krutzek, Dietrich Jonke und Orvel L. Reichert vorgelegte 640 Seiten starke Buch "Die Pistole 38. Deutschlands Dienstpistole in fünf Jahrzehnten" erschien 2015 im RWM-Verlag. Es behandelt die von der Firma Carl Walther entwickelte Pistole P.38. Dabei handelte es sich um die erste in größerem Rahmen eingeführte Dienstpistole mit Spannabzug.



Das Standardwerk mit einem Originalstück (Foto: JPW)

Das mächtige Standardwerk betrachtet mit Masse die Geschichte der P.38 im Zweiten Weltkrieg. Es gliedert sich in fünf Teile: Einführung, Hersteller und Varianten; Fertigung und Abnahme; Teile und Zubehör; Truppengebrauch und schließlich Sammelleidenschaft. Etliche Detailaufnahmen von Originalstücken, tabellarische Übersichten zu Stempelungen und Fertigungsdetails, Auflistungen und Abbildungen der Munition und des Zubehörs sowie Auszüge aus Dienstvorschriften machen das Buch zu einer veritablen Fundgrube für waffenhistorisch Interessierte und zu einem unentbehrlichen Nachschlagwerk für Sammler. Das Buch mit der ISBN-Nummer 978-3-944988-99-3 ist für 148 € beim RWM-Verlag (www.rwm-depesche.de) in Eltville erhältlich. Inzwischen liegt auch eine englischsprachige Fassung für den gleichen Preis vor. 

Ein ähnlich ikonisches Ausrüstungsstück und dessen Nachfolger behandelt Bruce Wilson: "Denison. British Airborne Specialist Clothing from WW2 to the present Day."


Wilson zeichnet in dem 204 Seiten starken Buch die Entstehungsgeschichte des berühmten Pullover-Smocks im Brushstroke-Tarnmuster nach. Die zeigt sich naturgemäß eng verbunden mit der Geschichte der britischen Luftlandetruppe. Egal ob die ersten Kopien erbeuteter deutscher Fallschirmschützenblusen ("Knochensäcke"), ob die "Windak-Smocks" oder die diversen Muster des "Smock Denison": Auch hier finden sich etliche großformatige Farbaufnahmen von Originalstücken sowie viele weitere Detailfotos. Wilson behandelt weiterhin die Nachkriegsentwicklungen bis zu heutigen Stücken im Multi Terrain Pattern sowie artverwandte Bekleidung anderer Streitkräfte. Somit liegt ein veritables Standardwerk zu einem besonderen Aspekt der Uniformierungsgeschichte vor. Das Buch mit der ISBN 978-1-62620-184-2 erschien 2013 bei Military Mode Publishing (www.militarymodepublishing.com) in Hitchin, Hertfordshire und kostet 48,00 €

Freitag, 4. Januar 2019

Rauhnächte Readings (II): Soldat und Technik 2019

Krefeld (ww) Kurz vor Ende der Rauhnächte eine weitere Leseempfehlung. Brandneu zwischen den Jahren erschien eine neue Publikation aus dem Mittler-Report-Verlag, zu der ich die Ehre beizutragen hatte: „Soldat und Technik 2019.“



Die Refokussierung auf die Landes- und Bündnisverteidigung und die sicherheitspolitische Forderung nach gesamtgesellschaftlicher Resilienz lassen es geboten erscheinen, der individuellen Verteidigungsbereitschaft wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Selbst westliche demokratische Staatskunst kommt nicht ohne Kriegshandwerk aus. Daher wird der Mittler-Report Verlag nun ein jährlich erscheinendes Kompendium "Soldat und Technik" herausbringen. Dieses widmet sich im Schwerpunkt der individuellen Kampfkraft des Soldaten und ihren Multiplikatoren. Hierzu zählen sowohl geistiges als auch technisches Rüstzeug: soldatisches Selbstverständnis, Kampfbereitschaft, Ausbildung, (Einsatz-)Erfahrung, Bekleidung, persönliche Ausrüstung und natürlich die Bewaffnung.
„Soldat und Technik“ knüpft dabei an zwei in der „Tactical Community“ etablierte Publikationen an. 2009 erschien erstmals der Wehrtechnische Report „Bekleidung und persönliche Ausrüstung“, 2010 folgte „Handwaffen und Kampfmittel“. Beide Broschüren stießen auf hohes Interesse und erschienen in der Folge mehrfach als aktualisierte und erweiterte Auflagen. „Soldat & Technik“ versteht sich freilich nicht als deren Ersatz, sondern will schlaglichtartig und in höherer Regelmäßigkeit alle Aspekte betrachten, welche zur individuellen Kampfkraft beitragen. Hierzu zählen mit Schwerpunkt Ausrüstung, Bewaffnung und Ausbildung, aber auch konzeptionelle Grundlagen. „Soldat und Technik“ will
  • die sich stetig wechselnden Rahmenbedingungen aufzeigen, denen sich die einzelnen Kämpfer zu stellen haben,
  • aktuellen Sachstand, Trends und Perspektiven in den Bereichen Ausbildung, Ausrüstung und Bewaffnung darstellen und
  • künftige Entwicklungen erörtern.
Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Bundeswehr, aber auch internationale Erfahrungen, Entwicklungen und Trends werden behandelt. Ebenso beschränkt sich „Soldat und Technik“ nicht nur auf eine rein militärische Leserschaft. Im Sinne des erweiterten Sicherheitsbegriffs werden auch Leser aus dem polizeilichen und sicherheitsbehördlichen Bereich adressiert.
In bewährter Weise bringen sich Experten aus Sicherheitspolitik, Streitkräften, Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, Beschaffern, Industrie und Fachpresse in die Publikation ein. Verfasser und Verlag danken hierfür herzlich und freuen sich auf einen fruchtbaren fachlichen Dialog.

Der WTR „Soldat und Technik 2019“ ist sowohl als Broschüre als auch als pdf beim Mittler-Report-Verlag erhältlich.